Oracle hat kein glückliches Händchen, was den Umgang mit Communities angeht. Neben Java hat Oracle auch OpenOffice.org als Beifang des Sun-Kaufs geerbt – und gleich die Entwicklercommunity verärgert. Das Ergebnis der Aktion war die Gründung des LibreOffice-Projekts. Dreht sich jetzt das Rad wieder in die andere Richtung?
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Unter [1] hatte ich bereits über die weitere Entwicklung von OpenOffice.org spekuliert, nachdem sich ein Teil der Entwicklercommunity in LibreOffice neu organisierte. Seit dieser Zeit wurden zwar von OpenOffice.org und LibreOffice freigegeben. Auffällig war aber, dass diese Versionen für Windows bereitgestellt wurden. Eine Portierung auf diverse Linux-Distributionen oder für Mac OS X stand bisher aus.
Einem kurzen Artikel bei heise.de [3] lässt sich entnehmen, dass sich dies vielleicht nun alles vielleicht wieder ändern könnte. In einer Pressemitteilung vom 15. April 2011 [2] kündigt die Oracle Corporation an, dass sie nicht länger eine kommerzielle Version von OpenOffice.org anbieten will.
Oracle Corporation … today is announcing its intention to move OpenOffice.org to a purely community-based open source project and to no longer offer a commercial version of Open Office.
OpenOffice.org soll gemäß Pressemitteilung komplett in ein von der Community verwaltetes Open-Source-Projekt übergehen. Was dies nun konkret bedeutet und ob der LibreOffice-Fork wieder in die Entwicklung einmündet, bleibt offen. Das Gleiche gilt für die Frage, ob sich Oracle weiter an der OpenOffice.org-Entwicklung beteiligen wird. Aus meiner Sicht wird OpenOffice.org nun wieder spannender, denn im Vergleich zu Microsoft Office 2010 und Office 360 ist das Produkt doch etwas ins Hintertreffen geraten.
[Update: Wie einem Artikel bei heise.de [4] zu entnehmen ist, macht die Open Document Foundation wie geplant weiter. Entgegen meinen obigen Hinweisen stehen wohl demnächst LibreOffice-Varianten 3.4 für Linux und Mac OS X vor der Fertigstellung. Bleibt nun offen, ob Oracle die Rechte am Begriff OpenOffice.org auf doe Open Document Foundation überträgt und ggf. die weitere Entwicklung unterstützt.]
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Links:
1: OpenOffice.org am Ende?
2: Oracle Pressemitteilung (Englisch)
3: Artikel bei heise.de
4: zweiter Artikel bei heise.de
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