Wenn ein BlueScreen unter Windows auftaucht, ist guter Rat teuer. Kann Hard- oder Software sein. Dann ist Diagnose angesagt. Heute ein paar Worte zum Critical_Structure_Corruption-BlueScreen.
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Ist irgendwie schon komisch: BlueScreens waren bei mir eigentlich seit geraumer Zeit nicht mehr auf dem Radar. Aber seit ca. einem Jahr tauchen immer wieder Anwender mit BlueScreens auf. Kürzlich fiel mir dieser Forenthread auf und ich dachte, mache mal wieder einen Blog-Beitrag drüber. Der Anwender bekommt Abstürze mit der Meldung Critical_Structure_Corruption. Treiber hatte er schon "aktualisiert" und fragte nun, was er tun und an was es liegen könne.
BlueScreen verschwindet blitzschnell
So mancher Anwender kommt nicht mal zum Screen, auf dem er seine BlueScreen-Meldung lesen könnte. Diese verschwindet blitzschnell und das System bootet neu. In diesem Fall kann man die Ereignisanzeige (über das Startmenü oder die Startseite) aufrufen und schauen, ob man einen Ereigniseintrag zum BlueScreen findet. Dort ist dann die Meldung im Klartext abgelegt.
Der bessere Ansatz ist, den automatischen Neustart bei BlueScreens in Windows abzuschalten. Wie dies funktioniert, habe ich im Artikel Windows BlueScreen-Analyse – Teil 1 beschrieben.
Die Ursache für Critical_Structure_Corruption?
Was ist aber die Ursache für den BlueScreen und was besagt die obige Meldung? Mit dem Hinweis Critical_Structure_Corruption gibt Windows lediglich einen Hinweis, dass kritische Strukturen des Betriebssystems mit Daten und Verweisen offenbar durch ein "wild gewordenes Stück Software" überschrieben und so beschädigt wurden. Windows kann dann seine Aufgaben nicht mehr erfüllen und wirft einen BlueScreen.
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Die internen Strukturen können aber nur durch systemnahe Software wie Treiber oder ähnliches beschrieben und beschädigt werden. Liefert der BlueScreen keine weiteren Hinweis auf die Ursache, kann man folgendes Abprüfen:
- Sind alle Treiber aktuell: Oft sind veraltete oder fehlerhafte Treiber die Ursache für solche Abstürze. Ein Treiber-Update per Windows Geräte-Manager ist nicht immer zielführend, da Hardwarehersteller oft aktuelle Treiberversionen nicht an Microsoft weiterreichen, sondern selbst auf den Firmenwebseiten zum Download anbieten.
- Hardware- und Speicherfehler können ebenfalls zum obigen BlueScreen führen. Hier empfiehlt es sich, einen Speichertest auszuführen (ggf. per Startmenü oder Startseite nach dem Speichertest suchen lassen). Zudem sollten Sie alle nicht benötigte Hardware zum Testen entfernen.
- Ein möglicher Problembär sind leider auch Fremdvirenscanner und die allseits beliebten Internet Security Suites. Diese installieren Filtertreiber in Windows, die direkten Zugriff auf diese Betriebssystemstrukturen haben. Ein Kernel-Update oder ein Patch kann dann dazu führen, dass der alte Virenscannertreiber diesen BlueScreen wirft.
Gerade der letzte Punkt ist kritisch, werden Consumer-Systeme doch mit vorinstallierten Fremdvirenscanner-Test-Versionen ausgeliefert. Nachdem die Testversion ausgelaufen ist, nudelt der Anwender den nächsten Free-AV-Scanner auf das System. Mein Credo ist ja, auf Fremdvirenscanner und Security Suites unter Windows 8/8.1 zu verzichten und vor allem nach der Deinstallation der Fremdprodukte ein Clean Tool des jeweiligen Herstellers auszuführen, um Installationsreste zu entfernen.
Hilft das nichts, kann man ggf. versuchen, mit den in nachfolgenden Artikeln genannten Maßnahmen den Verursacher des BlueScreens herauszufinden.
Ähnliche Artikel:
1: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 1
2: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 2
3: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 3
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Bei Windows 8.1 gibt es einige Programme die diesen Bugcheck auslösen können:
@André: Danke für die hilfreiche Ergänzung.