In Microsofts technischen Foren und an anderen Stellen im Internet liest man immer wieder Hilferufe von Anwendern, die Probleme mit der Netzwerkeinrichtung haben. Nachfolgend versuche ich einige Hinweise zu geben, was zu beachten ist und was alles schief gehen kann.
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Netzwerkeinrichtung: Frag die Hilfe
In diesem Beitrag möchte ich nicht beschreiben, wie ein Netzwerk eingerichtet wird. Falls es hier Unklarheiten gibt, rufen Sie Windows Hilfe und Support über das Startmenü auf und geben "Netzwerk einrichten" als Suchbegriff ein.
Tipp: Einige Hinweise (manche aber bezogen auf Windows XP)zum Überprüfen von Netzwerkkomponenten, ein Glossar und weitere Tipps finden sich in einem PC-Welt-Beitrag [9]. Zudem findet sich bei Computer Bild eine nette "Netzwerk-Bibel" [28], die viele Erläuterungen zum Thema enthält.
Router, CrossOver-Kabel, Netzwerkbrücke und ICS
Wie heißt es so schön: Aus gegebenem Anlass möchte ich an dieser Stelle auch noch ein paar Hinweise zur Hardware bzw. Technik geben. Grund: Gelegentlich stelle ich in den Microsoft Windows 7-Foren fest, dass es mitunter ziemlich "quer durch's Beet" bzgl. der Hardware geht und einige Irrtümer verbreitet sind. Die in diesem Blog-Beitrag gegebenen Tipps setzen natürlich eine "theoretisch" funktionsfähige Netzwerkkonfiguration voraus, die nicht durch Verkabelungs- oder Konfigurationsfehler verhunzt ist. Hier ein paar "Hints", auf was man achten sollte:
- Der Standardfall sollte sein, dass ein (W)LAN-Router die Funktion des Gateways übernimmt, der einerseits die Rechner über LAN oder WLAN untereinander vernetzt und andererseits über seine Gateway-Funktion und das DSL-Modem den Internetzugang bereitstellt. In diesem Fall sollte der Router auch die Funktion des DHCP-Servers übernehmen, der dynamische IP-Adressen an die Netzwerkrechner zuteilt.
- Gelegentlich vernetzen Anwender zwei Rechner mit einem einfachen LAN-Kabel oder einer WLAN-Verbindung. Beim LAN-Kabel ist wichtig zu klären, ob dieses an einem 1 GBit-Adapter oder an 10/100 MBit-Adaptern angeschlossen ist. 1 GBit-Adapter erkennen automatisch, ob die Kommunikationsleitungen im LAN-Kabel gedreht werden müssen (gemäß Spezifikation muss Autosense – Auto-MDI(X) – vom Adapter unterstützt werden). Es kann also ein normales Patchkabel (Cat.5 oder Cat.6) verwendet werden. Bei älteren 10 oder 100 MBit-Adaptern ist diese Erkennung meist nicht gegeben (keine Auto-MDI(X)-Unterstützung). Eine Rechner-Rechner-Direktverbindung erfordert dann ein sogenanntes CrossOver-Netzwerkkabel oder ein Standard-Patchkabel in Kombination mit einem CrossOver-Adapter. Andernfalls wird die Netzwerkverbindung bereits auf der elektrischen Ebene scheitern.
- Sollen zwei Rechner direkt per WLAN gekoppelt werden, muss ein AdHoc-Netzwerk eingerichtet werden. Windows 7 bringt die betreffenden Funktionen mit. Zudem besteht in Windows 7 die undokumentierte Möglichkeit, einen virtuellen WiFi-Adapter als Hotspot aufzusetzen [13].
Ein Fehler, der auch mitunter auch gemacht wird, ist die unsaubere Verwendung zweier Netzwerkadapter. Szenario ist z. B. ein Rechner, der per WLAN am WLAN-Router hängt. Und über die LAN-Schnittstelle des Rechners wird ein zweiter Rechner gekoppelt. Ein solcher Fall ist z. B. unter [14] beschrieben. Ich selbst habe diese Kombination längere Zeit unter Windows Vista und Windows 7 beim Testen von Netbooks eingesetzt. Weil mir eine 5. LAN-Buchse am Router fehlte, hingen die Netbooks über LAN an einem zweiten LAN-Adapter des Windows-Rechners. Da der WLAN-Adapter bei den getesteten Linux-Distributionen häufig nicht "out-of-the-box" verwendbar war, konnten die Netbooks mit Linux ins Internet und die WLAN-Schnittstelle ließ sich nachträglich einrichten.
