Autsch! AVG kann Browerverlauf an Drittanbieter verkaufen

Sicherheitsanbieter AVG steht mal wieder im "Feuer". Das Unternehmen hat seine Privatsphären-Bedingungen wohl angepasst und sich weitgehende Rechte in Bezug auf Benutzerdaten eingeräumt.


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Im Artikel Windows 10: Welche Antivirus-Lösung soll ich einsetzen? hatte ich mir ja letztens Gedanken über Dritthersteller-Antivirus-Lösungen gemacht. Mein Tenor: Bei den Gratis-Lösungen bekommt man nicht mehr Schutz als beim Defender, wird aber in irgend einer Form dafür löhnen müssen. Hab seinerzeit einige Kommentare in Facebook kassiert, dass man das so sehen könne, aber nicht muss.

Jetzt bin ich auf diesen neowin.net-Artikel gestoßen, der die Datenschutzbedingungen (privacy policy) des Herstellers AVG thematisiert. Ich nutze kein AVG, kann also nur auf die AVG Privacy Policy-Webseite verweisen. Und dort findet sich z. B. folgender Passus:

Why do you collect my data?

It's simple. We provide products and services to help you secure your data, devices, and personal privacy. We use data to improve those products and services; provide support; send notifications, offers, and promotions; and to make money from our free offerings so that we can continue to offer them for free.

Die Bedingungen sollen am 15.10.2015 life gehen – und AVG arbeitet transparent, das muss man denen zugute halten. Die sagen ganz klar, dass sie Daten sammeln möchten, um Gratis-Produkte anbieten zu können. Geht man die betreffende Seite durch, wird offen gelegt, welche umfangreichen Daten AVG sammelt und ggf. an Dritte verkaufen kann. Und es gibt eine Opt-out-Möglichkeit. Das ist alles legitim – aber das "Grativ AVG-Paket" ist dann gar nicht mehr so gratis. Ob das jeder Nutzer weiß und mit bekommt?


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6 Antworten zu Autsch! AVG kann Browerverlauf an Drittanbieter verkaufen

  1. Tim sagt:

    Das schlimme daran ist eigentlich eher, das man sich erst nach einem solchen Artikel vor Augen führt, das man das eigentlich nicht will, was man mit kostenloser Software bekommt. Das die irgendwie doch Geld verdienen, hat man ja irgendwo im Hinterkopf.
    Und wenns der Glaube ist, das mit gratis Software Dinge getestet werden, die in den Verkaufsprodukten später eingeführt werden.

    Die Frage ist nur, wäre es anders, wenn es kostenlose Software nicht gäbe?
    Ich hab da irgendwie meine Zweifel und behaupte das es reine Ausreden sind, weil diese ganzen Informationen ja aus irgendeinem Grunde irre wertvoll sein müssen.

    Ich versteh nicht wirklich warum, aber vielleicht merken Sie das ja in Ihrer Portokasse, Herr Born, das andere wissen, wie oft ich auf dieser Seite bin… /ironie off

  2. Herr IngoW sagt:

    Oh habe AVG vor einem Monat gekündigt weil das ein Abo war (lief aber nur ein Jahr), da hab ich wohl alles richtig gemacht!
    Es ist schon eine Frechheit das man sogar von Sicherheitsfirmen ausspioniert wird.
    Vor allen Dingen bei bezahlten Programmen, wenn sie das bei Gratislösungen machen versteht man es noch denn irgend jemand muss die Gratis-Software ja bezahlen aber nicht der zahlende Kunde!!!!!!

  3. Nobody sagt:

    Nur mal so als Anmerkung am Rande:
    Schon seit Jahren bin ich ohne Antivirenprogramm täglich im Internet.
    Noch nie hatte ich Probleme! Nach meiner Erfahrung wird der ganze Hokuspokus künstlich aufgeblasen.

  4. Ingo sagt:

    Meine Meinung dazu:

    Ist der Windows Defender nicht auch gratis? Es stellt sich natürlich auch hier die Frage, was wird an Microsoft übermittelt? Wer verdient hier?

  5. Ralf Lindemann sagt:

    Zum Aufreger taugt das Thema ohnehin nicht. AVG kommuniziert seine Strategie offenbar transparent. Jeder Anwender hat die Möglichkeit, die Opt-out-Karte zu ziehen oder ganz zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Ob bei einem Anbieterwechsel der Windows Defender unter Datenschutzgesichtspunkten meine erste Wahl wäre, na, ich weiß nicht. In den vergangenen Wochen gab es eine breite und sehr kritische Berichterstattung über die Datensammelwut von Windows 10. Nun auch den Virenschutz Windows und dem Defender zu überlassen, könnte sich in dieser Hinsicht als schlechte Wahl erweisen: Dann landen ggf. noch mehr Benutzerdaten bei Microsoft…

    Grundsätzlich bewegt man sich hier aber in einem komplizierten Feld. Den Fokus auf ein einzelnes Software-Produkt zu konzentrieren, bringt im Zweifelsfall wenig. Wem der Schutz seiner Privatsphäre wichtig ist, muss seine gesamten Online-Aktivitäten in den Blick nehmen und ggf. sein Nutzungsverhalten kritisch überdenken. Was nützt es, an einer Stelle (hier zum Beispiel bei AVG) den Datenhahn zuzudrehen, wenn man etwa zugleich an anderer Stelle intensiv Social Media Plattformen nutzt und hier, was die Preisgabe privater Daten betrifft, sozusagen „die Sau raus lässt"?!

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