Manche Windows-Benutzer werden von einem BlueScreen mit dem Hinweis auf einen BAD_POOL_CALLER (Stop-Code 0xC2) genervt. Kürzlich bin ich mal wieder in einem Forum auf den Fehler gestoßen. Im Blog-Beitrag versuche ich einige ergänzende Hinweise zu geben, was hinter dem Fehler steckt und wie man den Verursacher ausfindig machen kann.
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BAD_POOL_CALLER-Fehler – das steckt dahinter
Tritt ein BlueScreen auf, wird Windows ja vorsorglich heruntergefahren. Gleichzeitig versucht Windows noch einige Informationen zum BlueScreen und dem Auslöser zu liefern. Unter Windows 7 sieht dies ggf. folgendermaßen aus.
Im hier weiß ausgesparten Feld sollte der Name des Treibers, der den BlueScreen ausgelöst hat, angezeigt werden. Zudem wird der Stop-Code 0x000000C2 zusammen mit einem Satz an Registerwerten ausgegeben. In diesem Beitrag ist ein anderes Beispiel eines BlueScreens zu sehen. In Windows 8/8.1 erscheint statt des obigen BlueScreens eine leicht abgewandelte Seite mit dem Fehlercode und einem Smiley.
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Der BlueScreen besagt, dass ein Pool-Aufruf fehlgeschlagen ist und Windows beschädigte Strukturen oder Parameter festgestellt hat. Ursache kann ein Hardware-Problem sein (Speicher, Netzteil). Meist sind es aber fehlerhafte Treiber oder Anwendungen, die im System herumfuhrwerken. Das Problem: Oft kann ein System stunden laufen, bevor der Bluescreen auftritt.
Wie krieg ich Informationen zu den BlueScreen-Parametern?
Beim ersten Auftreten ist der BlueScreen startet Windows möglicherweise zu schnell, um den Fehler lesen zu können. Im Artikel Windows BlueScreen-Analyse – Teil 1 ist beschrieben, wie man den automatischen Neustart abschalten kann. Im Artikel Windows 8: Bad_Pool_Header-Fehler analysieren – Teil I habe ich zudem vor einiger Zeit beschrieben, wie man die BlueScreen-Einträge aus der Ereignisanzeige auslesen kann.
Anschließend sind die Fehlercodes zu notieren. Microsoft hat unter MSDN den Artikel Bug Check 0xC2: BAD_POOL_CALLER veröffentlicht, der einige Informationen zu den BAD_POOL_CALLER-Parametern, die mit angegeben werden, enthält. Manchmal versucht ein Thread Ressourcen im Pool freizugeben, die schon freigegeben sind. Manchmal ist die Struktur korrupt.
An Hand dieser Informationen könnte man im Internet recherchieren. Auch ließe sich ein Speichertest durchführen (Speichertest im Startmenü oder in der Startseite aufrufen). Der andere Ansatz, den man im Internet findet, lautet "mache dies, probiere das" (z.B. hier). Bei Microsoft gibt es z.B. diesen KB-Artikel, oder diesen Artikel, oder hier, die jeweils einen speziellen Fall abdecken. Ist etwas die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Mein Tipp für Anwender ohne allzuviele Kenntnisse wäre:
- Falls Sie Fremdvirenscanner oder Internet Security Suites und Firewalls verwenden, deinstallieren Sie diese. Anschließend führen Sie ein Clean Tool des Herstellers aus und booten Windows neu. Sie können während der Testphase mit dem Windows Defender bzw. den Windows Security Essentials arbeiten.
- Booten Sie Windows im abgesicherten Modus und schauen Sie, ob das Problem mit den geladenen Basistreibern weiter auftritt. Verwenden Sie msconfig.exe, um Windows im abgesicherten Modus und ohne Systemdienste zu starten. Im Artikel Problemdiagnose mit msconfig finden Sie Hinweise zur Vorgehensweise.
Man könnte zudem schauen, ob die Treiber für die Geräte auf dem aktuellen Stand sind. Da der Geräte-Manager aber über Windows-Update auf Treiber zugreift, wird dies i.d.R. problematisch.
Man könnte auch das Programm verifier.exe öffnen und dann die Treiber überprüfen lassen. Würde ich aber nur machen, wenn ein Backup von Windows vorliegt. Mir hat das Programm mal ein gut funktionierendes System bei einem Test so zerschossen, dass nur noch Bluescreens kamen. Ich kam nur durch Zurücklesen eines aktuellen Backups zu einem funktionierenden Windows 7 zurück. Keine Ahnung, warum das passierte.
