Im letzten Teil dieser Artikelreihe möchte ich noch auf eine besondere Lösung zu sprechen kommen: Eine 3G-Anbindung für verschiedene Geräte, die einen Hotspot für WLAN-fähige Mobilgeräte bereitstellt. Dies erspart mitunter erhebliche Klimmzüge und ermöglicht die Einbindung von Geräten, die ohne Windows daherkommen.
Anzeige
Wo liegt das Problem?
Im Laufe der letzten Jahre sind eine Menge Geräte mit diversen Linux- und Android-Versionen durch meine Finger gegangen. Einige Windows-Rechner, iPads und so weiter waren auch darunter. Was macht man, wenn ein solches Gerät einen mobilen Internetzugang per 3G benötigt, aber kein 3G-Modem besitzt? Oder nehmen wir das Microsoft Surface RT – kommt ohne 3G-Modem, aber mit einem WLAN-Modul und USB-Schnittstelle. Wer jetzt glaubt, einen UMTS-Surfstick per USB-Buchse anschließen und lossurfen zu können, hat sich aber geschnitten. Bei Windows RT (auch Windows RT 8.1) fehlen einfach die Treiber, um das 3G-Modem einzubinden. Lange Rede kurzer Sinn: Selbst mit Huawei UMTS-Sticks, etwas Spucke und viel gutem Willen fährt man dann mitunter krachend gegen die Wand. In meinem Projekt Projekt: Mobiler Hotspot/UMTS-Router Teil I hatte ich Lösungen skizziert, um diese Geräte per WLAN-Hotspot mobil ans Internet anzubinden. Man kann dabei zu batteriegespeisten Lösungen wie dem Huawei E5331 MiFi greifen, Tethering beim Android-Smartphone verwenden, oder die nachfolgend skizzierte Lösung mit dem Huwei E355 Mobilmodem verwenden.
Huawei E355 – Mobilmodem mit USB-Anschluss
Huawei stellte mir für Tests das betreffende USB-UMTS-E355 Hi-Speed-Mobilmodem zur Verfügung. Durch die USB-Schnittstelle kann die Stromversorgung direkt über die USB-Buchse des Mobilgeräts erfolgen.
Tipp: Das im rechten Foto unterhalb des microSD-Kartenslots sichtbare Loch ermöglicht den UMTS-WLAN-Stick auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen – ganz nützlich, wenn man die Zugangsdaten vergessen hat.
Das UMTS-Modem kann eine SIM-Karte für die Mobilfunkanbindung sowie eine microSD-Karte aufnehmen. Gleichzeitig stellt das Mobilmodem eine Hi-Speed WLAN-Verbindung als Hotspot für andere Geräte bereit. Dadurch können bis zu fünf weitere Geräte den E355 als Access Point mit verwenden.
Anzeige
Den Hotspot und die 3G-Verbindung verwalten
Die komplette Verwaltung des UMTS-Sticks bzw. der Hotspot-Funktionen erfolgt über den Browser. Bei der Erstinbetriebnahme sollte ein NDIS-Treiber installiert werden (war bei mir nicht der Fall, da ich diesen NDIS-Internet Device Sharing-Treiber bereits vom E5353 installiert hatte). Gleich nach der Inbetriebnahme wurde mir daher in folgendem Browserfenster eine Aktualisierung der Software angeboten.
Sobald der USB-UMTS-Stick an den Rechner angestöpselt wird, sollte sich das nachfolgend sichtbare Browserfenster öffnen. Über die Kopfzeile der angezeigten Webseite sehen Sie den Status der 3G-Verbindung.
Wählen Sie den Hyperlink "Verbindungseinstellungen" an, erscheint ein Popup-Fenster, in dem der Benutzername samt Kennwort (admin, admin) abgefragt werden. Anschließend lässt sich auf die nachfolgend gezeigte Verwaltungsseite zugreifen.
Die Verbindungsaufnahme mit dem Mobilfunkprovider kann automatisch oder manuell erfolgen. Sie haben die Möglichkeit, die 3G-Profildaten sowie die WLAN-Einstellungen anzupassen.
Wichtig: Gehen Sie in den nachfolgend gezeigten Zweig WLAN und passen Sie als erstes dem WPA-Schlüssel an, so dass kein Unbefugter auf den Hotspot zugreifen kann. Aktivieren Sie die PIN für die SIM-Karte und gehen Sie anschließend in die Kategorie System, um über den Eintrag Passwort das Kennwort für den Administratorzugang zu ändern. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Dritte draußen bleiben. Sofern WLAN gerade mal nicht gebraucht wird, würde ich dieses deaktivieren.
