Manchmal können Zahlen ja interessant oder auch verräterisch sein. Meist halten die Hersteller ja den Deckel auf Informationen, wie häufig Geräte beim Neukauf zurück gegeben werden und was die Gründe für sind. Bei DVD-Playern sprechen Insider von bis zu 70 % defekten Geräten, die in den Handel kommen. Nun habe ich Infos über Samsungs-Galaxy Tag 10.1 gefunden.
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Cnet.com berichtet hier über Auswertungen, die Samsung bezüglich Rückläufer bei der US-Handelskette Best Buy erhoben hat. Es geht um das Samsung Galaxy Tab 10.1, welches ja gegen Apples iPad anstinken soll – und auch Gegenstand vieler Prozesse ist. Und im aktuellen Prozess ist dann die Auswertung wohl auch publik geworden.
Verwechselung ist nicht der Grund für Rückgaben
Verfolgt man die Prozesse in den USA, kann man aus der Ferne ja annehmen, dass die Amis in Scharen ins falsche Regal greifen, sich eine Packung "Tablet PC" geben und zu Hause feststellen "oh Mann, das ist ja kein iPad – oder das Teil hat einen Fertigungsfehler, weil das Apple-Logo-Dingensbumens fehlt". Laut dem Cnet-Artikel spielen solche "Verwechselungen" wohl kaum eine Rolle. Gut für Samsungs Anwälte …
Qualitätsmängel bei Galaxy Grund für Rückgaben
Die Kehrseite der Medallie ist aber die ein Blick in die Auswertung der Rückgabegründe. Geräteausfall oder Fehlfunktionen sind beim Samsung Galaxy Tab 10.1 wohl der größte Brocken – wird nämlich bei 25 % der Rückläufer als Grund genannt. Das ist nahezu 3x höher als beim iPad.
Die von Samsung initiierte Untersuchung bezog letztes Jahr 30 Best Buy Stores in New York, Los Angeles und Florida in die Auswertung ein. Hier noch eine kleine Auflistung der "7 Minuten des Terrors – nach dem Samsung Galaxy Tab 10.1 Kauf":
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- Die 25 % Fehlfunktionen beziehen sich auf "einfrieren des Browsers", Touchscreen-Sensitivität ungenügend, schlechte WiFi-Verbindung (kenne ich alles von einem Pearl Touchlet X10 mit Android 4, wobei meine WiFi-Verbindung ganz tolerabel ist).
- Weitere 17 % geben Ruckler bei der Anzeige oder Touchbedienung (screen lagging), zu kurze Batterielaufzeit und nicht funktionierende PC-Synchronisation an.
- Ach ja, 10 % der Käufer sind mit Google Honeycomb-Betriebssystem unzufrieden.
- Aber nur 9 Prozent wollten ein iPad 2 im Austausch vom Händler haben.
- Und 8 % maulten über den fehlenden App-Support (Hulu, Netflix, Skype) oder äußerten sich frustriert über diesen Sachverhalt.
- Ganze 6 % waren wegen ungenügender Geschwindigkeit und Performance so weit, dass sie das Gerät zurück gaben.
Schaut man sich diese Gründe an, scheint es eine Mischung aus Design-Problemen von Android und zu wenig Qualitätskontrolle seitens Samsung zu sein. Da hat Apple es einfacher – die schnitzen das eigene iOS für die eigene Hardware und haben auch eine rigorose Politik, was den App-Store betrifft. Die Patent- und Design-Geschichte ist aus Sicht des Konsumenten dagegen nur eine Randnotiz.
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