Auswerten der beim BlueScreen erzeugten Dump-Dateien
Der bessere Ansatz, den erfahrenere Anwender gehen können, besteht darin, die beim Auftreten eines BlueScreens erzeugten Kernel-Dump-Dateien zu analysieren. Wie man an die Dump-Dateien heran kommt und diese analysiert, habe ich in den Artikeln Windows BlueScreen-Analyse – Teil 2 und Windows BlueScreen-Analyse – Teil 3 beschrieben.
In manchen Fällen reicht es bereits, den Nirsoft BlueScreen-Viewer zur Analyse heranzuziehen. Ich habe mir beispielsweise einige Dump-Dateien aus dem Internet zum BAD_POOL_CALLER-Fehler herausgezogen. Hier ist beispielsweise ein Screenshot, in dem ein BAD_POOL_HEADER gemeldet wurde. Bei Auswahl zeigt der BlueScreen-Viewer an, dass der Netzwerktreiber involviert ist.
Zudem gibt es einen Versuch, auf einen Speicherbereich außerhalb des Codesegments zuzugreifen. Und die Anzeige sieht dann so aus.
Beim Eintrag fltmgr.sys klingelt bei mir was: Das sind üblicherweise die Treiber von Virenscannern. Hier scheint der Treiber in das Problem involviert zu sein. Hier ist noch eine Auswertung eines Dumps aus einem anderen Fall. Auch hier kommt NETIO.SYS, also der Netzwerktreiber, mit ins Spiel.
Kommt man mit dem BlueScreen-Viewer nicht weiter, bleibt eigentlich nur noch die Auswertung durch den Windows Debugger. Der Ansatz ist im Artikel Windows BlueScreen-Analyse – Teil 3 beschrieben. Ein solcher Ansatz ist z.B. hier und hier von André Ziegler benutzt worden.
Artikelreihe
Windows 8: Bad_Pool_Header-Fehler analysieren – Teil I
Windows-BlueScreen: BAD_POOL_CALLER-Troubleshooting – Teil II
Ähnliche Artikel:
1: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 1
2: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 2
3: Windows BlueScreen-Analyse – Teil 3
4: Windows Blue Screen Critical_Structure_Corruption
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Also nachdem ich nicht Informatik studiert habe und lediglich Windows 10 installiert habe nach Microsofts permanenter Aufforderung bringt mir dieser Artikel gar nichts.Lauter Wenn und Abers, könnte hier könnte da.Bei der letzten Version Windows liefs problemlos. Das ist meine Analyse.Man sieht hier die Arroganz von Microsoft nach dem Motto "schau wiesd mit dem Graffel zurecht kommst."
Klaus: Wenn Du auch nicht Informatik studiert hast …
aber mit den Hinweisen im Blog-Beitrag unzufrieden bist – dann zieh dir den Windows Debugger und lasse eine BlueScreen-Analyse der .dmp-Datei durchführen. Der Einstieg ist in den verlinkten Artikeln beschrieben.
Sowas freches, der Artikel ist gut und hat sicher einige Zeit gekostet.
Ich habe gelesen, dass der BAD_POOL_CALLER stopcode sich auf
– defekte Hardware
– defekte Treiber oder
– einen Programmabsturz zurückführen kann.
BAD_POOL_CALLER wurde höchstwahrscheinlich von den Microsoft-Entwicklern als Ersatz für "SOMETHING_HAPPENED[4]" eingesetzt, weil er sich einfach besser anhört.
Auf solch einen Fehler zu erwarten, dass man googelt und dann eine Lösung findet, wie:
– drücken sie STRG+T
– dann drücken sie D,A und U und
– starten Sie Ihr System neu, so dass der Fehler nicht mehr auftaucht…
… Sowas kann man nicht erwarten. Auch als jemand, der nicht Informatik studiert hat.
Blue Screens sind meist was ernstes und meist ein Derivat des "SOMETHING_HAPPENED" stopcodes.
Gruß Lars
Danke für diesen hilfreichen Artikel! Mein iPhone hat ihn gefunden, das Laptop (selbes Heimnetzwerk) mit denselben Suchbegriffen übrigens nicht. In der Tat hatte ich neulich Probleme mit einem Netzwerktreiber.