Microsoft Office 2013 ist ja schon ein paar Tage im Verkauf – da wundert es mich schon ein wenig, dass mir diese Falle nicht früher unter die Augen gekommen ist und auch nicht von Microsoft behoben wurde. Bei der Installation der Retail-Version lauert offenbar eine Falle: Wählt man beim Download aus dem Internet die falsche Sprache, kommt man nur gegen Aufpreis zur Wunschsprache zurück. Oder man wählt die im Blog skizzierte Lösung …
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Vorab: Ich kann und mag es nicht testen, da ich keine Retail-Version zur Verfügung habe. Auf das Thema gestoßen bin ich erstmals auf der Site pctipp.ch, die in diesem Artikel auf das Thema hinweist. Ich habe dann noch ein wenig recherchiert und bin auf diesen Foreneintrag und diese Blog-Seite gestoßen, die das Gleiche berichten. Und eine Suche im Microsoft Answers-Forum zu Office bringt auch zahlreiche Hilferufe zum Thema zum Vorschein.
Das Problem
Bei der Web-Installation von der Microsoft-Seite legt man ja ein Konto für Office 2013 bzw. Office 365 bei Microsoft an und trifft dabei auch eine Sprachauswahl. Dort sollte man sich keinesfalls verklicken. Bei einem pctipp.ch-Leser war es wohl so, dass er da irrtümlich Estnisch als Sprache gewählt hatte. So weit so gut – normalerweise denkt man: Kein Problem, stellst Du bei oder nach der Installation die Sprache halt um und die Sache ist gegessen.
Leider hat man die Rechnung ohne den Wirt (sprich Microsoft) gemacht – ich weiß schon, warum ich das ganze Web-Installer-Geraffel nicht mag und einen weiten Bogen drum mache: Wie pctipp.ch schreibt, konnte der Leser nicht mal durch "Zurück" auf der Webseite zum Formular mit der Spracheinstellung zurück – nach Auswahl der Sprache ließ sich diese für das Kundenkonto nicht mehr umstellen.
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Eine Rückfrage beim Microsoft Support ergab sowohl beim pctipp.ch-Leser als auch gemäß diesem Blog-Beitrag, dass sich die Sprache nur mit einem – kostenpflichtigen Language-Pack – ändern lasse. Geht man auf diese Microsoft-Webseite – wird einem ein Language Pack für Office 2013 Deutsch zum Preis von 19,99 Euro inkl. MwSt angedient – Scheibenkleister.
Die Umgehungslösung: Language Pack als Download
Ich habe natürlich direkt überlegt: Gibt es nicht ein Language Pack für Office 2013 zum kostenlosen Download. Die Links bei heidoc.net oder it-blogger.net finden sich auch hier und hier. Die Downloads sind ganz legal und stehen seit März 2013 zum Download zur Verfügung.
Bleibt noch die Frage, ob das "drübernageln" eines heruntergeladenen Language Packs bei einer per Webinstaller eingerichteten Office 2013-Installation klappt. Andy beschreibt hier in seinem Blog, dass es bei ihm geklappt habe und er nun ein deutsches Office 2013 habe. Andy hat auch einen Nachtrag in seinem Artikel verfasst, der beschreibt, wie man eventuell gratis zu einem Sprachpaket kommen kann.
Und falls der Download abgebrochen wurde: Es gibt in diesem Microsoft Answers-Forenthread noch eine Liste mit Download-Links, über die man deutsche Office 2013-Versionen herunterladen kann (alles Web-Installer). Versucht ggf. auch diesen Ansatz mit eurem Produktkey.
Die Moral von der Geschicht?
Ich habe ja zwei Büchlein zu Office 2013 verfasst und müsste eigentlich jetzt "flammende Rede führen", wie toll Office 2013 oder Office 365 doch ist. Wer den Blog nach Office 2013 durchsucht, stellt aber fest, dass ich schon mal kräftig gegen Office in der aktuellen Form schieße. Es gibt nur Ärger – ich selbst verwende es (außer in einer Testinstallation) definitiv nicht.
Und da kommen wir an den Punkt, wo ich Microsoft nicht mehr wirklich verstehe. Die wollen zum Service- und Geräteanbieter mutieren. Da ist Kundensupport das A und O – und die müssten doch eigentlich alles tun, um den Leuten das Arbeiten so einfach wie möglich zu machen. Stattdessen wirft man dem Kunden nur noch Knüppel zwischen die Beine. Sorry Microsoft, so wird das nichts. Bei Android oder iOS kann ich die Sprache beliebig umstellen – selbst bei Windows 8/8.1 klappt das. Und bei Office 2013 wollt ihr den Leuten ein kostenpflichtiges Sprachpaket unterjubeln? Das geht ja mal gar nicht! Selbst, wenn zwischenzeitlich irgend eine Lösung existiert, die ich bei der Schnellrecherche nicht gefunden habe: In Richtung Kundensupport ist das ein glattes Fail – und leider nicht das erste Mal. Ich hoffe, irgend jemand von den Entscheidern in Redmond besinnt sich noch, und eruiert, wo das Geld her kommt.
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Gute Arbeit, Vielen Dank für die gemeinsame Nutzung !
Hatte das Problem letztens auch angetroffen. Hab daraufhin zum Höhrer gegriffen und dem Microsoft Support angerufen. Dieser wollte mir zu aller erst auch ein Sprach-Paket verkaufen, es ging dann aber trotzdem anders.
Der Support verriet mir einen Umweg über dies es trotzdem machbar ist.
Dafür muss im Konto (auf office.com) ein zweiter Key generiert werden. Dies lässt sich dank der Option "Von einem Datenträger installieren" bewerkstelligen. Der neue Key kann dann unter office.com/backup benutzt werden um Office 2013 in Deutsch (auch die Home and Student Version) zu Downloaden.
Hab das mal ausführlicher hier niedergeschrieben:
http://it-logbuch.ch/office-2013-in-falscher-sprache-aktiviertinstalliert/
Weiss aber nicht wie lange das noch so funktioniert… Und schade ist immer alles so versteckt.