In Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4 habe ich den HDMI-TV-Empfangs-Stick beans cast v.2 kurz vorgestellt und die Inbetriebnahme sowie den Einsatz unter Android sowie Windows beschrieben. In Teil 5 zeige ich das Streamen auf den HDMI-Stick aus iOS und gebe eine abschließende Bewertung ab.
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EZCast-App unter iOS installieren und in Betrieb nehmen
Als Testgerät habe ich ein iPad 3 unter iOS 7 verwendet – das iPad 1 fällt wegen einer fehlenden Kamera aus. Um aus iOS auf den beans cast 2 zu streamen, braucht man die App EZCast. Diese lässt sich kostenlos aus dem iTunes Store herunterladen und läuft ab iOS 6.1. Nach dem Starten der App meldet sich diese mit der nachfolgenden Seiten.
Drücken Sie die Home-Taste am iOS-Gerät, wählen Sie anschließend auf dem Home Screen das Symbol Einstellungen und gehen Sie in der App Einstellungen zur Kategorie WLAN. Dort sollte dann nach wenigen Sekunden die WiFi-SID des HDMI-Sticks angezeigt werden.
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Wählen Sie nun den Eintrag EZCast …. an und geben Sie im anschließend angezeigten Popup-Fenster den WiFi-Schlüssel, der auf dem HDMI-Gerät angezeigt wird, ein. Anschließend bestätigen Sie die Verbinden-Schaltfläche. Wurde die Verbindung aufgebaut, ist die Kopplung arbeitsfähig. Drücken Sie die Home-Taste am iOS-Gerät doppelt und wechseln Sie zur App EZCast zurück.
Im Anschluss können Sie noch die Ortungsdienste aktivieren oder diesen Schritt abbrechen. Blättern Sie dann durch die Infoseiten, indem Sie nach links wischen, bis Sie zu folgender Seite kommen. Dort tippen Sie auf die START-Schaltfläche.
Ist der HDMI-Stick noch nicht konfiguriert, kann man über Einstellungen die nachfolgende Fernbedienungsseite aufrufen und dort die Verbindung zum WLAN-Router eintragen.
Zugriff auf die EZCast-App-Funktionen
Nach der Verbindungsaufnahme mit dem HDMI-Stick zeigt die App EZCast die bereits in den vorherigen Artikeln beschriebene Startseite mit den Schaltflächen zum Zugriff auf die jeweiligen Funktionen.
Über Foto, Camera, Musik, Video, Dokument lässt sich auf die betreffenden Dokumente zugreifen und diese können auf den Stick gestreamt werden. Bei meinen praktischen Versuchen hatte ich aber einige Probleme. Durch das verkrüppelte Silo-Dateisystem von iOS muss man die Dateien teilweise über iTunes vom PC oder Mac zur App EZCast übertragen. Trotzdem konnte ich weder Fotos noch Videos wiedergeben – obwohl ich diverse Foto- und Videoformate verwendet habe. MP3-Musikdateien, die ich per iTunes synchronisiert hatte, klappten. Hier ein Screenshot der Musik-Wiedergabe.
Über das Symbol Camera wurde das Bild der Life-Kamera flüssig auf den HDMI-Stick übertragen. Über Dokument hatte ich die Möglichkeit, beim Test ein Word- und ein PDF-Dokument auf dem HDMI-Stick wiederzugeben. Über Web können auch Webseiten abgerufen und auf dem HDMI-Stick angezeigt werden. Als störend empfand ich aber die lange Latenzzeit, bis eine gescrollte Webseite auf dem Großbildschirm erschien.
Unter Live kann man ein YouTube-Video per Internet abrufen und auf dem HDMI-Stick streamen lassen. Auch hier ist es merkwürdig, dass ich dazu eine Anmeldung an einem Google-Konto benötige. Die Schaltfläche Cloud Video ermöglicht den Abruf von Videos von verschiedenen Plattformen wie YouTube, Video etc. Bei einem Kurztest wurde ein YouTube-Video direkt (und ohne Google Konto) abgerufen, jedoch häufig gepuffert – wobei ich nicht weiß, ob es an der Auslieferungsgeschwindigkeit von YouTube lag.
Die Schaltfläche DLNA ermöglicht unterstützte DLNA-Server (siehe obiges Fotos mit den App-Symbolen) im Netzwerk zu verwenden und bei EZAir kann der AirPlay-Modus einer App zur Übertragung an EZCast und damit an den HDMI-Stick verwendet werden (folgende Fotos).
Persönlich werde ich aber mit iOS und den Möglichkeiten von EZCast nicht wirklich warm, da mir von iOS zu viele Beschränkungen auferlegt werden. Seht es mir daher nach, dass der Test unter iOS 7 nicht so ganz ausführlich ausgefallen ist.
Abschließendes Fazit zum beans cast 2 HMDI-Stick
Ich habe den beans cast 2-HDMI-Stick jetzt unter Android (Nexus 4, Nexus 7 2013, Galaxy S4), iOS (iPad 3) und Windows 8.1 (Acer Aspire 3000, WeTab Tablet PC) getestet. Auf einen weiteren Test unter Mac OS X hatte ich keine Lust, auch wenn ich diese Umgebung zur Not in einer virtuellen Umgebung hätte aufsetzen können. Insgesamt gefällt mir das EZCast-Konzept sehr gut und die Erkennung des HDMI-Sticks sowie das Streaming klappen zuverlässig. Im Vergleich mit vielen anderen HDMI-Sticks, die ich im letzten Jahr getestet habe, ist der EZCast-Ansatz ziemlich benutzerfreundlich.
