Das von Microsoft im April (und nun im Mai in revidierter Fasung) ausgerollte Update KB3022345 für den Diagnose Tracking-Dienst scheint bei einigen Anwendern für mächtig Ärger zu sorgen. Hier ein kurzer Überblick über die Sachlage.
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Wozu ist Update KB3022345 überhaupt gut?
Das Update ist mir auch schon mal unter die Augen gekommen und ich habe recherchiert, was das Teil machen soll. Microsoft hat den KB-Artikel So aktivieren Sie die Diagnose Tracking-Dienst in Windows Update für KB3022345 veröffentlicht. Dort findet sich folgende Aussage:
Dieses Update ermöglicht die Diagnose Tracking-Service in Windows 8.1, Windows Server 2012 R2, Windows 7 Service Pack 1 (SP1) und Windows Server 2008 R2 SP1. Diesem Überwachungsdienst sammelt Daten über Probleme mit der Funktionalität in Windows.
Mit anderen Worten: Ein Update, welches kein Mensch, außer Microsoft, braucht. Wenn ein solches Update ausgerollt wird, muss das fluppen, sonst ist das alles großer Käse.
Ärger, nichts als Ärger – was erlauben Microsoft?
Und hier wird es nun ekelig. Ich bin hier in meiner Reha zwar etwas aus der Welt und meine zwei Rechner (Win 7, Win 8.1) haben das Update KB3022345 auch gefressen (wenn auch viele Neustarts notwendig waren – was so langsam richtig nervt!). Aber in den Kommentaren dieses Blogs sind Nutzer mit Update-Problemen eingeschlagen.
Im Artikel Microsoft April-Patchday-Nachlese und Revisionen gibt es den Hinweis, dass Rechner beim Update KB3045645 hängen bleiben. Und im KB-Artikel KB3022345 lässt sich nachlesen, dass das Update bereits die Version 4.0 aufweist und letztendlich am 10. Mai in revidierter Form herausgegeben wurde.
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Bei Dr. Windows sind die Leute nicht nur näher am Geschehen dran, sondern allgemein auch wesentlich konzilianter als meine Wenigkeit. Wenn bei mir längst ein Rant im Blog steht, schreibt z.B. MVP Kollege Martin Geuß "alles halb so wild". Aber im Artikel Problem-Update KB3022345: Geht's noch, Microsoft? macht sich jemand seinem Ärger in einem Beitrag Luft.
KB3022345 wurde als Revision 2 am 6. Mai 2015 erneut freigegeben, sorgt aber wohl nach wie vor für Probleme. Auf vielen Systemen wirft das Update den Fehler 0x800f0906 (siehe hier, hier und hier – samt Workaround) und hinterlässt den Servicing Stack in einem korrupten Zustand. Der Ansatz Windows 8: Komponentenstore reparieren funktioniert nicht. Bei Dr. Windows gibt es den Hinweis, wie man das reparieren kann. Ich hätte die Deinstallation des KB3022345 gemäß Artikel Windows 8.1 Update: Defekte Update-Pakete entfernen vorgeschlagen.
Unter dem Strich: Da hat sich Microsoft nicht mit Ruhm bekleckert und wenn die jetzt mit Windows 10 kontinuierliche Updates einführen wollen, muss der Prozess deutlich smoother werden. Sonst wird das imho ein ziemlicher Schuss in den Ofen!
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Vielen Dank für diese kritische Einschätzung des Updates! Gezögert hatte ich ohnehin, das Update zu installieren. Bei den Begriffen „Tracking" und „Überwachungsdienst" waren bei mir alle Alarmglocken angegangen. Außerdem: Wie komme ich dazu, mich freiwillig für Microsoft zu eine Art Versuchskaninchen zu machen?
Fast noch schlimmer sind die fehlenden Informationen (wie auch bei diesem Update, wofür es überhaupt benötigt wird). Da gibt es seit letzter Woche das .NET 4.6 RC, heute aber zwei Sicherheitsupdates für .NET 4.5.1 . Wieso werden die überhaupt angeboten, wenn eine höhere DOTNET-Version vorhanden sind. Und muss hinterher das 4.6 RC repariert werden. Und sind nach der Reparatur die Sicherheitslücken wieder vorhanden. Fragen über Fragen und keine Infos seitens Microsoft (jedenfalls keine, die ich hätte finden können).
Jedes Programm das mit dem ".net" arbeitet braucht oft eine andere Version und die wird dann auch installiert –> also kommen die Updates dazu.
