Hier hatte ich über die neue Windows 8-Funktion Storage Space berichtet. Es handelt sich dabei um eine Funktion, um Festplatten zu virtuellen Speicherpools zusammenzufassen, so dass sich Inhalte fehlertolerant auf den Medien spiegeln lassen.
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Eigentlich dachte ich, dass diese Funktion Windows 8 Server vorbehalten bleibt. Aber beim Schreiben meines Windows 8-Titels bzw. beim Arbeiten mit der Consumer Preview von Windows 8 habe ich dann gesehen, dass Storage Space doch mit an Bord ist.
Wo ist die Funktion versteckt und wie heißt sie?
Heißen wird das Kind wohl "Speicherplätze", wobei momentan die Lokalisierung noch nicht allzuweit fortgeschritten ist – denn der Name Storage Spaces fliegt einem aller Orten um die Ohren (sonst hätte ich es erst gar nicht zuordnen können).
Die Verwaltung der Speicherplätze (Storage Spaces) erfolgt in der Systemsteuerung über den Befehl Speicherplätze in der Gruppe System und Sicherheit
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Die Storage Spaces-Verwaltung zeigt beim ersten Aufruf das nachfolgende Dialogfeld.
Verwaltung einfach gemacht
Wählt man den Befehl Create a new pool and storage space und bestätigt die Sicherheitsabfrage der Benutzerkontensteuerung, öffnet sich die nachfolgend gezeigte Seite. Windows blendet dort alle gefundenen Speichermedien (formatiert oder unformatiert) ein, die in den Pool aufgenommen werden können.
Im konkreten Fall habe ich das Feature in einer virtuellen Maschine getestet und auf die Schnelle zwei virtuelle Festplatten als Storage Spaces eingebunden. Es können aber genau so gut USB-Festplatten, SATA- oder PATA-Laufwerke eingebunden werden.
Es reicht, die Kontrollkästchen der Laufwerke, die in Storage Spaces einzubeziehen sind, zu markieren und auf die Schaltfläche Create zu klicken. Windows 8 bereitet dann die Laufwerke entsprechend vor. Neue Laufwerke werden als GPT-Datenträger initialisiert und dann im Resilence File System (ReFS) formatiert.
Achtung: Sie sollten keine USB-Sticks für Experimente mit Storage Spaces verwenden. Mein Fachlektor, der das betreffende Buchkapitel bearbeitete, wollte dies auf die Schnelle mit zwei USB-Sticks testen. Die Funktion brach mit einem Fehler ab und anschließend erhielt er keinen Zugriff mehr auf die USB-Sticks. Da diese als GPT-Datenträger initialisiert und im ReFS-Dateisystem formatiert waren, weigerte die Datenträgerverwaltung sich, die Sticks zu verwalten und zu formatieren. Ich schlug vor, die Sticks mit GParted zu formatieren. Die Lösung war in diesem Fall aber noch einfacher: in der administrativen Eingabeaufforderung diskpart aufzurufen und dann über den Befehl disk nr den Stick als Laufwerk auswählen, dann über den Befehl Partition nr zur Partition wechseln (nr ist hier der Platzhalter für die betreffende Nummer). Anschließend fegt der Befehl delete partition override die ReFS-Partition vom Stick und das Medium lässt sich in der Datenträgerverwaltung wieder formatieren.
Sind die Datenträger vorbereitet, gibt Windows 8 dem Anwender in einem weiteren Dialogfeld die Möglichkeit, einen Volumenamen und einen Laufwerksbuchstaben für das neue virtuelle Laufwerk vorzugeben.
Im Feld Resiliency type lässt sich der Modus für die Fehlertoleranz vorgeben. Dieser Modus bestimmt, wie die Daten auf die Laufwerke eines Pools aufzuteilen sind, so dass eine Fehlertoleranz bei Ausfall eines oder mehrerer Laufwerke erreicht wird.
Weiterhin wird die logische Größe des Speichers in einem Feld angezeigt bzw. lässt sich dort auch begrenzen. In diesem Feld ist ein Wert zulässig, der größer als die vorhandene Kapazität ist. Windows verwaltet den Pool dynamisch. Ist die Speicherkapazität erschöpft, lassen sich einfach neue Laufwerke an den Rechner anschließen und zum Speicherpool hinzufügen.
Einfach wie eine Festplatte verwenden
Sobald Sie die Schaltfläche Create Storage space anwählen, legt Windows den Speicherpool an. Sobald das virtuelle Laufwerk des Speicherpools im Windows-Explorer auftaucht, kann dieses wie jedes andere Laufwerk zum Speichern von Dateien und Ordnern verwendet werden. Windows 8 sorgt dann für die fehlertolerante Speicherung der Daten auf den angeschlossenen physischen Laufwerken. Fällt ein Laufwerk aus, kann man dieses durch ein neues Laufwerk ersetzen. Wird dieses zum Speicherpool hinzugefügt, kann dessen Kapazität genutzt werden. Und Daten gehen bei Ausfall eines Laufwerks auch nicht verloren. Hinweise zur Storage Space-Technik finden Sie unter [1].
Die Funktion an sich sieht vielversprechend aus, ermöglicht sie doch mit wenig Aufwand Speicherpools zu schaffen, die eine fehlertolerante Datenablage ermöglichen. Allerdings ist unklar, ob und in welche Versionen von Windows 8 die Storage Spaces-Technologie einzieht.
Ähnliche Artikel:
1: Windows 8: Details zum Storage Space
2: Windows 8: Neuigkeiten zum ReFS-Dateisystem
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