Vieles an Konfigurieraufgaben lässt sich komfortabel per Mausklick auf der Benutzeroberfläche erledigen. In Windows 7 schlummern aber ein paar Progrämmchen, mit denen man die Aufgaben fixer oder trickreicher erledigen kann. Der Beitrag zeigt zwei "hidden" GEMs, die sich mit dem Hinzufügen/Entfernen von Windows-Funktionen oder dem deinstallieren von Komponenten befassen.
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Windows Funktionen aktivieren oder deaktivieren
Administratoren kennen es eigentlich: Man kann per Startmenü die Systemsteuerung aufrufen, auf Programme klicken und dann endlich den Befehl Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren aufrufen. Anschließend erscheint das Dialogfeld Windows-Funktionen, in dem über Kontrollkästchen Komponenten abgewählt und somit deinstalliert werden können. Nix aufregendes, wenn nicht die Klickorgie zum Aufruf wäre.
Aufgeweckte Administratoren kennen die Abkürzung: "Feature" im Suchfeld des Startmenüs eintippen und dann den eingeblendeten Befehl anklicken.
Wer es noch fixer haben will, kann auch das Programm OptionalFeatures.exe im Windows-Ordner system32 ausführen. Dieses steckt hinter dem Dialogfeld Windows-Funktionen. Der Vorteil besteht darin, dass der Programmaufruf auch als Befehl in PowerShell-Skript oder Batchdateien verwendbar ist.
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Komponenten installieren/deinstallieren
Wer gegebenenfalls per PowerShell-Skript oder über Batchdateien Windows-Komponenten deinstallieren oder installieren möchte, wird seine Freude an dem kleinen Progrämmchen ocsetup.exe haben. Auch diese Programmdatei dümpelt im Windows-Ordner system32 ganz im Stillen vor sich hin. Administratoren von Windows Server 2008 R2 ist das Programm vermutlich bekannt [6] – aber Benutzern des Windows 7-Client eher nicht.
Wer daher mal neugierigerweise das Teil mit einem Doppelklick zum Leben erweckt, bekommt ein nettes Dialogfeld angezeigt. Dieses informiert den Benutzer über die verfügbaren Aufrufoptionen [5]. Da wird ein Autoattended-Setup genauso unterstützt wie die Verwendung des Quiet-Mode oder der Einsatz von Parametern. Mit der Anweisung:
start /w ocsetup WindowsMediaPlayer /uninstall
die in einer mit administrativen Berechtigungen laufenden Eingabeaufforderung eingetippt wird, sorgt ocsetup für die Deinstallation des Windows Media Player. Und mit:
start /w ocsetup WindowsMediaPlayer
wird der Windows Media Player wieder installiert. Der Schalter /w weist start auf das Beenden des Prozesses zu warten. In einem PowerShell-Script ist die start-Anweisung überflüssig.
Die einzige Schwierigkeit besteht darin, den Namen der Windows-Komponente herauszufinden [1, 2]. Und der nächste Schritt wäre, eventuell die Komponentendokumentation auf den Microsoft Internetseiten aufzustöbern.
Da ja jetzt die Tage kürzer, die Nächte länger und die Temperaturen niedriger werden, hilft's vielleicht dem Einen oder Anderen die langen Winterabende mit Frickelkram zu füllen, und Details herauszufinden …
… ich selbst werde eher einen Gang in den Weinkeller unternehmen, um mal nachzusehen, ob da nicht noch die eine oder andere Flasche Zeni Amaone auffindbar ist ;-).
Weiterführende Links:
1: Liste der Windows-Komponentennamen (Wikipedia)
2: Ermitteln der Feature-Liste (Diskussion im US-Forum)
3: Windows Media Player SDK
4: Ocsetup verwenden (Microsoft Support-Artikel)
5: Ocsetup-Befehlszeilenoptionen
6: TechChannel-Artikel zu Server-Rollen
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Zu dumm: in meinem Windows 10 gibt gibt es kein ocsetup.exe.
Versteckte Dateien werden natürlich angezeigt.
Ist halt Windows 10 – schau in der Einstellungen-App in der Kategorie, wo Features on demand installiert werden können – der Beitrag hier ist aus 2010. Die folgenden Blog-Beiträge sollten Hintergrundinfos haben – ich habe aktuell keine W10 Maschine gebootet.
Windows 10 V1709: Update KB4046355 entfernt Windows Media Player
Windows 10: Media Player verschwunden – Microsoft erklärt …