Microsoft hat ja so seine eigenen Vorstellungen, wie Windows 8 die Welt beglücken soll. Und mit Windows on ARM (WOA bzw. Windows RT) dreht man diese Schraube noch ein Stück weiter. Jetzt schlagen erste Browser-Hersteller wie Mozilla und Google Alarm, weil Microsoft nur den Internet Explorer als Browser zulässt.
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Hier hatte ich schon darüber gebloggt, dass Microsoft in Windows 8 Browser von Drittherstellern mehr oder weniger rauskickt, sofern diese kein Metro-Bedienoberfläche besitzen (sprich: Wenn dies nicht als Metro-App, sondern als Windows-Anwendung daherkommen). Hintergrund ist, dass die Metro-Fassung des IE nur funktioniert, wenn die Windows-Variante des Internet Explorer der Standardbrowser ist.
Nun geht die Geschichte aber noch einen Tick weiter – so weit hatte ich es nicht bedacht: Bei Windows on ARM (Windows RT) lässt Microsoft nach bisheriger Lesart keine Windows-Anwendungen von Drittherstellern zu. Die APIs für Windows on ARM (WoA) sind entsprechend gestaltet, so dass Fremdprogramme nur als Metro-Apps laufen können.
Dies ruft jetzt Browseranbieter wie Mozilla oder Google auf den Plan. Der Hausjurist der Mozilla-Foundation, Harvey Anderson, hat das Problem nun in einem Blogbeitrag adressiert. Vor 2004 hatte der Internet Explorer unter Windows faktisch eine marktbeherrschende Stellung, weil Microsoft dies in den neunziger Jahren mit der Kopplung an Windows forciert hatte. Bei Windows 7 führte dies zu einer EU-Auflage, den Browserinstallations-Link per Update auszuführen.
Anderson schreibt, dass bei Windows on ARM der Browser eines Fremdherstellers nicht in der "Windows Classic"-Umgebung laufen kann. Der Benutzer habe daher nicht die freie Auswahl, welchen Browser er auf dieser Plattform nutzen möchte. Google stimmt mit dieser Einschätzung überein und zeigt sich, wie theverge.com hier schreibt, besorgt darüber, dass Microsoft die Browserauswahl auf Windows on ARM im Classic Mode einschränkt. Insgesamt nimmt das Thema zwischenzeitlich breiten Raum in Onlinemedien ein (siehe Linkliste, interessant ist speziell den Spiegel Online-Artikel). Mal schauen, wann die Wettbewerbshüter wieder aktiv werden.
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Links:
1: Artikel bei theverge.com (Englisch)
2: Artikel bei derstandard.at
3: Artikel bei Spiegel Online
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