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Damit eine solche Kombination mit zwei Adaptern (LAN, WLAN) aber funktioniert, müssen diese auf dem betreffenden System zu einer Netzwerkbrücke hinzugefügt werden. Die Netzwerkbrücke sorgt dafür, dass Datenpakete im Netzwerk, die an ein anderes Netzwerksegment gerichtet sind, entsprechend weitergeleitet werden.
Achtung: Kommt nun ein Anwender, wie unter [14] beschrieben, auf die Idee, einen Netzwerk-Adapter, mit der Verbindung zum Internet, der Internetverbindungsfreigabe zuzuordnen, gibt es Probleme. Andere Rechner im Netzwerk könnten zwar auf die vom Internet Connection Sharing-Server (ICS) reservierte feste IP-Adresse zugreifen und Datenpakte zum Internet schicken. Der ICS-Server fungiert aber nicht mehr als Gateway für die Netzwerksegmente, d. h. Datenpakete zwischen zwei Teilnetzwerken werden nicht mehr übertragen. Die Überbrückung der beiden Netzwerkadapter in einer Netzwerkbrücke funktioniert aber auch nicht mehr (ich habe es bereits für Windows Vista in dem unter [12] genannten Titel beschrieben). Zweites Problem dürfte sein, dass sowohl der ICS als auch der DHCP-Server des Routers IP-Adressen im Netzwerk vergeben. Dies führt aber zu Konflikten, wodurch kein sauberer Netzwerkbetrieb mehr möglich ist.
Kein Zugriff auf Netzwerkfreigaben
Häufig hört man von Benutzern, dass der Zugriff auf Netzwerkfreigaben nicht möglich ist. Windows öffnet ein Dialogfeld und will einen Benutzernamen samt Kennwort. Gleichzeitig liest man aber, dass diese Benutzer alleine am System arbeiten und kein Kennwort brauchen.
Windows benutzt aber (seit Windows XP) die Authentifizierung über ein Benutzerkonto. Ohne Kennwort ist keine Authentifizierung möglich.
Prüfen Sie, ob an allen Windows-Rechnern ein Konto mit gleichem Benutzernamen und Kennwort vorhanden ist, damit die Authentifizierung klappt. Es ist ein beliebter Fehler, dass entweder kein Benutzerkonto auf den Rechnern existiert oder dass den Konten kein Kennwort zugewiesen wurde. Dann sollte eine Kennwortabfrage beim Zugriff auf als "Server" fungierende Windows-Rechner erscheinen.
Tipp: Kommt bei Anwahl einer Freigabe im Ordnerfenster hartnäckig der Fehlerdialog, dass der Zugriff verweigert wird und man bitte einen Administrator kontaktieren möge. Legen Sie ein Standardbenutzerkonto mit einem Kennwort auf der betreffenden Maschine an und versuchen Sie unter diesem neuen Benutzerkonto den Zugriff auf die Freigabe. Mit diesem Ansatz habe ich bisher noch immer auf Windows 7-Freigaben zugreifen können (selbst in den Fällen, wo der Zugriff unter einem Administratorkonto mit obiger Meldung verweigert wurde).
Rechner lassen sich nicht in eine Heimnetzgruppe einbinden
Da hat der Benutzer nun Windows 7 mit der neuen Heimnetzwerkfunktionalität, schafft es aber nicht, andere Rechner mit einzubinden. Zuerst sollte geklärt werden, ob die Voraussetzungen für den Betrieb der Heimnetzgruppe gegeben sind. Gemäß Microsoft gilt folgendes:
- Auf einem Computer muss Windows 7 ausgeführt werden, um eine Heimnetzgruppe zu erstellen oder ihr beizutreten.
- Der Beitritt zu einer Heimnetzgruppe ist mit allen Windows 7-Varianten möglich.
- Zum Erstellen einer Heimnetzgruppe ist jedoch Windows 7 Home Premium, Professional, Ultimate oder Enterprise erforderlich (Starter und Home Basic können nicht zum Einrichten benutzt werden).
