EU plant Strafe für Microsofts Verstoß gegen Auflagen

Über das Browserauswahlfenster für Windows  ist ja schon viel geschrieben worden. Wie ich theverge.com hier entnehme, scheint die EU wohl richtig sauer auf Microsoft zu sein – oder die sehen eine Chance, Microsoft wegen des Verstoßes gegen die 2009 ergangenen Auflagen an die Kandarre zu nehmen.


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Hintergrund des Ganzen: Die EU hatte Microsoft 2009 verdonnert, ein Browserauswahlfenster für Windows XP und nachfolgende Windows-Versionen anzubieten, in dem der Benutzer auch alternative Browser installieren kann. Nun hatte Microsoft das Browserauswahlfenster in Windows 7 wohl für ca. 1 Jahr (ab SP1) nicht mehr ausgeliefert, entschuldigt das aber mit einem technischen Fehler. Die Information über den Fehler wurde von Microsoft an die EU gemeldet und zwischenzeitlich ist das Browserauswahlfenster auch zurück.

Die EU will strafen …

Sieht so aus, als ob die EU-Wettbewerbshüter jetzt eine Strafe verhängen werden. Den EU-Haushalt wird das aber nicht sanieren – und überhaupt, die Kerle sind so lobbygetrieben, das geht auf keine Kuhhaut. Meine Beschwerde wegen nicht vom Verbraucher wechselbarer Akkus wurde von der EU-Kommission zurückgewiesen, da die EU-Batterierichtlinie nur für die Entsorgung von Altgeräten diene. Momentan läuft eine Eingabe des EU-Ombudsmanns, der die EU-Kommission bittet, den Sachverhalt aus Umwelt- und Verbraucherschutzgründen nochmals zu prüfen.

… macht aber oft auf Papiertiger oder Vogel Strauß

Ach ja, und da gäbe es noch das Universalladegerät für Handys – 2011 mit großem Brimborium angekündigt. Basiert alles aber nur auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Importeure. Apple kümmert sich einen feuchten Kehrricht um diese Angelegenheit – da wird weder die in der Selbstverpflichtung vorgegebene microUSB-Buchse verbaut noch ein entsprechender Adapter kostenlos mitgeliefert.

Das zeigt mir, wessen geistiges Kind die EU-Wettbewerbshüter sind. Da, wo jeder leicht einen alternativen Browser installieren kann, da haut man so einen Unsinn wie ein Browserauswahlfenster an die Verbraucher raus. Dort, wo es wirklich Not täte, mal etwas aufzuräumen, da ist Schweigen im Walde angesagt.


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Nächste Baustelle: die App-Stores…

Aber ich werde der EU-Kommission in den kommenden Wochen die nächste Wettbewerbsbeschwerde auf den Tisch knallen: Denn irgendwie ärgert es mich kolossal, dass ich sowohl bei den Apfelmännern als auch bei den Microsofties gezwungen werde, das App-Geraffel aus deren Shop zu beziehen. Bei Android kann ich auch APK-Dateien aus alternativen Quellen installieren. Mal schauen, was die EU-Kommission dazu wohl sagt.

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