Habt ihr ein Smart-TV von Samsung im Einsatz? Im Hinblick auf Privatsphäre und Datenschutz scheint das Teil eine Datenschleuder zu sein. jetzt haben Verbraucherschützer Klage eingereicht.
Anzeige
Der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen reicht es jetzt und man hat Klage beim Landgericht Frankfurt/Main gegen Samsung wegen der ungefragten Übertragung von Nutzerdaten eingereicht. Landgericht Frankfurt/Main deshalb, weil Samsung hier im Taunus (quasi bei mir um die Ecke) mit seinem deutschen Hauptquartier sitzt. Die Pressemitteilung Datenkrake im Smart-TV: Klage gegen Samsung führt einige Details auf. Hier ein Zitat:
Smart-TV is watching you: Wer seinen Samsung-Fernseher mit dem Internet verbunden hat, sendet schon nach dem ersten Einschalten sensible Informationen an Server des Elektronik-Riesen. Das ist als Grundeinstellung in den Smart-TV-Geräten so eingerichtet. Darüber wird der Neubesitzer aber weder informiert noch kann er etwas dagegen unternehmen.
Man hat sich Samsung als Marktführer herausgegriffen. Das Smart-TV als Datenschleuder ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal von Samsung, wie ich im Artikel Mal wieder spionierende Smart-TVs thematisiert habe.
Der digitale Beobachter von Fernsehgewohnheiten steckt im HbbTV-Standard. Das steht für "Hybrid broadband broadcast TV", … Fast alle Gerätehersteller und die meisten deutschen Sender verwenden diesen für ihre Smart-TV-Angebote: Über den roten Knopf der Fernbedienung ermöglicht er, aus dem laufenden Programm heraus zum Beispiel Zusatzangebote oder verpasste Sendungen aus der jeweiligen Mediathek aufzurufen.
Laut Verbraucherzentrale werden Daten nicht nur beim Aufruf von Internetinhalten übertragen, sondern bei der Inbetriebnahme beginnt das HbbTV-Modul fleißig zu "telefonieren" und überträgt die IP-Adresse des Internetanschlusses. So kann der Nutzer später identifiziert werden. Laut Verbraucherzentrale fehlt aber jegliche rechtliche Grundlage zur Datenübertragung. Man hat Samsung jetzt wegen des Samsung-Modell sUE40H6270 verklagt. Den ersten Verhandlungstermin hat das Gericht für den 19. Mai 2016 angesetzt. (via heise.de)
Ähnliche Artikel
Viren auf der Glotze: Smart TV im Visier der Hacker
Statement von LG zu Informationsweitergabe durch LG Smart TV'
Neues vom Smart-TV: Entwickerportal und Verkaufszahlen
Mal wieder spionierende Smart-TVs
Samsung, Smart TV und schlechtes Karma
Erstes Smart TV mit Firefox OS
Anzeige
Anzeige
Ob die nach dem Persilschein durch die Bundeskanzlerin damit durchkommen?
Einzige Hilfe die greift: Datendienst ausschalten.
Danach sind es immer noch gute TVs aber ohne der Sehnsucht nach Hause zu telefonieren. Alle anderen Sachen wie DLNA etc. gehen weiterhin.
Und mal ganz ehrlich:
Wenn man schon so über´s Programm schimpft, dann braucht man es mit HbbTV auch nicht zu sehen.
Ernsthafter Prozess. Ich bin gespannt auf das Ergebnis der Anhörung. Diese Daten darf
Samsung natürlich nicht verwenden. Heutzutage sind nur noch wenige Daten sicher.