- Um Rechner mit älteren Windows-Versionen (XP bis Vista) einzubinden, sollten Sie ein Arbeitsgruppennetzwerk aufsetzen. Microsoft hat unter [25] einen Artikel zu diesem Thema veröffentlich.
Wie Sie eine Heimnetzgruppe auf allen Windows 7-Rechnern einrichten, hat Microsoft unter [21, 22] erklärt. Unter [23] findet sich noch ein Blogbeitrag zum gleichen Thema mit einigen Kommentaren. Gibt es bei gemischtem Betrieb LAN/WLAN Probleme mit dem Beitritt in eine Heimnetzgruppe, empfiehlt sich das Abschalten des LAN-Adapters [24].
Tipps: Die Heimnetzgruppenfunktion von Windows 7 hat den Vorteil, dass sie implizit zur Deaktivierung bestimmter Funktionen verwendet werden kann. Wer beispielsweise die Medienfreigabe einschaltet, findet keine Option zum Abschalten des Medienstreaming. Erst wenn der Rechner in ein Heimgruppennetzwerk eingefügt wird, kann der Administrator die Medienfreigabe beenden und durch Verlassen der Heimnetzgruppe das Medienstreaming beenden [10]. Ein anderes Problem kann auftreten, wenn Benutzer in einer Heimnetzgruppe integriert sind und dann das Benutzerkonto vom Administrator gelöscht wird [11]. Die Lösung besteht darin, die Heimnetzgruppe mit dem betreffenden Rechner zu verlassen. Wenn dann der noch vorhandene Benutzer erneut zur Heimnetzgruppe hinzugefügt wird, sollten die bereits gelöschten Benutzerkonten nicht mehr auftauchen.
Heimnetzgruppe macht Probleme bzw. nicht einrichtbar
Gelegentlich klagen Anwender, dass die Heimnetzgruppe nicht einrichtbar sei oder dass das Beitreten nicht möglich ist. Unter [15] hat Microsoft Mitarbeiter Martin Pohé eine Checkliste erstellt, was bei Problemen mit einer Heimnetzgruppe zu überprüfen ist. Unter [20] findet sich übrigens noch ein englischsprachiger Trouble-Shooting-Guide rund um Fragen zum Heimnetzwerk.
Hinweis: Unter [26] gibt es eine Forendiskussion, bei der ein Benutzer Probleme beim Beitritt zu einer Heimnetzgruppe hatte. Dort wurde vom Support vorgeschlagen, die Datei idstore.sst aus dem Service-Ordner %Windir%\ServiceProfiles\LocalService\ AppData\Roaming\PeerNetworking\ zu löschen.
Warum wird der Pfad users\… freigegeben?
Wenn Sie einen Benutzerordner (z.B Eigene Bilder) über den Freigabeassistenten im Netzwerk freigeben, taucht diese Freigabe im Netzwerk unter dem Pfad users\<Konto>\…. auf. Die Benutzer sehen also den kompletten Pfad der Freigabe, statt des Freigabeordners. Durch die Windows-Zugriffsberechtigungen ist zwar nur ein Zugriff auf die Freigabe möglich. Aber verwirrend bis nervend ist das Ganze doch.
Die Ursache habe ich in meinen Windows 7-Titeln beschrieben: Problem ist der Freigabeassistent der vereinfachten Netzwerkfreigabe. Abhilfe schafft das Abschalten dieser Funktion.
- Wählen Sie in einem Ordnerfenster die Schaltfläche Organisieren und dann den Befehl Ordner- und Suchoptionen.
- Löschen Sie auf der Registerkarte Ansicht die Markierung des Kontrollkästchens Freigabe-Assistent verwenden (empfohlen).
- Klicken Sie anschließend auf die OK-Schaltfläche der Registerkarte.
Sie müssen dann die erweiterte Freigabe verwenden. Aber Windows zeigt dann den Freigabenamen im Netzwerk an.
Ich komme nicht ins WLAN
Will der Zugriff auf den WLAN-Router auch bei richtiger Eingabe des Schlüssels nicht klappen? Dann sollten Sie folgende Punkte überprüfen.
- Unterstützt der WLAN-Adapter die am Router eingestellte WPA/WPA2-Veschlüsselung?
