Home-Automatisierung: Teuer und sicherheitsanfällig …

Noch zwei kleine Infosplitter rund um das Thema vernetzte Haushaltsgeräte, die mir zufällig diese Woche unter die Augen gekommen sind und die ich euch (natürlich mit einem Schuss Born-Kolorit) nicht vorenthalten möchte.


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Vernetzte Haushaltsgeräte vielen noch zu teuer …

Wenn Du cool sein willst, muss dein Toaster twittern und die Waschmaschine Statusmeldungen bei Facebook absetzen können (O-Ton: heute mal wieder schmutzige Wäsche von Sabine und Willem gewaschen – da läuft scheinbar auch nix mehr viel …). Und die Heizung regelst Du per Smartphone, bevor Du nach Hause kommst – vorausgesetzt, der Home-Automatisierungsserver hat nicht gerade Schluckauf und das Smartphone noch genügend Saft.

Ach ja, es gibt ja Werbestrategen, die die "Heizkostenersparnis" für solche Schlenker a priori ausrechnen – und es soll Leute geben, deren Häuser gedämmt und mit Fußbodenheizung ausgestattet sind.

Kleiner Schwank am Rande – so richtig aus der Praxis: Diese Systeme haben einfach eine mehrstündige Totzeit, bevor sich bei einem Sprungsignal für die Soll-Temperatur etwas an der Ist-Temperatur ändert (jetzt ist der Regelungstechniker mit mir durchgegangen). Bei meinem Haus ist mal die Heiztherme im Winter ausgefallen – haben wir erst 24 Stunden später gemerkt, als die Temperatur um 1-2 Grad gesunken war. Woher ich das weiß? Die Therme pfiff etwas merkwürdig, was meiner Frau aufgefallen war. Da aber das Haus warm war, hat es sie nicht gestört. Erst als am Sonntag Morgen das Duschwasser kalt war, musste ich ran. Hab dann einen Thermofühler provisorisch überbrückt, so dass wir eine Stunde später warmes Wasser hatten. Der Techniker brauchte erst am Montag zu kommen, weil ich die Therme im Notbetrieb eingeschränkt betreiben konnte. So viel zu "ich fahre mal schnell die Temperatur rauf oder runter und spare Heizenergie".

Aber dieser Luxus der Hausautomatisierung hat seinen Preis, und vielen Nutzern ist dies, laut diesem heise.de-Artikel, noch zu teuer. Quelle ist eine Umfrage der Konsumforscher der Nürnberger Gfk. Erfreulich aus meiner Sicht: 1/3 der Befragten macht sich auch Sorge um die Sicherheit (ganz im Gegensatz zur Industrie 4.0, die alles vernetzen will).

Dein Virenscanner mit Firewall für die Waschmaschine …

Aber man muss sich wegen der Sicherheit nicht "wirklich Sorgen" machen – denn oh Zufall – ist mir eine andere Pressemitteilung just ins Postfach geschneit. Gibt schon eine "Sicherheitslösung" für Heimautomatisierung. Ich kippe diesen Text ganz einfach unkommentiert und unredigiert hier rein. Nur mit dem Preis für das Sicherheitsgedöns müsste man nochmals nachdenken – siehe die Preisinfos im Text.

Da der Schalk mir wieder mal im Nacken sitzt: Stell dir vor, Du stehst mit der Familie vor der Haustür und einer muss dringend auf's Klo. Und die verdammte Haustürsteuerung macht die Tür nicht auf, weil gerade wegen eines Updates neue gebootet wird oder alle Aktionen wegen eines DDoS-Angriffs für 10 Minuten geblockt sind. Ist natürlich nur hypothetisch, und ich habe mal wieder zu viel Phantasie. Aber die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben. Wenn ich Architekt wäre, würde ich mir jetzt über Außentoiletten Gedanken machen – kenne ich noch aus meiner Kindheit, die hatten sogar ein Herzchen in der Tür eingeschnitzt, müssen damals wohl alle Frischluftfanatiker gewesen sein. Obwohl "Hausautomatisierung" hatten wir damals m. W. nicht. Was der Architekt sich bloß dabei gedacht hat Zwinkerndes Smiley. Und wie seht ihr das so: Ist Home-Automatisierung "das Ding" oder eher überflüssig wie ein Kropf?


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F-Secure setzt im Bereich der Smart-Home-Sicherheit ein klares Zeichen

F-Secure kündigte heute seine neueste Sicherheitslösung während einer Eröffnungsrede auf der Startup-Konferenz Slush in Helsinki an. Das neue Produkt mit dem Namen F-Secure SENSE kombiniert einzigartige Hard- und Software, um eine einheitliche Sicherheitslösung für das Zuhause bereitzustellen – für PCs, Tablets und Smartphones sowie neuere Produkte des Internets der Dinge.

