In Teil 2 hatte ich die Inbetriebnahme eines Google Chromecast-HDMI-Sticks beschrieben. Aber wie kann ich (Medien-)Inhalte von einem Mobilgerät auf den HDMI-Stick streamen? Der aktuelle Artikel zeigt, wie das Streamen unter Android funktioniert.
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Android-Streaming per App am Beispiel von YouTube
Das Streaming von Medieninhalten von Android auf den Chromecast-HDMI-Stick erfolgt standardmäßig aus Apps. Sprich: Nur wenn eine App das Streaming zu Chromecast unterstützt, lässt sich das auch nutzen. Natürlich muss auch ein eingerichteter Chromecast-Empfänger im WiFi-Netzwerk des Android-Geräts empfangbar sein. Die Google YouTube-App unterstützt das Streamen auf den Chromecast-HDMI-Stick.
Startet man die YouTube-App in Android und lässt ein Video wiedergeben, sollte die Chromecast-Schaltfläche erscheinen. In nachfolgendem Screenshot ist diese Schaltfläche am oberen Rand des YouTube-Videofensters zu sehen und mit einem roten Pfeil gekennzeichnet.
Wählt man die Schaltfläche an, erscheint ein Popup Mit Geräte verbinden und listet die gefundenen Chromecast-Empfänger auf. Wählen Sie dann den Eintrag des gewünschten Chromecast-Empfängers durch Antippen an. Jetzt beginnt die Synchronisation mit dem Chromecast-HDMI-Empfänger. Das kann durchaus ein paar Sekunden dauern.
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Bei der YouTube-App erscheint die YouTube-Info auf dem Anzeigegerät. Dann zieht sich der Chromecast-HDMI-Stick das Video aus dem Internet und gibt es auf dem Anzeigegerät wieder (obiges Foto). Zudem wird das Audiosignal auf dem Anzeigegerät (TV-Gerät) wiedergegeben.
Um die Wiedergabe auf dem Chromecast zu beenden und die Verbindung zu trennen, wählen Sie erneut die Chromecast-Schaltfläche in der YouTube-App (obiges Fotos). Dann erscheint das in nachfolgendem Foto sichtbare Popup.
Wählen Sie den Befehl Verbindung aufheben und warten Sie, bis die Wiedergabe auf dem Chromecast beendet ist. Das kann einen Augenblick dauern.
Welche Android-Apps können Chromecast noch?
Das Streamen von Medieninhalten auf einen Chromecast-HDMI-Stick klappt nach dem obigen Ansatz nur, wenn die betreffende App dies auch unterstützt. Neben der YouTube-App habe ich noch die Android Video Player-App Google Play Movies das Streamen auf einen Chromecast-Stick.
Bei der Google App Play Music sah es zuerst so aus, als ob kein Chromecast unterstützt wird. Lokal abgespeicherte MP3-Dateien konnten wiedergegeben werden. Aber die Chromecast-Schaltfläche fehlte einfach.
Erst als ich der App Play Music ein Google-Konto zugeordnet hatte, tauchte die Chromecast-Schaltfläche am oberen Rand auf. Ich wollte aber keine Musik aus dem Internet streamen und habe einen lokal gespeicherten MP3-Titel wiedergeben wollen. Bei der Wiedergabe lokal gespeicherter Musikstücke tauchte die Screencast-Schaltfläche zwar auf (obiger Screenshot). Diesmal aber nicht am oberen App-Rand, sondern in der App-Seite. Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber bei mir ging der virtuelle Daumen nach unten. Es ist einfach unprofessionell, wenn so eine Option erst nach Konfigurierung der App auftaucht und die Schaltfläche dann noch an einer gänzlich anderen Stelle als erwartet sichtbar wird. Gänzlich bedient war ich, als ich dann beim Versuch einer Kopplung mit dem Chromecast diese Meldung erhielt.
Sorry, so was geht gar nicht. Auf der einen Seite versucht Google das Setup für den Chromecast-HDMI-Stick narrensicher zu machen. Und dann knallt man den Nutzern den Hinweis an den Kopf, dass "Per Sideload übertragene Titel nicht per Remote-Zugriff abgespielt werden können". Ist euch klar, was gemeint ist? Heißt zu Deutsch: Lokale Musiktitel können von der Musik-App nicht auf den Chromecast-HDMI-Stick gestreamt werden. Scheibenkleister!
Weder bei der Fotos-App noch bei der Foto Galerie-App konnte ich auf den Chromecast-HDMI-Stick streamen – es wird nicht unterstützt. Auch im Chrome Browser lief auf meinem Nexus 4 nichts mit dem Chromecast-HDMI-Stick. Hier war ich zum ersten Mal verschnupft (ich habe erst kürzlich AirPlay von Apple getestet und konnte dort problemlos Fotos, Musik und Videos per Apps streamen). Man muss mühsam austesten, welche Apps Chromecast können. Die Alternative: Man kann mit anderen Apps wie BubbleUPnP stoppeln oder das neuerdings unterstützte Screen-Mirroring verwenden (siehe folgende Abschnitte).
Wenn der Chromecast-HDMI-Stick gestern erschienen wäre, könnte man das ja tolerieren. Aber das Teil ist seit einem Jahr auf dem Markt – spricht nicht wirklich für das Konzept – ich glaube, mit dieser Kritik bekomme ich von Google nie wieder eine Teststellung. Aber Google hat diese Archillesferse des Ansatzes wohl kapiert. Auf dieser Google Chromecast-Webseite findet sich die Liste der Android-Apps, die Chromecast unterstützen. Als ich dort sowohl Google Play Music als auch den Chrome-Browser fand, habe ich den Test erneut durchgezogen. Bei der Google Play Music bin ich dann darauf gekommen, dass ich ein Google-Konto zuweisen und nur Musik von den Google-Play Music-Servern screencasten kann (siehe obige Anmerkungen). Beim Chrome-Browser ist es so, dass diese Medienstreaming beispielsweise bei der YouTube-Webseite unterstützt, sobald ein Video wiedergegeben wird. Hätte ich mir deutlich "smoother" gewünscht.
In Teil 4 zeige ich, wie man mit Apps wie BubbleUPnP oder AllCast unter Android auch lokale Fotos, Musik oder Videos auf den Chromecast streamen kann. Und ich gehe auf (das seit kurzem unterstützte) Screen-Mirroring unter Android ein.
Chromecast-Artikelreihe:
Neues Spielzeug: Chromecast-HDMI-Stick – Teil 1
Chromecast in der Praxis: Ersteinrichtung – Teil 2
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Android – Teil 3
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Android – Teil 4
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Windows – Teil 5
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter OS X – Teil 6
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AirPlay mit Apple-TV und HDMI-Sticks nutzen – Teil 1
Android als AirPlay-Empfänger verwenden – Teil 5
Links:
Chromecast-Seite von Google
Chromecast-Seite von WikiPedia
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Auch muss man erst prüfen ob die App für das eigene Betriebsystem verfügbar ist. Ich habe z.B. iOS. Da fallen alle Apps weg die es nur für Android gibt. Außerdem ist der Chromecast immer von einen externen Zuspieler abhängig. Ich werde mir fürs Schlafzimmer einen richtigen Mediaplayer mit Android als System kaufen. Mit Magine TV kann ich dann kostenlos TV schauen. Magine bietet nämlich im Gegensatz zu Zattoo auch die privaten Sender kostenlos an.