- Sind aktuelle WLAN-Treiber auf dem Rechner installiert und sind diese für Windows 7 freigegeben.
- Ist der richtige Schlüssel im Dialogfeld zur Verbindungsaufnahme eingegeben worden (denken Sie an Groß-/Kleinschreibung).
Zudem muss natürlich sichergestellt sein, dass der WLAN-Router korrekt eingerichtet ist. Hierbei können folgende Einstellungen gewählt werden.
- Verschlüsselungstyp auf WPA2.
- SSID-Broadcasting auf ein.
- MAC-Filterung auf aus.
Weiterhin sollten ggf. noch die Verbindungnorm (IEEE 802.11b+g oder n) sowie die Sendekanäle überprüft werden (wobei Windows am WLAN-Adapter automatisch einstellt).
Anmerkung: Oft wird geraten, die Aussendung des Netzwerknamens (SSID-Broadcasting) am WLAN-Router aus Sicherheitsgründen auszuschalten. Das Funknetzwerk kann dann nicht gefunden werden, Dritte können dann angeblich nicht auf das WLAn zugreifen. Auch ich habe das längere Zeit geglaubt, bin aber darauf gestoßen, dass diese Empfehlung gefährlicher Unsinn ist. Profis können das Netzwerk bei bestehendem WLAN-Datenverkehr durchaus identifizieren und somit angreifen (der Sicherheitsaspekt ist also nicht gegeben). Andererseits bringt ein unterdrückter SSID-Name nur Probleme in der Praxis (z. B. bei der Störungsanalyse auf Grund von Kanalinterferenzen).
Auch bei unverschlüsselter Verbindung kein WLAN-Router-Zugriff
Haben Sie am Router die Verschlüsselung testweise abgeschaltet, die Verbindungsaufnahme am Rechner scheitert trotzdem? Fehlerhafte Treiber können eine Ursache sein.
Meist ist die Ursache eine am WLAN-Router eingeschaltete MAC-Filterung. Dann wird der Router nur dann ein neues WLAN-Gerät akzeptieren, wenn dessen Media Access Code (MAC) in einer Filterliste eingetragen ist. Schalten Sie die MAC-Filterung am WLAN-Router ab, und versuchen Sie erneut die WLAN-Verbindungsaufnahme über den Rechner.
Anmerkung: Die MAC-Filterung ist ein Relikt aus früheren Zeiten. Manche Benutzer oder auch die Routerhersteller aktivieren dieses Feature, um damit den Zugang zum WLAN-Router zu schützen. In der Praxis handelt man sich eigentlich nur Probleme ein. Oft verbringen Anwender beim Anmelden eines neuen Geräts stundenlang mit der Fehlersuche (weil niemand mehr an den MAC-Filter denkt). Der erstrebte "Schutz" ist dagegen Schall-und-Rauch. Ein gewitzter Hacker wird den Netzwerkverkehr mitschneiden, eine gültige MAC-Adresse mitschneiden und dann eigenen WLAN-Geräten diese MAC-Adresse über Spezialsoftware zuweisen. Anschließend ist der Zugriff möglich. Die Absicherung des WLANs kann nur über eine WPA2-Verschlüsselung mit "starkem" Kennwort zuverlässig erfolgen.
Mein WLAN wird nicht gefunden
Versuchen Sie eine WLAN-Verbindung zum Router aufzubauen, dieser taucht aber nicht in der Palette mit den Drahtlosnetzwerken auf?
- Falls keine Netzwerknamen aufgelistet werden, prüfen Sie, ob der WLAN-Adapter eingeschaltet ist (WLAN-LED am Gehäuse sollte leuchten).
- Stellen Sie sicher, dass Sie sich in der Nähe des WLAN-Zugangspunkts befinden. Oft hilft es, den Standort zu wechseln, um eine bessere Signalqualität zu erhalten.
- Stellen Sie sicher, dass die Aussendung des Netzwerknamens (SSID) am WLAN-Router eingeschaltet ist.
Wenn die obigen Gegebenheiten zutreffen, sollte das Netzwerk angezeigt werden. Ist dies nicht der Fall, überprüfen Sie, auf welchen Kanälen der WLAN-Router sendet (stellen Sie versuchsweise Kanal 6 ein).
