Nach Beschwerden von Verbrauchern warnen die Marktwächter der Verbraucherzentrale Bayern vor neuen Werbeaktionen der E-Mail-Anbieter GMX und Web.de. Konkret geht es um Verträge, die Verbraucher ggf. unbeabsichtigt auf den Werbeseiten der E-Mail-Anbieter GMX und web.de abschließen könnten.
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Worum geht es?
Derzeit bewerben die beiden E-Mail-Anbieter GMX und web.de ein Vertragsbündel bestehend aus GMX TopMail beziehungsweise dem web.de-Club, einem 100 GB großen Online-Speicher und einem Cyberschutz. Die Kritik entzündet sich am Umstand, dass Verbraucher mit nur einem Klick, zum Teil unbeabsichtigt, drei verschiedene Verträge bei den genannten Anbietern abschließen.
Web.de Registrierungsseite (Symbol-Bild)
Verbraucher laufen Gefahr, bei Kündigung oder Widerruf einen oder mehrere Verträge zu übersehen. „Die Werbung der beiden E-Mail-Dienste von 1&1 stellt nicht klar heraus, dass es sich um drei Verträge handelt. Klicken Nutzer auf den Kaufen-Button, schließen sie ohne nochmalige Dateneingabe für jedes der drei Produkte einen separaten Vertrag ab", sagt Susanne Baumer, Teamleiterin Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern.
Die Verbraucherschützerin kritisiert die Werbung von GMX und web.de für ihre kostenpflichtigen Produkte als verbraucherunfreundlich: „Aus unserer Sicht ist für die Nutzer nicht offensichtlich, dass sie mit nur einem Klick gleich drei Verträge abschließen. Diese müssen dann auch einzeln widerrufen oder gekündigt werden." So entstehe die Gefahr, dass einer oder mehrere Verträge bei der Kündigung vergessen werden und diese kostenpflichtig weiterlaufen.
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Firmen weisen dies zurück
Die Redaktion des Fokus hat bei den beiden Anbietern nachgefragt. Laut diesem Artikel weist die Firma 1&1 den Vorwurf zurück. "Wir führen alle drei Produkte auf, verlinken dreimal auf AGB und Widerruf, stellen für jedes Produkt Testzeitraum, Gebühren sowie Kündigungsfrist dar und senden drei Bestellbestätigungen zu", zitiert der Focus einen Sprecher des Unternehmens.
Focus schreibt weiterhin, dass das Unternehmen zusagte: "Wer sich entscheide, alle drei Verträge zu kündigen, könne dies mit einem Anruf beim Kundenservice problemlos tun." Zudem gebe es eine Kulanzregelung für aus Versehen getätigte Käufe, zitiert das Magazin eine Stellungnahme des Unternehmens. Auch die Marktwächter, von denen die Warnung stammt, signalisiert, dass das Unternehmen inzwischen geantwortet und Gesprächsbereitschaft angeboten hat.
Also Verbraucher sollte man aber die Angebote genau prüfen, um nicht auf solche Fallen hereinzufallen. Es sei denn, man will wirklich die angebotenen Einzeldienste alle abonnieren.
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