Ups, die Tage rauschte es doch durch das Internet: Die Tage des Media Players Winamp sind gezählt – ab dem 20. Dezember 2013 schließt AOL, die Winamp 1999 von Nullsoft für 80 Mille aufgekauft hatten, die Pforten dieses Angebots. Aber Totgesagte leben länger – möglicherweise als Zombies. Gilt auch für Shoutcast, dessen Ableben noch nicht verkündet wurde …
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Jedenfalls muss ich diesen Techchrunch-Artikel so interpretieren. Techcrunch behauptet, dass es Verhandlungen zwischen Microsoft und AOL gäbe, sowohl Shoutcast (freies Internetradio) als auch Winamp zu übernehmen. Denn auch für Shoutcast wird AOL nächste Woche das Ende ankündigen.
Es gibt zwar ein Dementi seitens AOL hinsichtlich irgendwelcher Verhandlungen mit Microsoft. Und ich habe ja schon öfters Pferde vor der Apotheke kotzen sehen bzw. lernen müssen, dass die Dummheit mancher Manager schier grenzenlos sein kann. So hat Pearson beispielsweise die Verlage Markt+Technik und Addison Wesley samt einem Lagerbestand an Büchern von zig Millionen Euro (nach meiner aktuellen Kenntnis) wohl nie zu verkaufen versucht (selbst ein Buyout der Mitarbeiter scheint nach meinen Kenntnissen wohl abgelehnt worden zu sein), sondern das mehr oder weniger zum Abwracken gegeben.
Aber so doof kann bei AOL niemand sein, dass man Angebote, das Ganze zu verkaufen, ablehnen wird. Wie ich zwischen den Zeilen rauslese, geht es nun wohl um die Höhe des Angebots. Hier würde ich sagen: Abwarten und Tee trinken – so oder so kommt was gutes bei raus. Vielleicht können sich eingefleischte WinAmp- und Shoutcast-Fans auf ein Weiterleben freuen (obwohl ja böse Zungen behaupten, kaum kriegt's Microsoft in die Finger, haben die's auch schon kaputt gemacht). Und wenn das Ganze mit der Übernahme schief geht? Nun, dann kann es immer noch als schlechtes Beispiel für gescheiterte Managemententscheidungen in Management-Literatur und –Vorlesungen dienen. Also – es kommt auf den Blickwinkel an – ob man da was gutes dran erkennen kann.
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