Tipp: Viele Benutzer deaktivieren die Aussendung der SSID am WLAN-Router. Es gibt dann am Rechner Probleme, die WLAN-Verbindung einzurichten. Also zumindest zur Erstkonfiguration das SSID-Broadcasting des WLAN-Routers auf "Ein" stellen. Persönlich empfehle ich die SSID generell einzuschalten. Bei ausgeschaltetem SSID-Broadcasting sind z. B. Interferenzen mit auf dem gleichen Kanal sendenden Nachbar-WLANs kaum aufzudecken.
Kein Zugriff auf Rechner bei LAN/WLAN
Manchmal tritt der Fall auf, dass die Rechner auf den Router zugreifen und auch das Internet nutzen können, aber keine Geräte in der Netzwerkumgebung auftauchen. Kann eine Internet Security-Lösung oder eine fehlkonfigurierte Firewall ausgeschlossen werden und auch die Geräteerkennung im Netzwerk- und Freigabecenter ist eingeschaltet? In diesem Fall sollten Sie überprüfen, ob im Router die Option "Kommunikation von WLAN-Geräten untereinander zulassen" abgeschaltet ist. Aktivieren Sie diese Option.
Achtung: Es kann übrigens nicht oft genug gesagt werden, das Abschalten einer Internet-Security-Suite oder Dritthersteller-Firewall reicht zur Fehlerdiagnose nicht aus! Internet Security Suites wie Norton Internet Security, Kapersky Internet Security, GData Internet Security etc. "graben" sich mit Filtern und Diensten bzw. Treibern sehr tief im System ein. Durch Deaktivieren wird meist nur das Frontend mit einer Scan-Engine abgeschaltet, die Treiber bleiben im System. Nur die restlose Deinstallation mit nachfolgender Ausführung der von den jeweiligen Herstellern bereitgestellter Clean-Tools stellt sicher, dass das System nach einem Neustart in einem definierten Zustand ist. Ist der Netzwerkfehler dann weg, kann das Security Paket erneut installiert und mit der Fehlerdiagnose bzw. Konfiguration begonnen werden. Der Fehler 0x80070035 beim Zugriff auf Freigaben deutet z. B. grundsätzlich auf eine Fremdfirewall hin. Bei der Kapersky Internet Security Suite (und speziell bei der ComputerBild-Edition) muss z. B. der Netzwerkort in der Firewall auf "Vertrauenswürdiges Netzwerk" umgestellt werden. Persönlich verzichte ich aber auf die oben genannten Security Suites, da ein Virenscanner in Zusammenarbeit mit der Windows Firewall zur Absicherung ausreicht.
WLAN-Router richtig abgesichert (do's & don'ts)
Bei vielen Einsteigern stelle ich fest, dass ziemliche Unklarheit/Unsicherheit herrscht, was bei einer WLAN-Verbindung bezüglich der Absicherung zu beachten ist, bzw. was am WLAN-Router sinnvoll abzusichern ist. Ohne auf die Details eingehen zu wollen (sie finden sich in dem unten angegebenen Netzwerkbuch), hier ein paar Hinweise.
- Das Kennwort zum Zugriff auf die Konfigurationsseiten des WLAN-Routers ist auf jeden Fall zu setzen. Korrigieren Sie das Standardkennwort des Herstellers, da dies beliebte Einfalltore für Hacker sind. Denken Sie auch daran, dass ein Zurücksetzen des Routers auf die Werkseinstellungen erneut das Standardkennwort des Herstellers einstellt.
- Stellen Sie den Verschlüsselungstyp am WLAN-Router auf WPA (oder, sofern unterstützt, noch besser WPA2). Verwenden Sie den Zugriffsschlüssel, der vom WLAN-Router (z.B. FRITZ!Box) automatisch vergeben wird.
- Stellen Sie sicher, dass die Aussendung des Netzwerknamens (SSID) am WLAN-Router eingeschaltet ist. Abschalten bringt keinen Sicherheitsgewinn, führt aber (z. B. bei Kanalinterferenzen oder bei der Konfigurierung des WLAN-Zugangs) zu unnötigen Problemen!
