Privatsphäre beim Suchen wahren

Fast jeder Internetnutzer verwendet regelmäßig auch Suchmaschinen wie Google oder Bing. Die Suchmaschinenbetreiber stellen zwar ihre Suchmaschine kostenfrei bereit, werten aber im Gegenzug die Daten aus den täglich millionenfach durchgeführten Suchanfragen aus, um Informationen herauszufiltern und diese Daten für Werbezwecke aufzubereiten. Kaum ein Internetnutzer macht sich Gedanken darüber, was mit den Daten seiner Suchanfragen passiert.


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Auf dem Weg zum gläsernen Surfer

Das Geschäftsmodell von Firmen wie Google besteht darin, möglichst viel über die Vorlieben der Surfer herauszufinden und diesen später zielgerichtete Angebote unterbreiten zu können [(gelöscht)]. Dies kann durch Google bei der Suche durch zielgerichtet eingeblendete Werbeseiten im Suchergebnis sein. Es ist aber auch vorstellbar, dass beim Besuch weitere Webseiten Werbung durch Google, basierend auf den Suchanfragen und vorher besuchten Webseiten, eingeblendet wird.

Was auf den ersten Blick als weniger problematisch erscheint – wie will mich Google oder Bing in Millionen von Suchanfragen herausfinden – kann ganz schnell umschlagen. Ein Konto bei Google oder anderen Anbietern, schon ließen sich die betreffenden Daten über die beim Surfen verwendete IP-Adresse, über Cookies oder über den "Fingerabdruck des Browsers" sehr stark individualisieren. Sind dem Konto noch individuelle Benutzerdaten wie Adressen zugeordnet, wird der "gläserne Surfer" Wirklichkeit.

Wer nun meint, "ist doch unkritisch, was ich suche", mag sich einfach mal den als AOL-Datenskandal [1] bekannt gewordenen Fall zu Gemüte führen. Auch harmlos klingende Anfragen wie nach den "anonymen Alkoholikern" oder Suchen nach bestimmten Selbsthilfegruppen können, in Kombination mit weiteren Suchanfragen sehr schnell zu einem Profil verdichtet werden, welches detaillierte Auskünfte über individuelle Merkmale gewährt.


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Wege zu mehr Privatsphäre beim Suchen

Wer sich einen Rest an Privatsphäre beim Suchen erhalten und das Erstellen von Profildaten verhindern oder zumindest erschweren will, sollte sich nach Alternativen umsehen. Ideal wären anonymisierte Suchanfragen an die großen Suchanbieter wie Google oder Bing zu stellen. Diese Funktion stellen spezielle Metasuchmaschinen bereit, die Suchanfragen annehmen, anonymisiert an eine oder mehrere Suchanbieter weiterleiten und die Ergebnisse an den Suchenden zurückliefern. Stellt der Betreiber der Metasuchmaschine noch sicher, dass die Daten der Suchanfragen nach 24 oder 48 Stunden gelöscht werden, erschwert dies das Auswerten von Suchdaten und macht das Anlegen spezieller Profile sehr schwierig bis unmöglich.

Um eine anonymisierte Suche über Google oder Bing durchzuführen, lassen sich die folgenden Anbieter verwenden.

  • Scroogle: Die Webseite www.scroogle.org stellt über die Startseite ein Suchformular in einer der 28 unterstützten Sprachen bereit und fungiert als Proxy zu Google. Der Benutzer kann dann den gewünschten Suchbegriff, wie bei Google, eingeben. Scroogle reicht die Anfrage an Google weiter und liefert die Ergebnisse, bereinigt um Google Werbung, an den Suchenden zurück.
  • Ixquick: Der unter www.ixquick.com erreichbare Anbieter leitet die in der Suchseite eingegebenen Begriffe gleich an mehrere Suchmaschinen weitergereicht. Alle Ergebnisse erscheinen danach konsolidiert in der Anzeigeseite des Browsers. Die angefragten Suchanbieter werden, ist im Kopfbereich der Ergebnisseite angezeigt.

Verwendet der Benutzer also die beiden oben genannten Suchseiten, ist sichergestellt, dass alle Suchanfragen nur anonymisiert weitergereicht werden.

Ixquick als Standardsuchmaschine für den Browser

Der Anbieter Ixquick lässt sich übrigens mit wenigen Mausklicks als Standard-Suchmaschine für den verwendeten Browser (Internet Explorer, Firefox) einrichten.

  • Es reicht, die Adresse www.ixquick.com im Browser einzugeben und auf den Hyperlink Deutsch zu klicken, um die deutschsprachige Suchseite anzuzeigen.
  • Dann lässt sich unterhalb des Suchfelds der neue Hyperlink FÜGEN SIE IXQUICK IHREM BROWSER HINZU anwählen.
  • Anschließend reicht es, in der angezeigten Seite das Kontrollkästchen zur Anerkennung der allgemeinen Geschäftsbedingungen zu markieren, die Ausgangssprache (z. B. "Deutsch") zu wählen und dann auf die Schaltfläche Installieren zu klicken.
  • Je nach Browser erscheint dann ein Dialogfeld, in dem Ixquick noch als Standardsuchanbieter festgelegt werden und dann über eine Schaltfläche installiert werden kann.

Tippt der Surfen anschließend einen Suchbegriff in das Suchfeld des Browsers (Internet Explorer, Firefox etc.), erfolgt die Suche über Ixquick. Bringt die Anfrage über Ixquick keine ausreichenden Treffer, reicht es, den Suchbegriff ins Suchfeld einzutippen, dann das Menü des Suchfelds zu öffnen und ausnahmsweise einen anderen installierten Suchanbieter wie Google oder Bing anzuklicken.

Suchanbieter auswählen

Weiterführende Links:
1: AOL-Datenskandal


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