Positiv: Bluthochdruck in Deutschland rückläufig

GesundheitDeutschland ist ein Land mit vielen Bluthochdruck-Patienten. Das erhöht die Risiken für Schlaganfall und Herzinfarkt. Die gute Nachricht vorab: Neue Untersuchungen zeigt, die Werte für den Bluthochdruck haben sich in Deutschland verbessert.


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Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt zu hoher Blutdruck im Jahr 2010 weltweit zu rund 9,4 Millionen Todesfällen. Von Bluthochdruck spricht man, wenn der systolische (also obere) Wert über 140 mmHg und der diastolisch (also der niedrigere) Wert dauerhaft über 90 mmHg liegt. Ideal sind Werte unter 120/80 mmHg.

Bei einer durchgeführten Untersuchung des Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in Berlin zeigte sich ein Rückgang der Blutdruckwerte über die letzten zwei Jahrzehnte bei Menschen im Alter zwischen 55 bis 74 Jahren. Dazu wurden sieben Bevölkerungsstudien aus den Jahren 1997 bis 2012 ausgewertet.

Die Ergebnisse – der Trend ist richtig …

Die Ergebnisse der obigen Untersuchen weisen positive Trends auf, zur Entwarnung besteht aber kein Grund.

  • Der durchschnittliche systolische Blutdruck der deutschen Bevölkerung ist laut einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts innerhalb von zehn Jahren von 129 auf 124 Millimeter Quecksilbersäule gesunken.
  • Die Anzahl der Menschen mit Bluthochruck (Hypertonie) ist jedoch mit rund 20 Millionen etwa gleich geblieben, betroffen ist also jeder dritte Erwachsene.
  • Bei Männern zwischen 18 und 29 Jahren stieg der Blutdruck entgegen dem Gesamttrend sogar leicht an.

Positiv: Immer mehr Menschen wissen über ihren hohen Blutdruck Bescheid. Heute sind es 80 Prozent, 1998 waren es nur knapp 70 Prozent. Dementsprechend mehr lassen sich behandeln. Dadurch stieg die Zahl derjenigen, deren Blutdruck auf Grund einer Behandlung unter den Grenzwert von 140/90 sank auf über die Hälfte aller Hypertoniker, sie haben somit einen kontrollierten Blutdruck. 1998 hatten nur weniger als ein Viertel der Hypertoniker einen kontrollierten Blutdruck.

Schon gewusst?

Männer haben von der Pubertät an bis etwa zu einem Alter von 50 bis 60 Jahren generell einen höheren Blutdruck als Frauen, danach holen die Frauen auf. Nach Ansicht der Autorin der Studie, Hannelore Neuhauser, lässt sich der Blutdruckanstieg bei jüngeren Männern durch die etwas gestiegene Zahl an krankhaft Übergewichtigen in dieser Altersgruppe nicht hinreichend erklären. Auch das diese Personengruppe weniger zum Arzt geht, könnte zum höheren Blutdruck beitragen. Um dies aber eindeutig zu klären, sei aber noch Forschung nötig.

Es kann keine Entwarnung gegeben werden

Dr, Neuhauser kann trotz des gesunkenen Blutdrucks in der Gesamtbevölkerung keine Entwarnung geben. Bluthochdruck ist der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und diese seien nach wie vor die Todesursache Nummer eins in Deutschland.

„Was viele nicht wissen: Auch ein Blutdruck unter dem Grenzwert kann schon das Risiko für Herz-Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen", so die Medizinerin. Daher gelte nur ein Blutdruck unter 120/80 mmHg als optimal. Werte zwischen diesem optimalen Wert und dem Grenzwert würden in der Regel nicht behandelt, seien aber keineswegs harmlos.


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Neuhauser weiter: „Mit durchschnittlich 124 mmHg ist der Blutdruck der Deutschen nicht optimal. 60 Prozent aller Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren haben demnach einen nicht optimalen Blutdruck und somit ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko."

Risiken müssen verringert werden

Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter zurück zu drängen, müssen die Risikofaktoren für Bluthochdruck verringert werden, darin sind sich Experten einig. Zu den Risiken zählen vor allem Bewegungsmangel, hoher Alkohol- und Salzkonsum, ungesunde Ernährung,  Übergewicht und Stress.

Zahlen aus einer 2002 in der Zeitschrift The Lancet erschienen Studie verdeutlichen den Einfluss des Blutdrucks auf das Herz-Kreislauf-Risiko: Demnach führen 2 mmHg Blutdrucksenkung in der gesamten Bevölkerung zu 10 Prozent weniger Todesfällen durch Schlaganfall und 7 Prozent weniger Herz-Kreislauf-Toten.

Bleibt die Frage: Kennen Sie Ihren Blutdruck und kontrollieren Sie diesen regelmäßig? Die Originalveröffentlichung der Studie stammt übrigens aus 2014 – und erschien im Journal of Human Hypertension (2. Oktober 2014), doi:10.1038/jhh.2014.8


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