- Die MAC-Filterung (die nur WLAN-Geräte mit bekannter MAC-Adresse zulässt), sollten Sie ggf. abschalten. Der Sicherheitsgewinn durch die MAC-Filterung wiegt die potentiellen Schwierigkeiten, die man sich mit diesen Filtern in der Praxis einhandelt, in keinster Weise auf. MAC-Adressen lassen sich im übrigen durch Spezialsoftware fälschen.
Falls Sie einen eigenen WPA-Schlüssel zur Absicherung der WLAN-Strecke vergeben, sollte dieser zumindest so gewählt werden, dass Dritte diesen nicht erraten können. Begriffe, Namen etc. sind tabu, da diese über Wörterbücher bei Brute-Force-Angriffen zuerst ausprobiert werden.
Achtung: Die WEP-Verschlüsselungsmethode sollten Sie möglichst nicht mehr verwenden, da diese durch Mitschneiden des Datenverkehrs zwischen Router und Endgerät nach kurzer Zeit geknackt werden kann. Eine unverschlüsselte WLAN-Strecke ist fahrlässig – dringen über eine ungesicherte WLAN-Strecke Dritte in das Netzwerk ein, und kommt es zu strafbaren Handlungen (z. B. Download aus Tauschbörsen), unterliegt der Betreiber des ungesicherten WLAN der sogenannten "Störerhaftung" – kann also zur Verantwortung gezogen werden.
WLAN-Verbindung unstabil/nicht aufbaubar
Manche Nutzer berichten über ständige Verbindungsabbrüche oder kommen nicht ins WLAN, obwohl die obigen Voraussetzungen alle beachtet wurden.
Einmal ist es natürlich so, dass die Signalstärke am Empfänger ein Maß für die mögliche Verbindungsqualität ist. Stahlbetondecken, feuchtes Holz oder Gipskartonplatten dämpfen das Übertragungssignal überproportional. Sie können aber die Signalqualität am Funksymbol im Infobereich der Taskleiste überprüfen.
Zweiter Punkt ist, dass die Übertragung nach 802.11b/g im 2,4 GHz-Bereich genau in dem Frequenzspektrum liegt, wo eventuell auch andere Geräte arbeiten. Mikrowellen, Baby-Phone, DECT-Telefone etc. können (meist auf den Kanälen 9 und 10) zu Interferenzen und damit zu Störungen führen.
Ursache für Störungen oder nicht aufbaubare WLAN-Verbindungen sind aber meist: eine WLAN-Station in der Nachbarschaft, die auf dem gleichen Kanal sendet. Oder ein an der WLAN-Station eingestellter Kanal im Bereich 10 bis 13. Während die Kanäle 1 bis 9 bei allen mir bekannten WLAN-Geräten problemlos laufen, gibt es bei den Kanälen 11, 12 etc. durchaus Fälle, wo diese durch Notebooks nicht unterstützt werden.
Tipp: Jeder Kanal belegt ein Frequenzband von 22 MHz bei einem Abstand von 5 MHz. Bei Kanalinterferenzen mit Nachbarstationen sollten der eigene Kanal um 3 erhöht oder erniedrigt werden. Dies ergibt genügend Abstand in der Sendefrequenz zum betreffenden Störer. Die Kanalwahl ist meist in der Konfigurationssoftware des Routers (z. B. bei FRITZ!Box über ein Listenfeld) im Bereich zwischen 1 und 13 möglich.
Hinweis: Eine andere "Störquelle", die den Aufbau einer Internetverbindung über WLAN/LAN verhindert, sind "Security Suites" diverser Hersteller. Es genügt nicht, diese zu deaktivieren. Deinstallieren Sie die Sicherheitslösung testweise. Die Windows Firewall sowie ein Virenscanner (z.B. Microsoft Security Essentials) sind ausreichend.
Probleme mit Netgear/D-Link-Routern
Es gibt immer wieder Anwender, die massive Probleme bei der Verbindungsaufnahme mit Netgear- (oder D-Link)-Routern haben. Oft lässt sich keine WPA-PSK-Verbindung aufbauen, nur WEP geht. Ein Problem kann eine unterdrückte Aussendung der SSID sein. Das andere Problem ist veraltete Firmware, die zu den Problemen führt.
Treiberprobleme verhindern den WLAN-Zugriff
Bei einigen Anwendern scheint ein fehlerhafter Treiber die Verbindungsaufnahme zum WLAN-Router zu behindern. Speziell bei 64-Bit-Windows haben einige Hersteller die Aktualisierung oder überhaupt die Entwicklung von Treibern verschlafen. Gelegentlich hilft es, einen 64-Bit-Vista Treiber zu installieren.
