Microsoft Xbox Music: Angriff auf iTunes, Spotify und last.fm

Wer zur Zeit mit Windows 8 experimentiert, ist sicherlich über die Musik-App bereits mit dem Microsoft-Dienst Xbox LIVE Music in Berührung gekommen. Dort vertreibt Microsoft Musik. Nun hat Microsoft für den morgigen Dienstag den weltweiten Start des Dienst Xbox Music angekündigt.


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Laut Spiegel.de ist der neue Dienst als Angriff auf Spotify zu sehen und heise.de titelt XBox Music = iTunes + Spotify + last.fm. Morgen wird Xbox Music für die Xbox 360 verfügbar sein, während am 26. Oktober mit der Einführung von Windows 8 der Dienst auch auf dieser Plattform Einzug hält. Zudem wird Xbox Music bei Windows Phone 8 zu nutzen sein. Apps für Android und iOS sind geplant.

Ich setz ma die rosa Brille auf …

Laut der Microsoft-Ankündigung wird der Dienst die besten Aspekte von freiem Audio-Streaming, Radio und Musikabonnement-Diensten und Musik-Shops wie iTunes kombinieren. Laut Microsoft soll der Kunde nicht mehr gezwungen sein, zwischen verschiedenen Anbietern zu wechseln, da er an "einer Quelle" die Musik bekommt, die er liebt. Und die Musik soll sich über alle Geräte des Benutzers wiedergeben lassen – so viel die Botschaft Microsoft's zur schönen neuen Welt. Xbox Music soll beim Start mehr als 30 Millionen Lieder im Angebot haben. Bei tn3.com findet sich hier ein netter Abriss dessen, was man sich so vorstellen könnte.

Harte Wirklichkeit …

Heise.de geht in diesem Artikel noch auf ein paar Details ein. Die Nutzungsdauer des Dienst wird nach einem halben Jahr auf monatlich 10 Stunden beschränkt. Microsoft finanziert das Angebot durch Werbung, die die Musiksendungen unterbricht. Kunden haben die Möglichkeit, einen XBox Music Pass für 10 US-Dollar monatlich zu erwerben. Der Music Pass ermöglicht das unbegrenzte Streamen auf allen Plattformen und bietet einen Offline-Modus. Zudem erhält man Zugriff auf 70.000 Musikvideos.

Wie das Ganze dann in Realiter ausschaut, bleibt abzuwarten. Ich sitze momentan über einigen Windows 8-Büchern. Und da habe ich die Musik-App von Windows 8 als "unbrauchbar" aussortiert. Mag sein, dass Microsoft da noch kräftig über Updates nachbessert. Aber in den gut 3 Monaten, in denen ich die App gelegentlich verwende, um die Funktionen in Büchern zu beschreiben, bin ich mit den irrwitzigsten Fehlermeldungen (DRM-Fehler) konfrontiert worden.


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Mal wurde der Dienst als nicht verfügbar gemeldet – dann ging das Anspielen von Hörproben nicht – und ohne Online-Verbindung ist alles Mist (wie ich leidvoll am Wochenende im digitalen Nirvana bei einer hakelnden GPRS-Verbindung feststellen durfte). Oft half nur ein Neustart der App oder des Windows 8 (RTM)-Systems. Hat nichts mit dem Dienst Xbox Music zu tun – aber wenn das Werkzeug nix taugt, hat der Hufschmied einen schweren Stand.

Was mich auch geärgert hat: Erst auf den letzten Drücker hat Microsoft die Abrechnung von Käufen so umgestellt, dass keine "Microsoft Points" mehr angezeigt werden, sondern der Kaufpreis in Euro ausgewiesen wird. Die App bzw. der Dienst will aber eine Kreditkarte (bzw. deren Daten) von mir – die ich keinesfalls angeben werde (gehackte Konten gehören bei iTunes zum schlechten Ton). Wie das Auffüllen des Kontos über Prepaid-Xbox-Karten läuft, ist momentan unklar – die Xbox-Hilfeseiten berücksichtigen noch nicht die Änderungen.

Alles wenig transparent – und ob ich einem Monopolisten wie Microsoft gestatten soll, alles über meine Musikvorlieben und –käufe zu wissen, wenn ich das bei Apple und Google schon ablehne – da mache ich zumindest ein Fragezeichen dran. Wir werden sehen, wie erfolgreich das Ganze am Ende des Tages wird. Als Blogger werde ich sicherlich noch das Eine oder Andere rund um das Thema berichten können.


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