Das Gerät, an dem der E355 per USB-Verbindung angeschlossen ist, kann auf Windows-Systemen über die USB-Schnittstelle auf den bereitgestellten Internetzugang zugreifen (geht wie bei HiLink, siehe Teil 5). Das Teilen der Internetverbindung per USB-Verbindung ist aber nur auf Windows-Systemen möglich (z.B. weil der NDIS-Treiber installiert sein muss). Für Android-Geräte, das iPad oder das Microsoft Surface RT klappt der Zugriff auf den E355 Stick nicht per USB-Schnittstelle. Konfigurieren Sie den Stick in diesem Fall auf einem Windows-System, so dass er automatisch eine 3G-Verbindung aufnimmt und einen Hotspot bereitstellt. Alle Geräte, die über einen WLAN-Adapter verfügen (z.B. Surface RT), können dann über den aufgespannten Access Point per WiFi auf die Internetfreigabe zugreifen. Nachfolgend ist z.B. die WLAN-Einstellungsseite eines Android-Geräts zu sehen, wo der Hotspot in der Liste der WLANs auftaucht.
Insgesamt gefällt mir die Lösung mit dem E355 ausgesprochen gut. Unter Windows brauche ich die WLAN-Funktionalität nicht und kann diese abschalten, was im Mobilbetrieb Strom spart. Brauche in den mobilen Internetzugang für andere Geräte, konfiguriere ich den WLAN-Hotspot und kann mit beliebigen Geräten auf das Internet zugreifen. Im Hinblick auf die Stromversorgung: Der WLAN-Stick zieht natürlich einiges an Strom aus dem USB-Port. Auf einem Android-Tablet PC reichte dann der Strom nicht, um den Stick anlaufen zu lassen. Bei den üblichen Notebooks ist der USB-Anschluss aber in der Lage, 500 mA zu liefern, so dass der 3G-WLAN-Hotspot einwandfrei funktioniert. Und in Nähe einer Steckdose kann man ggf. ein USB-Steckernetzteil zur Stromversorgung verwenden.
Mein persönliches Fazit
In den sechs Artikeln dieser Reihe habe ich einige Höhen und Tiefen kennen gelernt und so gut 3 Tage Zeit zum Testen und Schreiben verbraten. Zwischenzeitlich kenne ich nun die Klippen und weiß diese zu Umschiffen. Für meine weiteren Tests werde ich persönlich wohl bevorzugt den Huawei E355 Mobile WiFi Hi-Speed-Breitband-Stick (statt der vorhanden E160 oder 173-UMTS-Sticks) einsetzen, da dieser plattformübergreifend funktioniert und ich aus der Problematik "Stick funktioniert unter dem neuen Betriebssystem xyz nicht" heraus bin).
Es macht einfach Spass mit dem E355 zu arbeiten – sobald es konfiguriert ist, kann man per WLAN mit verschiedenen Geräten (Android Tablet PC, iPad, Notebook, Linux-Netbook etc.) darauf zugreifen. Wer lieber batteriegestützt arbeitet, sollte sich entsprechende 3G-/4G-WLAN-Hotspots von Huawei (siehe z.B. E5756 in der obigen Amazon.de-Anzeige) ansehen.
Damit möchte ich die Artikelreihe bezüglich der 3G-Einbindung unter Windows 8.1 schließen. Mein Dank geht an die Firma Huawei, die mir die erwähnten USB-UMTS-Sticks (ohne weitere Auflagen) zum Testen überlassen hat. Ich habe Ihnen einen Überblick über das Thema gegeben und hoffe, dass Sie Fallen und Probleme zukünftig leichter umgehen können.
Artikelreihe:
i: Windows 8.1: 3G-Verbindungen auf dem WeTab –Teil 1
ii: Windows 8.1: 3G-Verbindungen per Huawei E173 UMTS-Stick – Teil 2
iii: Die 3G-Einwahlverbindung manuell einrichten – Teil 3
iv: Windows 8.1: 3G-Verbindungen per Huawei E160 UMTS-Stick – Teil 4
v: Windows 8.1: 3G per Huawei E3131 UMTS-Stick mit HiLink – Teil 5
vi: Windows 8.1: 3G-Anbindung per Huawei Mobile WiFi –Teil 6
Ähnliche Artikel:
x1: UMTS-Anbindung für Netbooks
x2: UMTS-Sticks unter Windows 7
x3: Projekt: Mobiler Hotspot/UMTS-Router Teil I
x4: Projekt: Mobiler Hotspot/UMTS-Router Teil II
x5: 3G-Verbindungen per UMTS-Surfstick mit dem Touchlet X4
x6: Windows 8-Falle: Hoher Datendurchsatz bei 3G-Verbindungen
x7: Windows 8: Status zur 3G-/4G-Unterstützung
x8: Windows 8 als To Go-Installation – per Hand – Teil 3
Anzeige