Vor einigen Tagen habe ich ja bereits über TomTom-Gate bei den Holländern berichtet. Jedes Datengrab weckt Begehrlichkeiten und lädt zum Missbrauch ein [2]. Auch TomTom sammelt fleißig Daten seiner Benutzer. Werden nun diese Daten an weitere Regierungen – äh Polizeiorganisationen – zwecks Optimierung von Radarfallen verkauft?
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TomTom, Hersteller von Navi-Systemen, kommt durch Smartphone-Navi-Lösungen oder Open Street Map geschäftlich unter Druck. Also sinnt der Hersteller über neue Einnahmequellen nach und handelt sich mächtig Ärger ein. Unter [1] habe ich bereits über den Fall berichtet, dass die niederländische Polizei Bewegungs- und Geschwindigkeitsdaten, die TomTom von den Navigationssystemen über einen Dienst sammelt, gekauft hat und nun zur Planung der Aufstellorte von Radarfallen verwendet.
Nun kommt heraus, dass alle TomTom-Navigationsgeräte, die in den drei letzten Jahren gefertigt und nach Australien geliefert wurden, diese Daten automatisch über den Dienst IQ Routes sammeln. Das lässt sich zwar über einen opt-out-Ansatz unterbinden – aber welcher Nutzer macht das schon. Wie Spiegel Online [3] mit Verweis auf die australische Zeitschrift Finanzial Review [4] berichtet, versucht das Unternehmen momentan in Australien, seine Daten an "den meist Bietenden" zu verkaufen. Ein Verkauf an australische Behörden (Polizei) wird nicht ausgeschlossen. Da zieht Ärger mit Australiens Autofahrern auf …
… bloß gut, dass ich meine Navi-Lösungen selbst gestrickt habe [5, 6]. Die setzen auf einer GPS-Maus und Software auf, die keine Bewegungsdaten "nach hause telefoniert".
Links:
1: TomTom vertickt Navi-Nutzerdaten an Polizei
2: Sony & Co.: Kundendaten und Sicherheit
3: TomTom verärgert australische Autofahrer
4: Peeping TomTom sells your every move
5: Der Eee PC als Navi/GPS-Empfänger
6: Der Medion Akoya Mini als Navi/GPS-Empfänger
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