Heute eine kurze Meldung aus dem Kuiositätenkabinett: Nicht nur wir kämpfen hier ganz(unter-)irdisch mit Malware – auch im "Himmel" ist man vor so was nicht gefeit. Der Himmel, das ist hier die Internationale Raumstation (ISS), die immer mal wieder von "Malware-Epidemien" befallen ist/wurde.
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Mein Wurstbrot, mein "Wässerchen", mein USB-Stick, mein Virus
Es gibt Sachen, die gibt es einfach nicht – und trotzdem treten sie ein. Da gibt es den russischen Kosmonauten, der ein Wurstbrot mit auf einen der ersten Raumflüge schmuggelte und dann zum Entsetzen der Bodenstation "Brotzeit in der Schwerelosigkeit" abhielt. Ok, ok, kann ich ein Stück weit verstehen – war noch nicht da oben, aber ich erinnere mich an Arbeitsaufenhalte in Japan, wo ich illegaler Weise ein Stück Eifeler Schinken – vom Bauernhof meiner Eltern – im Gepäck hatte. Ich habe ja rohen Fisch und japanisches Essen rund um die Uhr genossen – aber so manchem Gai Jin, der da länger im Land verbringen musste, hat dieses Stück Schinken – hart getrocknet wie Knochen, aber extrem lecker – die Tränen der Freude in die Augen getrieben. Vergesse ich ein Leben lang nicht mehr.
Gibt noch anderes an Bord russischer Raumfahrzeuge, was man da weniger vermutet. Z.B. die Wodka-Flasche, die – obwohl offiziell verboten – auf dem Raumflug bei einigen Kosmonauten traditionell dabei sein muss (komm Briederchen trink noch ein Schlickchen, dann leite ich das Bremsmanöver zum Abstieg ein – wird etwas rumpeln – mit einem "Wässerchen" (водка) im Bauch hält sich besser durch).
Mit Linux wäre das nicht passiert
Und nun der neueste Schwank: Die Jungs und Mädels kämpften 300 km über unseren Köpfen (immer mal wieder) mit einer Malware-Infektion in den (Windows XP)-Notebooks der ISS. Von den Notebooks mit Windows XP sind wohl ein Dutzend an Bord. Und diese waren wohl (immer mal wieder) mit Malware verseucht – das letzte Mal durch einen infizierten USB-Stick, den ein russischer Kosmonaut mit hochgebracht hat.
Und wer hat's gepetzt?
Verraten hat dies Eugene Kasperky, ohne auf weitere Details einzugehen. Ach ja, es gibt noch zwei gute Nachrichten – wenn ich auch jetzt defätistisch rüber komme: Man hat das Problem jetzt bei der Wurzel gepackt und die Betriebssysteme gewechselt. Windows XP ist weg – und nein, es ist kein Windows 8 verwendet worden – sondern man hat auf Linux umgestellt. Weitere Details könnt ihr in diesem International Business Times-Artikel nachlesen. Erkenntnis des Tages: Als Astro- oder Kosmonaut hat man's heute auch nicht immer leicht …
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… und heute ist Patchday bei Microsoft.
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Und natürlich haben die DAUs dort oben – wie es ja bei XP selbstverständlich ist – immer im Admin-Account gearbeitet.
Nun hat auch Spiegel Online hier einen Artikel zum Thema gebracht.