Seit dem Erscheinen von Windows 8 und speziell nach Weihnachten waren ja die Wehklagen der PC-Hersteller zu vernehmen, dass das neue Betriebssystem die PC-Verkäufe nicht befeuert habe. Wer z. B. eine Suche bei heise.de durchführt, stößt auf zahlreiche Artikel, die den Niedergang des klassischen PC dokumentieren. Aber gibt es da einen Gegenentwurf?
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Ich habe mich ja schon immer gewundert, wo die PC-Hersteller den Markt für ihre 800 oder 1.000 Dollar Windows 8-PCs und Notebooks eigentlich sehen. Firmen arbeiten in der Regel mit 3-Jahres-Zyklen beim Hardwareaustausch. Und der Privatanwender darf sich mittlerweile zwischen Smartphones, Tablet PC, Notbooks und Desktop-PCs entscheiden. Um mal ein wenig zu surfen, hole ich mir kein 1.000 Dollar (bzw. Euro) Gerät, wenn ich es im Zweifelsfall mit einem 150 $ Android-Tablet genau so gut erledigen kann.
Gestern bin ich bei ZDNet.com auf einen ganz interessanten Artikel Cheap PCs are the present and future of Windows gestoßen. Ed Bott hat sich einfach mal den Markt der Windows 8-PCs angesehen und aufgeschlüsselt, welche Preisklassen auf welche Marktanteile kommen. Das populärste Modell (abseits des Windows RT Surface) war das HP Pavilion G6 "Budget Notebook" zum Preis von 500$. Danach kommt das HP 2000, welches in den USA zum Preis von 350$ direkt von HP verkauft wird. Auch weitere Modelle mit signifikantem Marktanteil liegen im Preisbereich zwischen 400 und 500 Dollar.
Die Mondpreise von 1.000 bis 2.000 Dollar für Geräte machen also den Käufern wenig Laune. Nicht umsonst haben Firmen wie Dell oder ASUS und Acer damit begonnen, günstige Windows 8-Notebook-Serien im Bereich von 500 $ aufzulegen. Für den Käufer ist das eine gute Sache, das Zeugs wird preiswerter. Solange nicht die Qualität leidet, werden die Käufer also zu den günstigeren Modellen greifen. Der Erfolg von Windows 8 auf Notebooks, Ultrabooks und Tablet PCs und damit auch der angebotenen Geräte wird also am Preis festgemacht. Und hier müssen die Hersteller bei Tablet PCs und Ultrabooks noch was machen.
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1: Günstig-Windows 8-Tablets von Asus/Dell
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Ich finde es mehr als bedauerlich dass viele Leute nicht gewillt sind etwas Geld für ein gutes/schnelles/hochwertiges/langlebiges Windows-System (egal in welcher Form) auszugeben.
Und dann wundern sich die Leute dass der 2-4x so teure Mac schneller und hochwertiger ist. Irgendetwas läuft da mehr als schief!
Und das "schönste"… sich dann jahrelang aufregen und Zeit verplämpern weil die Mühle langsam ist und z.B. die Festplatte blöd am rumrödeln ist.
Was der gute Ed sich wünscht, ist ja bereits Realität – von Acer gibts jetzt sogar ein Touch-Notebook für 500 Euro, Notebooks für 399 Euro sind ebenfalls schon länger erhältlich.
Wer dafür ein aus dem vollen Block gefrästes Magnesium-Gehäuse, 2 TB SSD und SLI-Grafik erwartet (bei 300 Gramm Gewicht und 5 mm Dicke, versteht sich), der wird sich halt getäuscht sehen ;-).
Im Ernst, was will man von diesen Einsteiger-Geräten erwarten: Macht Bild, kommt ins Internet und das Scharnier hält gerade eben so bis zwei Wochen nach Ende der Garantiezeit.
Glücklicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, die günstigen Einsteiger-Geräte sind durchaus brauchbar. Ohne jetzt aber dekadent wirken zu wollen: Mein neues Asus Touch-Ultrabook hat 1.500 Euro gekostet. Und wenn ich es in die Hand nehme und es benutze, dann habe ich das Gefühl, dass das ok ist.
Wir brauchen noch mehr günstige Geräte, keine Frage – aber richtig hochwertige Hardware wird immer ihren Preis haben.
@Martin Geuss: Ich gebe dir in deinen Betrachtungen Recht, wenn es um die Frage "Leistung hat ihren Preis" geht. Mit den Acers hatte ich, glaube ich, die Woche verbloggt. Aber im Beitrag war ja der Massenmarkt adressiert. Windows 8-Geräte in Konkurrenz mit Androiden, Chromebooks und iPads. Und da sieht die Bilanz dessen, was ich so in den Neuankündigungen lesen, nicht gerade gut aus …
@pFnOL: Mit deiner Attributekette "gutes/schnelles/hochwertiges/langlebiges" hast Du leider ein K.O.-Kriterium für viele Geräte aufgestellt. Zumindest wenn es um Ultrabooks und Tablets geht, ist mit langlebig wohl eher nicht. Schau dir mal die Details zur Reparierbarkeit an. Aber vielleicht bin ich da zu kritisch.
Kommt halt immer auch drauf an was der Nutzer mit dem PC tun will. Im geschäftlichen Umfeld wird man mit einem Billigpc der dann für Adobes Creative Suite oder für AutoCAD genutzt nicht glücklich. Hier muss schon einge gute Workstation stehen.
Wer privat nur ein bischen surft, Brief schreibt etc. für den reicht sicher auch ein Billigpc aus.