Hier hatte ich gestern berichtet, dass das Android-x86-Projekt eine erste Testversion von Android-x86 4.2 (Jelly Bean) veröffentlicht hat. Ich habe die ISO heruntergeladen und kurz angetestet – hier der erste Eindruck.
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Die ISO-Datei [5] kommt mit einem Live-System, verfügt aber auch über einen Installer. Die gut 202 MByte gro0e ISO-Datei lässt sich auf eine CD brennen oder mit Tools wie unetbootin [o] auf einen USB-Stick bringen. Wird mit diesen Medien gebootet, lässt sich das Live-System starten oder eine Installation durchführen. Ich habe im ersten Durchlauf nur das Live-System angetestet.
Virtualisierung mit Virtualbox und VMware Workstation?
Mein erster Ansatz war natürlich, die ISO-Datei direkt in eine virtuelle Maschine unter Virtualbox oder VMware Workstation einbinden. Nach dem Booten von der ISO-Datei erscheint auch die Auswahlseite mit den Optionen zum Starten des Live-Systems oder der Installation.
Bei Auswahl des Live CD-Befehls beginnt die VM auch mit dem Boot-Vorgang. In beiden virtuellen Maschinen bleibt der Boot-Vorgang aber in der Busy-Box hängen.
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Eee PC 701G und Medion Akoya Mini E1210
Im Anschluss habe ich die ISO-Datei auf einen USB-Stick gebracht und als erstes den Bootvorgang auf einem 7 Zoll Eee PC 701G Netbook probiert. Der Celeron-Prozessor kann den Bootlader zwar ausführen. Aber Android konnte nicht gebootet werden – der Vorgang blieb irgendwann mit einer Fehlermeldung hängen. Ich tippe darauf, dass die Bildschirmauflösung des Netbooks nicht ausreicht.
10 Zoll Netbook mit Atom-Prozessor
Auf dem Medion Akoya Mini 1210 mit 10 Zoll-Display und 1024 x 600 Pixel Auflösung sah die Sache besser aus. Ich war sofort in der Lage, das Android-Live-System vom USB-Stick zu booten und die Einrichtungsschritte zu durchlaufen. Das Einstellen der deutschen Oberfläche ist zwar etwas umständlich (mit dem Touchpad einfach die Auswahl der Sprachen anklicken, bis die Sprache markiert ist, und dann die Weiter-Schaltfläche betätigen).
Zudem ist beim Booten darauf zu achten, den WLAN-Adapter per FN+F11-Tastenkombination einzuschalten. Unterbleibt dies, lässt sich der WLAN-Adapter in der Einrichtungsseite nicht in Betrieb nehmen. Man kann dann nur den Schritt überspringen und die WLAN-Zugangsdaten manuell in den Einstellungen nachtragen. Zudem verwendet Android auch bei der Einstellung "Deutsch" eine amerikanische Tastaturbelegung (relevant bei der Eingabe von E-Mail-Adressen, das @-Zeichen liegt auf der Ziffer 2 und bei Kennwörtern).
Sobald die Einrichtungsschritte durchlaufen sind, lässt sich der obigen Jelly Bean-Desktop abrufen. Im Gegensatz zu Ice Cream Sandwich besitzt Jelly Bean einige Symbole am rechten Bildschirmrand – und unten finden sich die Schaltflächen zur Navigation. Über die App-Schaltfläche gelangt man zur nachfolgend gezeigten App-Seite. Hier sind noch Fehler zu erkennen – so ist das Symbol für die Einstellungen zwei Mal vorhanden.
Die wichtigsten Apps wie Browser, Play Store, Player, Uhr und sogar SuperUser sind vorinstalliert. Allerdings habe ich beim Arbeiten mit Android 4.2 feststellen müssen, dass das Ganze noch sehr instabil ist.
Beim Aufruf der YouTube-App ließ sich zwar ein Videos anspielen und dieses wurde auch kurz wiedergegeben. Danach war Android aber abgestützt und ich sah nur noch blinkende LEDs am Netbook-Gehäuse. Das Gleiche passierte mit beim Schließen der Bowser-App oder beim Aufrufen und Beenden weiterer Apps. Ich habe daher den Test recht schnell abgebrochen.
Unter dem Strich haben die Entwickler bei Android-x86.org sicher einen guten Job gemacht. Praktisch einsetzbar ist das System momentan aber nicht. Ich denke, es müssen noch einige Verbesserungen erfolgen, bevor man diese Android-Build auf realen Maschinen einsetzen kann.
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Links:
1: Jelly Bean: Android 4.1 und 4.2 in der Übersicht
2: Quellcode von Android 4.1 (Jelly Bean) öffentlich
3: Android 4.1 x86 (Jelly Bean), was gibt's neues?
4: Android 4.1 (Jelly Bean) in Virtualbox ausführen
5: Android-x86 4.2 20121225 live and installation iso
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Hallo und ein Gutes Neues Jahr 2013!
Habe die Tage auch mit 4.2 JB gespielt.
Auf einem HP635 nb kann ich sehr zeitige Abstürze und LED-Lichtorgel an der Tastatur leider bestätigen. Dazu kam eine ganz nervende Laaaaaangsamkeit. Allerdings hatte ich ein gutes DE Tastaturlayout (auch @ an seinem Platz).
Auf einem HP550 nb hingegen lief es relativ stabil, aber ohne WLAN (bcm4312 WLAN Chip immer noch nicht unterstützt).
Mein Fazit: diesmal Hände weg, sonst Frust und Zeitverschwendung :-)
Grüße
Val