WLAN-Verbindung nach Standby nicht aufbaubar
Manche Benutzer haben das Problem, dass die WLAN-Verbindung nach dem Beenden des Standby-Modus (z. B. Deckel zu- und wieder aufklappen) nicht erneut aufgenommen wird. Sie können die Energiesparoptionen des WLAN-Adapters abschalten.
Auf jeden Fall sollte bei solchen Problemen (auch eine zeitlich verzögerte WLAN-Anmeldung) sichergestellt sein, dass der aktuellste WLAN-Treiber installiert ist. Zudem empfiehlt sich, die Firmware des WLAN-Routers auf Updates zu überprüfen.
TCP/IP-Probleme beheben
Gelegentlich kommt es zu Problemen mit dem verwendeten Router, so dass keine IP-Adresse zugewiesen werden kann. Hier hilft u. U. das Abschalten des Broadcast-Flags in Windows.
- Dazu muss der Registrierungseditor über Als Administrator ausführen aufgerufen werden.
- Dann ist zum Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\ CurrentControlSet\Services\Tcpip\Parameters\Interfaces\{GUID zu navigieren.
- Anschließend fügen Sie im Unterschlüssel des relevanten Netzwerkadapters DhcpConnDisableBcastFlagToggle als den DWORD-Wert ein und setzen diesen auf 1.
Nach dem Neustart des Rechners sollte der DHCP-Server des Routers dem Rechner eine IP-Adresse zuweisen.
Tipp: Bei manchen Routern mit veralteter Firmware reicht es auch, das IPv6-Protokoll des Netzwerkadapters, der mit dem Router verbunden ist, in dessen Eigenschaftenfenster zu deaktivieren. An die Adapter kommen Sie heran, indem Sie das Netzwerk- und Freigabecenter öffnen und in dessen Aufgabenleiste auf den Befehl Adaptereinstellungen ändern klicken. Dann lässt sich der Kontextmenübefehl Eigenschaften eines Adapters anwählen, um dessen Eigenschaftenfenster aufzurufen.
Ist die Internetverbindung langsam bzw. kommt nicht zustande. Wenn eine Fremdfirewall oder eine Internet Security-Lösung aus Ursache ausgeschlossen werden kann, starten Sie das Fenster der Eingabeaufforderung (indem Sie cmd im Suchfeld des Startmenüs eingeben und die Tasten Shift+Eingabe drücken). Geben Sie im Fenster der Eingabeaufforderung den folgenden Befehl ein.
netsh interface tcp set global autotuning=disabled
Dieser Befehl schaltet das Autotuning des Netzwerkverkehrs ab, was ggf. Verbindungsprobleme mit dem Router beheben kann. Um das Autotuning wieder zu aktivieren, verwenden Sie den Befehl
netsh interface tcp set global autotuning=normal
Den Status können Sie mit dem Befehl
netsh interface tcp show global
abfragen. Der Befehl:
netsh interface tcp reset
setzt dagegen die Einstellungen auf den Standard zurück. Die IP-Konfiguration lässt sich mit:
netsh int ip reset
auf den Zustand nach der Installation zurücksetzen. Hinweise zu diesen Themen finden Sie auch auf der unter [8] genannten Seite.
Inflation an Microsoft 6 to 4 Adaptern
Auf ein recht bizarres Problem bin ich in einer Forenanfrage unter [16] aufmerksam geworden. Der Anwender hatte das Problem, dass nach einigen Tagen oder Wochen kein Zugriff mehr auf Netzwerkfreigaben möglich war. Nacheinander verabschiedeten sich diverse Netzwerkrechner in einem LAN von Netzwerkzugriffen. Nach einer Kontrolle im Geräte-Manager stellte der Anwender fest, dass dort mehrere hundert Microsoft 6to4-Adapter eingetragen waren. Nach dem Löschen mehrerer dieser Einträge gingen die Netzwerkzugriffe wieder. Es scheint ein Fehler in der Virtual WiFi-Implementierung zu sein, die bei jedem Neustart einen neuen Adapter anlegt. Microsoft beschreibt den Effekt unter [17] und bietet ein Hotfix zum Beheben des Problems auf Abruf an.