Besonders begeistert hat mich die Möglichkeit, unter Windows mittels EZCast den Desktop auch ohne Miracast auf den HDMI-Stick zu streamen. Man erreicht zwar nicht die Datenrate von Miracast. Aber mal ganz platt ausgedrückt: Wenn ich nur die Möglichkeit habe, entweder Miracast auf spezieller Hardware auszuführen oder gar nicht zu streamen (weil die Hardware es nicht unterstützt), sehe ich bei letzterem Fall ziemlich doof aus. Da kommt mir jeder Notnagel gerade recht. Und die Desktop-Streaming-Funktion von EZCast für Windows reicht für einfache Präsentationen voll und ganz aus. So gesehen werden Trainer, Lehrer oder Personen mit ähnlichen Anforderungen, die nicht über einen modernen, mit Intel iCore-CPUs, Intel HD 4000 Grafikkarte mit WDDM 1.3 Treibern und NDIS 6.3 Netzwerktreiber verfügen, vom beans cast 2 HDMI-Stick samt EZCast profitieren können. Das Acer Aspire 3000 Notebook muss ich mir so 2003/2004 zugelegt haben – 80 GB Platte, 512 MB RAM, WLAN und Windows XP waren die Eckdaten. Ich habe es auf 1 GByte RAM hochgerüstet – und Windows 8.1 läuft auf der Maschine. Ein Streaming des Desktop oder der Startseite klappte unter EZCast problemlos.
Allerdings keine "Rose ohne Dornen": Die beim beans cast 2 gewählte Konstellation bedeutet, dass man auf EZCast angewiesen ist. Die Ansteuerung des HDMI-Sticks direkt aus einer DLNA-App oder per Miracast ist nur mit Hilfe von EZCast möglich (der Stick wird ja per EZCast softwaremäßig umgeschaltet). Mit Linux geht da meines Wissens nix.
Was mich auch etwas stört: Bei anderen HDMI-Sticks konnte ich diese in mein lokales WLAN einbuchen. Dann ließen sich andere Geräte ebenfalls in dieses WLAN einbuchen und hatten sowohl Zugriff auf das Internet, sowie auf mein lokales Netzwerk und auf den eingebuchten HDMI-Stick. Eine tolle Sache, speziell, wenn man DLNA-Server und Medienquellen im Netzwerk verteilt hat (z.B. Streaming von Android, wobei die Medienquelle auf der FRITZ!Box lag). Sofern mir beim Test kein Fehler unterlaufen ist, klappt das beim beans cast v2 und EZCast definitiv nicht. Immer wenn ich mit den Geräten in mein WLAN eingebucht war, konnte EZCast auf diesen Geräten den HDMI-Stick nicht erreichen. Ich musste mich in das WiFi-Netzwerk des best beans 2-HDMI-Stick einbuchen. Wer nur etwas präsentiert, den wird dies nicht stören – zumal der ins WLAN eingebuchte HDMI-Stick ja auch Internet zur Verfügung stellt. Aber man kann nicht mehr auf Netzwerkfreigaben anderer Geräte zugreifen (zumindest klappte das in meinen Tests nicht) – in meiner Testumgebung eine klare Einschränkung.
Trotzdem halte ich den beans cast v2 für einen sehr interessanten HDMI-Stick und den Support des deutschen Distributors bestbeans.de für eine gute Sache. Ich habe hier mittlerweile drei HDMI-Sticks, die alle DLNA und Miracast können. Der beast beans 2 wird zukünftig bei Streamingversuchen sicher der Favorit sein.
Und noch eine Ergänzung als Hinweis. Während der Test des HDMI-Sticks lief, erschien bei heise.de dieser Artikel über das im Sommer erwartete Produkt AirTame – welches etwas ähnliches können will – kostet aber deutlich mehr und ist noch nicht verfügbar.
Artikelreihe
i: DLNA-/Miracast HDMI-Stick beans cast v.2 – Teil 1
ii: Inbetriebnahme des beans cast v.2 HDMI-Stick – Teil 2
iii: HDMI-Stick beans cast v.2 unter Android – Teil 3
iv: HDMI-Stick beans cast v.2 unter Windows – Teil 4
v: HDMI-Stick beans cast v.2 unter iOS – Teil 5
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a1: Hands on: Streamcasting mit DLNA, Miracast, Airplay & Co.
a2: Chromecast: HDMI-Streaming-Stick vorgestellt
a3: AirCast: Android-App zum Streamen auf Chromecast
a4: Android-App AllCast zum Streamen auf Chromecast angetestet
a5: Das iPad als Chromecast-Empfänger – einfach Knorke!
a6: DLNA im hands-on-Experiment
a7: DLNA-Streaming unter Android
a8: DLNA-Streaming in Windows
b1: TVPeCee MMS-884.quad als DLNA-Empfänger – Teil 6
b2: TVPeCee MMS-894.mira: DLNA mit dem HDMI-Stick – Teil 3
b3: Meteorit TV-Box MMB-525.SAT im Test – Teil 3
b4: TV-/HDMI-Box TVPeCee MMS-900.mira verfügbar–Teil 1
c1: Miracast bei Windows 8.1
c2: Miracast bei Windows 8.1 – Teil 2
c3: Miracast bei Windows 8.1 – Teil 3
c4: TVPeCee MMS-884.quad als Miracast-Empfänger (Android) – Teil 8
d1: SlimPort-HDMI-Adapter für das Nexus 4 im Test
d2: Nachtrag zum Samsung MHL-Adapter-Desaster
Links:
1: EZCast für iOS
2: EZCast-Blog
3: EZCast-Forum
4: EZCast-Benutzerhandbuch (PDF)
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