3D-Druck ist auch 2015 ein Trendthema, da wird gedruckt, was das Zeug hält. Selbst vor selbstgedrucktem Essgeschirr macht die Entwicklung nicht halt – und das Risiko segelt mit.
Anzeige
Ich hatte ja bereits mehrfach im Blog (siehe 3D-Drucker: Hype und Risiken und 3D-Druck: Hype und Gesundheitsriskio im gleichen Bett …) auf Risiken beim 3D-Druck hingewiesen. Wer erinnert sich noch an die Diskussion über Partikelemissionen und Gesundheitsrisiken bei Laserdruckern? Die Tonerstäube wurden als Krebsrisiko gesehen und Sekretärinnen weigerten sich, die Tonerkartuschen zu wechseln. Zitat aus einem der obigen Blog:Beiträge:
Bei 3D-Druckern tritt das Problem der Partikelemission natürlich potenziert auf. Da wird aus Düsen gespritzt und gleichzeitig geheizt. Am Arbeitsplatz (z.B. im Büro) gelten natürlich sofort die Arbeitsstättenverordnungen, die Arbeitsschutzgesetze und die Betriebssicherheitsverordnungen der Berufsgenossenschaften. Wer also im geschäftlichen Bereich mit dem Thema 3D-Druck liebäugelt, tut gut daran, sich mit diesen einschlägigen Verordnungen vertraut zu machen.
Aber es gibt noch ein zweites Risiko: Die aus Kunststoffmaterialien gedruckten 3D-Objekte könnten Umweltgifte freisetzen. Forscher der University of California in Riverside haben auf dieses Thema per Fachartikel Assessing and Reducing the Toxicity of 3D-Printed Parts hingewiesen. Bei Studien an Fischembryonen wurde eine erhöhte Sterblichkeit festgestellt, wenn per Stereolithografie-3D-Druck hergestellte Kunststoffscheiben in die Petrischalen gelegt wurden. Besser schnitten Fused-Deposition-Modeling-3D-Drucker bzw. deren Objekte ab.
Die Studie wurde mehr oder weniger durch Zufall initiiert. Eine Forscherin wollte eigentlich Werkzeuge für eine Arbeit mit Fischembryonen per 3D-Drucker herstellen. Wurden diese Werkzeuge verwendet, verendeten die Fischembryonen aber nach kurzer Zeit. Nur wenn per Stereolithografie-3D-Druck hergestellte Objekte für eine Stunde mit UV-Licht bestrahlt wurden, reduzierte dies die schädliche Wirkung auf die Fischembryonen.
Die Forscher weisen darauf hin, dass weitere Untersuchungen erforderlich sind. Aber die Arbeit zeigt, dass 3D-Druck vielfältige Risiken aufweist. Objekte zu drucken, die mit Nahrungsmitteln in Berührung kommen, ist höchst fahrlässig. Und auch abseits dieses Szenarios dürfte das Thema Umweltverträglichkeit beim 3D-Druck bald in den Fokus rücken. Wer sich für das Thema interessiert, findet in diesem deutschsprachigen Spiegel Online-Artikel einen netten Abriss zur Studie.
Anzeige
Anzeige
Wir werden überall durch Plastik vergiftet, ob das PET-Flaschen sind oder eingeschweißte Lebensmittel, Zahnpastatuben, Kaffeekapseln, Tetrapacks oder eben 3D-Drucke. Das ist der absolute Irrsinn.