Ein großes Ärgernis für Besitzer von Android-Geräten ist die Update-Unterstützung. In vielen Fällen haut der Hersteller zwar das teure Gadget mit einer (unfertigen) Android-Version in den Markt. Aber mit Android-Updates sieht es schlecht aus – der Kunde schaut in die Röhre [1]. Das will Google nun ändern.
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Man stelle sich das mal vor: Da hat man vor ein paar Monaten einen Rechner mit Windows gekauft und nun kommt eine neue Windows-Version raus. Wer sich diese besorgt, stellt dann aber plötzlich überrascht fest, dass sich diese nicht auf dem noch neuen Rechner installieren lässt. Was nur in einigen Fällen wegen fehlender Treiber auftritt, sieht bei Android-Geräten eventuell anders aus.
Android wurde zwar für Telefone (Smartphones) entwickelt, setzt aber nun zum Sprung auf Netbooks und Tablet PCs an. Und nun machen sich einige Designschwächen bemerkbar. Wer als Kunde eines der Android-Handys kauft, ist auf Gedeih und Verderb auf den Hersteller angewiesen. Wenn der Hersteller aber mit der eigenen Android-Version nicht weiter kommt, wird das Ganze halt als "outdated" deklariert. der Kunde schaut dann wegen fehlender Updates (weil neue Android-Modelle für den Hersteller lukrativer sind) in die Röhre. Auf das Update-Problem für Android wurde ja bereits in diversen Artikeln hingewiesen [1, 2].
Apple fährt mit iOS da, bei aller Kritik an vielen Details, einen ganz anderen Kurs und bietet Updates auch für Altgeräte an. Dass dieses Update-Fiasko den Markt für Android-Geräte belastet und dem Anwender die Lust an Android nimmt, liegt auf der Hand. Nun hat Google reagiert und auf der Entwicklerkonferenz "Google I/O" eine Initiative für eine Art Update-Garantie angekündigt. Elf Android-Partner sollen für ihre Android-Geräte bis zu 18 Monate nach Veröffentlichung der einzelnen Modelle zeitnahe Updates anbieten.
Wie das Ganze konkret ausschaut, was zeitnah nun bedeutet und wie sich das letztendlich gestaltet, wird man abwarten müssen.
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Anmerkung: Ich teste Android hier sporadisch seit der Version 1.5 und habe eine angepasste Version auf einem Netbook laufen. Was ich bisher so absehen kann, hat Google kein glückliches Händchen und die Hersteller der Android-Geräte agieren auch nicht im Sinne des Kunden. Solange manche Hersteller von Tablet PCs oder Smartphones die Geräte mit einem "abgeschlossenen" Boot-ROM versehen, welches nur signierte Android-Abbilder (Custom ROMs) booten kann, bleiben für mich die Geräte liegen. Denn selbst wenn es eine angepasste Android-Version geben würde, ließe sich diese nicht auf dem Gerät installieren. Und ob die Politik von Google, dass der Android Market nur über lizenzierte Android-Versionen nutzbar ist und zudem eine SIM-Karte mit Telefonnummer erfordert, der Weisheit letzter Schluss ist, mag ich auch bezweifeln. Ein Tablet PC hat u. U. keine SIM-Karte. Auch der Entschluss von Google, den Sourcecode von Honeycomb vorerst unter Verschluss zu halten, ist ein weiterer Sargnagel für das Interesse an Android. Insgesamt ist mir da noch zu viel Baustelle und Kinderkrankheiten finden sich aller Orten. Bei Apple gibt es zwar auch Grund zur Kritik. Aber an manchen Stellen muss sich Android noch eine Scheibe abschneiden, wenn es gegen iOS ankommen will. Als OpenSource würde ich Android ob dieser vielen Einschränkungen schon seit langem nicht mehr ansehen. Ich denke, da muss noch viel nachgelegt werden, bis Android wirklich interessant wird. Mal schauen, wie es im Herbst 2011 ausschaut. Ich tippe darauf, dass dann die Preise für Android-Geräte kräftig purzeln. Es wird zig Tablet PCs und SmartPhones geben, die niemand haben will.
Links:
1: Das Android-Update-Problem (Focus)
2: Kann man Android updaten?
3: Google-Ankündigung
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