Tipp: Um sich das manuelle Entfernen von x 6 to 4 Adapter zu sparen, lassen sich 6to5-Removal-Tools einsetzen [18, 19].
Ähnliche Artikel:
[1] Nicht identifiziertes Netzwerk …
[2] Netzwerksymbol zeigt Störung (roter Kreis mit X)
Windows 10: Heimnetzgruppe Troubleshooting-FAQ
Windows Netzwerkumgebung zeigt fremde Handys
Windows 10: Netzwerk zeigt Fehler 0x80070035
Windows 10-Fehler: Netzwerkprotokoll fehlt
Links:
[1] Netzwerkfreigaben in Windows 7
[2] HowTo/Tipps: Netzwerke einrichten (Windows Vista)
[3] UMTS-Anbindung für Netbooks
[4] Tutorial: Verbindungskonflikte Windows – Mac/Linux lösen
[5] Medion Akoya 1210 Netzwerktipps
[5] c't 9/2020 Windows 7 vernetzen
[6] Network Location Awarness (MSDN)
[7] Windows Dienste: NLA
[8] Netzwerkerklärungen (teilweise zu Vista – Link entfernt)) auch für W7 gültig
[9] PC-Welt-Beitrag zu Netzwerkproblemen
[10] Medienstreaming deaktivieren
[11] Benutzer in Heimnetzgruppe löschen (MS-Forum)
[12] Vista-Netzwerke, so klappt's (Vista-Netzwerkbuch)
[13] Windows 7-Rechner als virtueller WiFi-Hotspot (PC-Welt)
[14] Diskussion über Netzwerkproblem (Microsoft Windows 7 Forum)
[15] Diskussion über Netzwerkproblem (Microsoft Windows 7 Forum)
[16] Diskussion über Netzwerkproblem (Microsoft Windows 7 Forum)
[17] Microsoft 6to4-Adapter HotFix
[18] 6 to 4 Adapter-Removal
[19] 6 to 4 Adapter-Removal Artikel (Englisch)
[20] TroubleShooting-Guide Heimnetzwerk (englisch)
[21] Heimnetzgruppe einrichten (deutsch)
[22] Heimnetzgruppe Infos und FAQ (deutsch)
[23] Heimnetzgruppe einrichten (Blog bei Tim Bormann)
[24] Heimnetzgruppe LAN/WLAN-Diskussion
[25] Netzwerk in gemischten Gruppen
[26] Netzwerk: Service-Profil löschen
[27] Forendiskussion zu Netzwerkproblem (Win 7 Board)
[28] Computer Bild Netzwerk-Bibel (PDF-Dokument)
[29] Forendiskussion Fehler 0x80070035 (Kapersky als Ursache)
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Inspiriert durch diesen Artikel habe ich mal meine Treiber überprüft: Wichtig ist dabei vermutlich, sich auch "versteckte" Treiber anzeigen zu lassen. Nur so zur Sicherheit habe ich beim "Virtual WiFi Miniport Adapter" mal auf "Treiber aktualisieren" geklickt, und wider Erwarten ist irgendwas (mit "unsigniert" Warnung) passiert. Nachvollziehen kann ich es nicht, scheinbar wird derselbe Treiber (21.06.2006) wie zuvor jetzt als aktuell erkannt.
Windows 10: Begrenztes Netzwerk
Die obigen Hinweise gelten sinngemäß auch für Windows 8, 8.1 und 10. Unter Windows 10 gibt es die Meldung, dass das Netzwerk begrenzt ist. Dann sollte man die obigen Punkte abarbeiten. Falls es am Standard-Gateway liegt, kann man auch die hier genannten Registrierungseinträge setzen.
Ich habe keine Zeit dieses Geschwafel mit all den Hyperlinks zu lesen.
Warum kann man in Android Betriebssystemen einfach arbeiten und bei Windows muss ich mich tagelang erfolglos um diesen Administratorquatsch kümmern. Wer bezahlt mir eigentlich diesen ganzen Unfug. Es wird Zeit dass dieser zeitvernichtende Schwachsinn verschwindet. Eure Tag sind gezählt!!!
Karl: Du stellst die falschen Fragen an der falschen Adresse ….