Je nach Update kann es passieren, dass Windows Update einen Neustart zum Installieren benötigt. Nicht immer ist dies erwünscht, speziell, wenn noch bestimmte Arbeiten zu erledigen sind. Dumm nur, dass Windows Update nach einer bestimmten Zeit ohne Nutzerinteraktion einen Zwangsneustart durchführt. Aber das lässt sich durchaus verhindern.
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Bei Updates, die einen Neustart erfordern, fragt Windows 7 zwar um Erlaubnis zum Neustart. Wird diese vom Benutzer verweigert, zeigt das Betriebssystem aber nach einigen Minuten ein Dialogfeld mit einer Neustart-Erinnerung an. Reagiert der Benutzer nicht (z. B. weil er gerade etwas anderes macht und nicht auf den Bildschirm schaut), wird nach 60 Sekunden ein Zwangsneustart eingeleitet. Das ist blöd, wenn gerade ein riesiger Download läuft, ein wichtiges Dokument geladen ist oder der Rechner schnell noch für etwas anderes gebraucht wird.
Der Neustart lässt sich zwar über ein Listenfeld für weitere 10 Minuten bis zu 4 Stunden zurückstellen. Aber dann kommt wieder das Dialogfeld mit der Neustart-Erinnerung und das Spiel geht von vorne los.
Blockiere den Neustart in Windows 7 Professional/Ultimate
Besitzer von Windows 7 Professional oder Ultimate sind fein raus. Es reicht, den Befehl gpedit.msc im Suchfeld des Startmenüs einzutippen und den gleichnamigen angezeigten Befehl über den Kontextmenübefehl Als Administrator ausführen aufzurufen.
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Im Gruppenrichtlinien-Editor lässt sich dann zum Zweig Computer-konfiguration –> Administrative Vorlagen –> Windows Komponenten –> Windows Update navigieren. Dann ist die Richtlinie "Keinen automatischen Neustart für geplante Installationen automatischer Updates durchführen, wenn Benutzer angemeldet sind" zu aktivieren.
So geht das Blockieren unter Windows 7 Home Premium
In den Home-Varianten von Windows 7 werden Gruppenrichtlinien zwar unterstützt, es gibt aber keinen Gruppenrichtlinien-Editor. Um den zwangsweisen Neustart nach Updates bei angemeldetem Benutzer zu unterbinden, rufen Sie den Registrierungs-Editor mit administrativen Berechtigungen auf (regedit im Suchfeld des Startmenüs eintippen und Strg+Shift+Enter drücken, dann die Benutzerkontensteuerung bestätigen).
Anschließend navigieren Sie in der Registrierung zum Zweig:
HKEY_LOCAL_MACHNIE\Software\Policies\Microsoft\Windows\
WindowsUpdate\AU
Sollten diese Schlüssel nicht vorhanden sein, legen Sie diese im Zweig Policies/Microsoft/Windows neu an. Anschließend fügen Sie im Unterschlüssel AU einen neuen Eintrag vom Typ DWORD und mit dem Namen NoAutoRebootWithLoggedOnUsers an. Den DWORD-Wert setzen Sie auf 1.
Im Anschluss ist das System neu zu starten, damit die Änderungen an der Registrierung wirksam werden. Anschließend sollte der zwangsweise Neustart nach Updates bei angemeldetem Benutzer unterbleiben.
[Nachtrag: Unter [1] habe ich übrigens noch einen Artikel gefunden, der sich mit dem Anpassen der Update-Einstellungen per Gruppenrichtlinien und Registrierungseinträge befasst.]
Achtung: Sie sollten die Option aber mit Bedacht einsetzen, da Updates über eine Transaktionsverwaltung ausgeführt werden. Immer wenn ein Update einen Neustart erfordert, werden die anstehenden Transaktionen beim Neustart über die pending.xml fortgesetzt. Unterbleiben diese Neustarts, sammeln sich unter Umständen eine Menge nicht vollständig abgeschlossener Transaktionen an. Benutzer, die dann z. B. das Service Pack 1 zusätzlich installieren möchten, bekommen Probleme [2].
Links:
1: Microsoft Knowledge-Base-Artikel (KB 328010)
2: SP1-Installation hängt, Error C0000034/C000009A
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Bei mir gibt es unter …\WindowsUpdate\AU ein DWORD "NoAutoUpdate" mit Wert 0. Ist das gemeint, oder um welches DWORD 1 geht es?
@Frank: Sorry, habe es nachtragen. Es handelt sich um den Wert NoAutoRebootWithLoggedOnUsers.
Danke. Das ständige regedit-Gefummel unter windows 7 home premium ist gewöhnungsbedürftig für ehemalige OS/2- und W2K-Fans. Im Zweig der Kompatibilitätseinstellungen bin ich über Dutzende veralteter …\downloads\setup Einträge gestolpert – trotz regelmässiger automatischer "Registrierungspflege".