Fipronil-Eier – die Spitze des Eisbergs?

So langsam kommt der ganze Skandal um die mit Fipronil belasteten Hühnereier ans Tageslicht. Ich hatte mehrfach im Blog berichtet, unter anderem im Beitrag Die Sache mit den pestizidbelasteten Eiern). Nun gibt es neue Informationen und eine neue Warnung.


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Waren es erst 800.000 Eier, sprach man später von 3 Millionen. Nun steht die Zahl von 28 Millionen Eiern im Raum, die nach Deutschland geliefert wurden (siehe dieser Artikel) und es wird bekannt, dass die Behörden in den Niederlanden bereits 2016 vom Verdacht, dass Eier mit Fipronil belastet sein könnten, wussten.

Da haben Leute wohl mit krimineller Energie das Mittel Fipronil in ein Desinfektionsmittel für Hühnerställe gemischt und wohl gute Geschäfte gemacht. Nachweise über die Unbedenklichkeit des Mittels scheinen gefälscht worden zu sein. Und die Politik hat viel zu lange weg geschaut.

Neue Warnung

Bei lebensmittelwarnung.de gibt es am 12. August 2017 erneut eine Warnung vor Fipronil-belasteten Hühnereiern. Die mit folgenden Stempelnummern gelieferten Eier niedersächsischer Betriebe sind mit Fipronil belastet.

0-DE-0360521
1-DE-0357731, 1-DE-0358001
2-DE-0358621

Eier aus den Niederlanden mit folgenden Stempelnummern sind ebenfalls nachweislich mit Fipronil belastet und nach Deutschland geliefert worden:

0-NL-4170101, 0-NL-4310001, 0-NL-4352602, 0-NL 4385501, 0-NL 4392501

1-NL 4128604, 1-NL-4167902, 1-NL 4286001, 1-NL-4322401, 1-NL-4331901, 1-NL-4339301, 1-NL-4339912, 1-NL-4359801, 1-NL-4385701


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2-NL-4212103, 2-NL-4272201, 2-NL-4272202, 2-NL-4272301, 2-NL-4322402, 2-NL-4332601, 2-NL-4332602, 2-NL- 4385702, X-NL-4022701

Aktualisierung vom 11.08.2017:

0-NL-4031001; 0-NL-4352601;  0-NL-4370301

1-NL-4035701;  1-NL-4056701;  1-NL-4074606;  1-NL-4112901;  1-NL-4117601;  1-NL-4117602;  1-NL-4205102;  1-NL-4315402;  1-NL-4359801;  1-NL-4385701; 1-NL-4394301;  1-NL-4402101;

2-NL-4041202;  2-NL-4056702;  2-NL-4074605;  2-NL-4167901;  2-NL-4205101;  2-NL-4207903;  2-NL-4275603;  2-NL-4360502;  2-NL-4383803; 2-NL-4383804;  2-NL-4395001; 3-NL-4022701.

Aktualisierung vom 14.08.2017:

0-NL-4048602,

1-NL-4044401, 1-NL-4044402, 1-NL-4044403

2-NL-4044402, 2-NL-4044403, 2-NL-4044404, 2-NL-4270802

Aktualisierung vom 15.08.2017:

0-NL-4263501, 0-NL-4263502,

2-NL-4037602

Neben oben genannten sind noch eine Reihe weiterer Legehennen-Betriebe in den Niederlanden betroffen. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen nicht zu all diesen Betrieben Informationen über konkrete Lieferungen nach Deutschland vor. Es ist deshalb zusätzlich auf die Veröffentlichung der niederländischen Überwachungsbehörde (NVWA) hinzuweisen (Link unten). Hier werden die Stempelnummern aller bekannten betroffenen Betriebe in den Niederlanden aufgeführt. Diese Listen werden seitens der niederländischen Behörde ständig aktualisiert. Es ist möglich, dass Eier mit diesen Stempelnummern auch nach Deutschland gelangt sind.

Das NRW-Verbraucherschutzministerium rät dazu, sämtliche Eier mit den in den NVWA-Listen genannten Stempelnummern nicht zu verzehren, sondern über den Restmüll zu entsorgen oder zum Handel zurückzubringen.

Hinweise zu den niederländischen Listen:

  • Die Stempelnummern enthalten überwiegend dreimal den Buchstaben X. Das X kann für alle Ziffern von 0 bis 9 stehen. Auch mit dreimal X lässt sich der Betrieb eindeutig mit den mittleren fünf Ziffern identifizieren. Die erste Zahl der Stempelnummer steht für die Haltungsform (z.B. Freilandhaltung = 1), die letzten beiden Zahlen stehen für den einzelnen Stall im Betrieb des Legehennen-Halters.
  • Die niederländische Behörde hat drei Listen veröffentlicht (siehe auch). Die erste Liste (Lijst 1) umfasst bisher nur eine Stempelnummer 2-NL-4015502. Nach Aussage der niederländischen Behörde sind die Gehalte an Fipronil in Eiern mit dieser Stempelnummer derart hoch, dass der Verzehr eine akute Gefahr für die Gesundheit mit sich bringen könne. Die zweite Liste (Lijst 2) umfasst Stempelnummern von Eiern, die nicht von Kindern verzehrt werden sollten. Die dritte Liste (Lijst 3) umfasst komplett alle Stempelnummern von Eiern, in denen Fipronil nachgewiesen worden sind, auch solche mit einer geringeren Belastung.

Das dürfte eine Folge des 'immer billiger' sein, wo Hühner zu hunderttausenden in riesigen Ställen gehalten werden. Das passt dann auch zum heutigen Beitrag Wegwerfgesellschaft und die Lebensmittelverschwendung.

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