Androids Erfolg und Amazons eventuell rote Zahlen

Gerade auf zwei interessante Nachrichten gestoßen: Einmal rollt die Android-Welle so richtig – denn in 2011 wurden erstmals mehr Android-Apps als iOS-Apps aus den jeweiligen Markets heruntergeladen. Auf der anderen Seite kündigt Amazon gegenüber seinen Investoren erst einmal "mögliche rote Zahlen" an.


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Zu den Android App-Downloads: Wie heise.de hier schreibt, haben Android-Geräte mittlerweile einen Anteil von 44 Prozent am App-Markt, während iOS-Apps gerade mal auf 31 Prozent kommen. Und der Trend wird anhalten, obwohl iPhone-Nutzer durchschnittlich doppelt so viele Apps wie Android-User herunterladen. Hatte ja erst gedacht "Masse statt Klasse" – bei iOS sitzen die Sammler und Jäger. Aber heise.de zitiert Marktforscher, dass Apple mit seinen Plattformen die besseren Entwickler anlocke die dann auch bessere iOS-Apps anböten. So wird also ein entsprechender Bedarf geschaffen? Kann ich nicht so wirklich glauben – nicht, nachdem ich so einige iOS-Apps in den Fingern hatte. [Update: Wie die "Studie" betriebswirtschaftlich zu betrachten ist, kommt ganz gut beim Kommentar von Sascha Ostermeier in diesem G+-Kommentarthread zum Ausdruck.] Aber egal.

Und was ist mit Amazon? Tja, die wollen wachsen, koste es, was es wolle. Zumindest entnehme ich dies einer Umsatz-/Ergebnisübersicht, die hier bei heise.de veröffentlicht wurde. Der Umsatz steigt, aber der Gewinn bröckelt – und zwar so stark, dass im Weihnachtsgeschäft schlimmstenfalls ein operativer Verlust von 200 Millionen US-Dollar entstehen kann. Ich kann mich noch dunkel an Q1 2001 erinnern, als bei Amazon die Hütte brannte, weil man 200 Millionen Verluste im Weihnachtsgeschäft geschrieben hatte. Gab noch schlechtere Quartale, aber seit 3.Q 2003 schreibt Amazon schwarze Zahlen und konnte den Umsatz verdreifachen.

Aber Größe kann Segen und Fluch zugleich sein: Wenn der Tanker dicker wird, lässt er sich schlechter steuern. Interessant wird es daher auch, zu verfolgen, wie Amazon mit dem auf Android basierenden Kindle Fire dasteht. Einerseits kommt das Gerät nach den Verlautbarungen bei den Kunden (noch ist keine Auslieferung erfolgt) ganz gut an. Aber Analysten schätzen, dass Amazon bei diesem Teil Geld drauf legt, sich das aber bei den Inhalten wieder von den Kunden hereinholen will.

So trägt der Erfolg von Android bei Amazon zu Verlusten bei – und diese müssen irgendwann durch Inhalte wieder kompensiert werden. Bin mir nun nicht wirklich sicher, wie das Ganze ausgeht – denn das Kindle Fire scheint nun nicht "das offene Android" zu sein, was sich viele vorstellen, sondern dürfte mit Amazons-Angeboten ziemlich verdongelt sein. Die Zeche zahlt am Ende des Tages also der Kunde. Schöne neue Welt.


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