Wenn man diese Programme wieder deinstalliert bleibt ".net" meistens erhalten, so hat man dann mehrere Versionen auf dem PC –> ergo die Updates!
.NET 4.6 ist aber ein Inplace-Update für 4.5x und ersetzt dieses komplett. Sobald 4.6 installiert ist, dürfte es keine Updates für 4.5x mehr geben. Außer die Dateien sind bei 4.6 gleichermaßen zu ersetzen. Da für müsste man aber wissen, welche Dateien im Einzelnen betroffen sind, finde ich unter den KB-Infos aber nicht …
Das, was Du sagst, betrifft nur die eigenständigen Versionen von .NET. So ist korrekt, dass nach Installation von 4.x noch Updates für 3.5 angeboten werden.
die neue Version 2 lässt sich problemlos installieren. Du hast noch die Themen verlinkt, die noch von Probleme mit der ersten Version berichten.
Die neue Version geht!
Wenn die Funktion von Windows ab und zu überprüft und an Microsoft gemeldet wird hilft das ja hoffentlich den Entwicklern! Wenn auch andere Daten übermittelt werden (was man ja wohl nicht so genau weis) ist das ja wohl nicht so toll!!!
„…was man ja wohl nicht so genau weis…" – Muss man auch gar nicht, weil das Diagnose Tracking technischer Prozesse immer auch die Inhalte, die auf einem Rechner verarbeitet werden, und das Verhalten des Anwenders betrifft. Epistemologisch ist das nicht voneinander zu trennen. Jeder Inhalt, der auf einem Rechner verarbeitet wird, und das Verhalten des Anwenders spiegelt sich zwangsläufig in den technischen Prozessen, die auf einem Rechner ablaufen, und in den technischen Problemen, die dabei auftreten. Das erklärt meines Erachtens auch das Unbehagen, das ich und viele andere Anwender mit derartiger Tracking-Software haben.
wenn man xerf -loggers ausführt sieht man, dass eine neuer ETW Trace "Diagtracker-Listener" gelistet ist und der hört nur Daten zur WLAN Konfiguration (Microsoft-Windows-NWiFi, Microsoft-Windows-WLAN-AutoConfig). Eventuell macht das MS, weil viele Nutzer über das "begrenzte" WLAN unter Win8.x gemeckert haben.
Bei mir lässt sich KB3022345 zwar problemlos installieren, aber bei jeden runterfahren wird ins Wartungscenter ein kritischer Fehler durch das Beenden eingetragen.
Zu dumm zum spionieren wollte ich jetzt nicht sagen, aber normalerweise läuft Spyware unauffälliger ;-)
Habe hier 5 Rechner. 4 davon machen mit eben diesem KB seit April massiv Ärger. Nach Installation Bluescrren danach Systemstartreparatur die nicht abgeschlossen werden kann. Einzige Variante, die funktioniert ist die Systemwiederherstellung und das amuelle Ausblenden des Updates.
Das gleiche Szenario bei einigen Kundenrechnern. Die halten mich wahrscheinlich für bescheuert, wenn ich jeden Monat antanze, um nicht mehr startende Rechner zu reparieren.
Fuck yeah, Microsoft!! Good work!!!
"… und wenn die jetzt mit Windows 10 kontinuierliche Updates einführen wollen, muss der Prozess deutlich smoother werden. Sonst wird das imho ein ziemlicher Schuss in den Ofen!". Dem kann ich nur zustimmen. Es nervt mich, dass ich in neueren Betas von Win10 (nach Build 9926) keine Möglichkeit mehr habe, WU so einzustellen, dass ich die Kontrolle über meinen Rechner behalte. Die Optionen Fast oder Slow Ring sind zu wenig. Andere Benutzer wissen zu berichten, dass ungefragt fehlerhafte oder unbrauchbare Treiber installiert werden.
Dass zusätzlich der lokale "Administrator" kastriert wurde, als bspw. wuapp.exe oder auch das nicht ganz so wichtige Zuordnen von Benutzerbildern in den Appstore verlegt wurde und damit für ihn nicht zugänglich ist, finde ich mehr als ärgerlich.
Andererseits kommt ein lokaler Benutzer mit Adminrechten nicht einmal an die Energieeinstellungen heran.
Da wartet noch viel Arbeit abseits von gefälligeren Symbolen für den Papierkorb &Co auf die Jungs und Mädels von MS.