In diesem Blog-Beitrag möchte ich noch ein Stück aus dem "Kuriositätenkabinet" geben. Die Ressourcen- und Leistungsüberwachung von Windows 7 erkennt nicht, wenn die Microsoft Security Essentials als Virenscanner installiert sind.
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Ich bin mehr oder weniger durch Zufall darauf gestoßen. Ende Januar war ich in Graz bei Video2Brain und habe ein Videotraining "Windows 7 Tipp, Tricks, Troubleshooting" aufgezeichnet. Für diesen Zweck hatte ich eine virtuelle Maschine mit einer frischen Windows 7-Installation und allen Patches aufgesetzt. Und natürlich war prohylaktisch Microsoft Security Essentials in der aktuellen Version installiert und auch aktiv. Durch diese Randbedingungen war ziemlich klar, dass es keine vermurkste Maschine als Ursache für den beobachteten Effekt sein konnte.
Um was geht es?
Drückt man z.B. die Tastenkombination Windows+Druck, öffnet sich die Seite System, in deren Aufgabenleiste (linke Spalte unten) der Befehl Leistungsinformationen und Tools gewählt werden kann. Alternativ lässt sich im Suchfeld des Startmenüs "Leistung" eintippen und der Befehl Leistungsinformationen und Tools wählen. Im gleichnamigen Fenster lässt sich in der Aufgabenleiste der Befehl Weitere Tools anklicken.
Dann wird die Ressourcen- und Leistungsüberwachung gestartet, die den Systemdiagnosebericht erstellt. Und beim Erstellen des Videos zu diesem Tool ist mir aufgefallen, dass dort ein fehlender Virenscanner gemeldet wurde. Nachfolgender Screenshot stammt von meinem Windows 7-System, auf dem auch die Microsoft Security Essentials installiert sind.
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Das ist natürlich recht merkwürdig, da die Security Essentials von Microsoft selbst stammen. Im ersten Augenblick habe ich gestutzt und dachte, es läuft etwas falsch. Aber die Überprüfung des Virenscanners innerhalb der virtuellen Maschine ergab, dass dieser einwandfrei arbeitete.
Das ist scheinbar ein uralter Bug
Ich habe dann ein wenig recherchiert, weil mir das keine Ruhe ließ. Und wie es so im Leben ist, stieß ich auch relativ schnell auf entsprechende Fundstellen im Internet. Unter [1] bemängelt jemand dies und wird dann auf einen sinnlosen Testparcours geschickt. Und unter [3] hat jemand eine ähnliche Beobachtung gemacht, konnte oder wollte aber seine Frage nicht richtig im Forum ausformulieren.
1: Security Essentials does not do viruses
2: WMI reports no antivirus product installed
3: MS Answers-Forenbeitrag
In [2] trifft jemand den Nagel auf den Kopf: Es scheint ein Bug im WMI-Provider zu sein, der dazu führt, dass die in [3] formulierte WMI-Abfrage:
root\SecurityCenter:SELECT * FROM AntiVirusProduct
oder die in [3] formulierte Abfrage:
wmic /namespace:\\root\SecurityCenter PATH AntiVirusProduct GET /value
keinen Produktwert zurückliefert. Das Thema stammt aus dem Jahr 2009, die Antwort stammt von einem Microsoft-Mitarbeiter und bisher ist nix passiert. Scheinbar benutzt keine Sau den Systemdiagnosebericht – am Ende des Tages auch eine Erkenntnis – und wieder ein nutzloser Blog-Beitrag mehr. Aber falls ihr zufällig auf diese Ungereimtheit stoßt, wisst ihr wenigstens, was dahinter steckt. Aber vielleicht kommt ja noch ein Blog-Leser daher, der mehr weiß …
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Kleiner Nachtrag: Michael Bormann geht in meinem Google+ Stream auf dieses Problem in einem Kommentar ein und gibt auch ein paar Hinweise. Hatte bisher aber noch keine Zeit, da zu forschen.
Hallo, Herr Born,
jetzt schreiben wir zwar das Jahr 2017 aber das o.g. Problem trifft auf mein Laptop zu.
Im Systemdiagnosebericht unter Windows 7 wie in Ihrem Beispiel Nummer 2 unter Antivireninformationen-Abfage:
root\SecurityCenterSelect*From AntiVirusProdukt.
Können Sie mir den Google+Stream von Michael Bormann vielleicht freundlicherweise perEMail zusenden?
Empfiehlt es sich überhaupt, hier etwas zu unternehmen?
Freundlicher Gruß
HansKromm
Den Google+ Post gibt es offenbar nicht mehr, sonst wäre er oben verlinkt. Sorry.