Aktuell gibt es ja wieder einiges über Microsoft zu berichten – der Konzern wird umgebaut, die Surface RTs werden günstiger und nun ist raus, wie Microsoft der NSA den Zugriff auf verschlüsselte Informationen gewährt.
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Microsoft baut die Konzernstruktur um
Gestern wurde die neue Struktur des Microsoft Management verkündet: Steve Ballmer will "One Microsoft" schaffen, welches sich am Markt behaupten kann. Das neue Microsoft soll so was wie Apple werden: das Unternehmen solle, in einer Mail Ballmers an die Belegschaft, schneller neue "Geräte und Dienste" in einer"sich schnell verändernden Welt" liefern können. Xbox und Microsoft Surface, Outlook.com, Cloud-Dienste etc. sind die Stichworte, mit denen Microsoft zukünftig punkten will. Und es wurden einige Stühle im Management gerückt. Ich erspare mit die Details, die ihr in [a1] sowie in einem Golem-Beitrag [a2] nachlesen könnt.
a1: Mail an die Beschäftigten (Wallstreet Journal)
a2: Bericht bei Golem.de
Die Surface RT werden billiger
Zur obigen Nachricht passt nun auch dieser Bericht bei The Verge: Microsoft reduziert den Preis des Surface RT Tablet PC für das Basismodell (vermutlich ab nächste Woche) auf 349 US $. Das würde dann eine Preisreduzierung von ca. 150 US $ für jedes Modell bedeuten – wie es in Deutschland mit dem Preis weiter geht, ist noch unbekannt. Für Bildungseinrichtungen wurden die Geräte ja schon eh vergünstigt abgegeben [b1]. Das bedeutet einerseits, dass wohl bald neue Gerätemodelle herauskommen. Andererseits: Wer will schon ein Surface RT für 349 US $, wenn er brauchbare bis gute Android-Tablet PCs für 100 bis 200 Euro kaufen kann?
b1: Surface RT: "Bildungspaket" für 199 Euro bis 31.8.2013
b2: Bericht bei The Verge
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Microsoft gewährt der NSA Zugriff auf verschlüsselte Nachrichten
Und auch die letzte Nachricht im heutigen Reigen passt wie die Faust auf's Auge: Microsoft wird Geräte- und Diensteanbieter – steht im Beitrag ganz oben – her mit euren Daten, wie bieten die Dienste (Outlook.com, SkyDrive, Skype, Azure etc.) an. Schöne neue Welt. Und damit die Kollegen der NSA nicht so viel Arbeit mit euren verschlüsselten Dokumenten haben, gewähren wir denen gleich Zugriff auf die unverschlüsselten Daten. Das geht aus einem aktuellen Artikel des Guardian [c1] hervor, der gestern veröffentlicht wurde.
Kleine Kostprobe: Die Verschlüsselung der Nachrichten beim E-Mail- und Online-Dienst Outlook.com wurde bereits vor dem offiziellen Start für die Nachrichtendienste aufgehoben (NSA & Co. können also auch per https-Protokoll verschlüsselte Übertragungen oder Web-Chats mitlesen). Auch auf die SkyDrive-Dokumente haben FBI, NSA & Co. Zugriff – dass Microsoft die Daten mitliest, ist ja schon länger bekannt. Und wer Skype für Videotelefonate verwendet, um nicht abgehört zu werden, hat auch geloost. Die Videoanrufe können durch das Prism-Programm mitgeschnitten werden. Microsoft sagt zwar [c2], dass dies nur auf Anordnung der Behörden in ausgesuchten Fällen auf legaler Basis erfolge.
Aber hier kommt der Weihnachtsmann jedes Jahr vorbei und bringt Überraschungen. Und im Guardian schreibt man, dass die Datenabgriffe mit "Blanko-Aufträgen" erfolgen. Schöne neue Welt. Und auch das noch: Bei China-Ware von Huawei gab es die Gerüchte, dass da Backdoors für den chinesischen Geheimdienst eingebaut seien. Und wie sieht es bei den neuesten Geräten aus Redmond mit Windows, Windows Phone und dem Xbox-Betriebssystem aus? Bing-Suche integriert – Smartscreen-Filter überträgt alle geöffneten Dateien als Hashcode, alles läuft mit Online-Konten und die Daten sollen alle in die Cloud? Schönes Wochenende …
c1: Revealed: how Microsoft handed the NSA access to encrypted messages
c2: Microsofts Stellungnahme
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Nachtrag: Scheinbar haben erste Elektronikketten wie Saturn die vergünstigten Surface RT-Geräte bereits im Angebot.
Nachtrag: Nach dieser Meldung plant Microsoft nun die Datenkommunikation zwischen Servern verschlüsselt zu übertragen.