„Die Menschen kaufen bereits alle Arten von neuen intelligenten Geräten, um sie in ihren Häusern zu verwenden – und wir wissen, dass diese Geräte bereits gehackt sind", erklärte Samu Konttinen, Executive Vice President, Consumer Security, bei F-Secure. „Wir haben Aufnahmen von Babyüberwachungskameras gesehen, die online streamen, ohne das Wissen oder die Zustimmung der Eltern. Es ist erwiesen, dass Eindringlinge etwas so Einfaches wie eine vernetzte Glühbirne nutzen können, um sich Zugang ins Haus zu verschaffen. Kriminelle entwickeln ständig neue Möglichkeiten, um die Technologie gegen die Menschen zu richten. Sicherheitslösungen müssen daher weiterentwickelt werden, um dieser Herausforderung zu begegnen."

F-Secure SENSE ist ein Sicherheitsprodukt, das die Menschen schützt, indem es die mit dem Internet verbundenen Geräte in ihrem Lebensraum schützt. Dies gilt auch für IoT-Geräte, auf denen keine herkömmlichen Sicherheitsanwendungen betrieben werden können. Die entscheidende Komponente von F-Secure SENSE ist eine intelligente Hardware, die ein privates, sicheres Netzwerk erstellt, indem sie sich mit den anderen Geräten im Haus verbindet. SENSE-Benutzern steht damit eine einzige Sicherheitslösung für alle ihre Geräte zur Verfügung. Die Lösung nutzt die F-Secure Security Cloud, um den ein- und ausgehenden Internetverkehr zu abzusichern. Benutzer können die Sicherheit ihres Netzwerks und ihrer Geräte mit einer einfachen mobilen App verwalten.

Konttinen zufolge verwendet SENSE einzigartige maschinelle Lerntechnologie, um Bedrohungen, die im Internet-Datenverkehr versteckt sind, proaktiv aufzuspüren. „SENSE ist das erste Produkt, das wir entwickelt haben, das den Verbrauchern sämtliche Sicherheitsvorteile der Cloud bietet", erläuterte Konttinen. „Dies geht über herkömmliches Geräte-Scannen hinaus. Unter Verwendung von künstlicher Intelligenz, die in unsere Security Cloud integriert ist, können wir Probleme erkennen, bevor Sie sich zuhause auswirken. Wenn Sie darauf warten, bis sich Kriminelle Zugang zum Haus verschaffen, ist es bereits zu spät. SENSE stellt für uns einen völlig neuen, ganzheitlichen Ansatz dar, um für Sicherheit zu sorgen. Die Lösung schützt Ihren Wohnraum, nicht nur Ihre Geräte."

SENSE wurde auch entwickelt, um den Komfort der Smart Homes zu verbessern, indem die Lösung es den Menschen einfacher macht, die Sicherheit ihres Heimnetzwerks und aller angeschlossenen Geräte zu verwalten. Die App macht alles sichtbar, was mit SENSE verbunden ist und liefert Informationen über den Sicherheitsstatus des Netzwerks und der Geräte. Dazu gehören auch sofortige Benachrichtigungen, wenn SENSE eine potenzielle Bedrohung erkennt. Die App bietet zudem Schutz für Geräte, die das Haus verlassen, wie Smartphones, Laptops und Tablets.

Konttinen fügte hinzu, dass diese Sicherheits- und Komfortfunktionen immer wichtiger werden, da die Menschen ihre Häuser modernisieren und immer mehr intelligente Geräte betreiben. Gartner prognostiziert, dass die Menschen bis 2022 sogar mehr als 500 an das Internet angebundene Geräte in ihren Häusern haben werden* und eine neue Forschungsstudie von F-Secure stellte fest, dass die Menschen bereits ebenso viele Smart-TVs wie herkömmliche Desktop-PCs kaufen. **

Preise und Verfügbarkeit
F-Secure SENSE wird in Europa zum Preis von 99 EUR zur Vorbestellung auf der F-Secure-Website verfügbar sein. Dies umfasst die Hardware und Software sowie ein 12-Monats-Abonnement für den Dienst. Monatliche Abonnements können für 8 EUR pro Monat verlängert werden. Das Produkt wird in Europa und Nordamerika im Frühjahr 2016 zum Preis von 199 EUR/USD auf den Markt kommen.

*Quelle: http://www.gartner.com/newsroom/id/2839717
**Quelle: https://www.f-secure.com/en/web/press_global/news/news-archive/-/journal_content/56/1075444/1395713?p_p_auth=WW71QnhR&refererPlid=910425


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8 Antworten zu Home-Automatisierung: Teuer und sicherheitsanfällig …

  1. Blupp sagt:

    Wer's braucht, gibt ja offensichtlich auch schon Schlangenöl dafür. Der Bedarf ist von der Industrie schon geweckt und ganz sicher noch ausbaubar.
    Wobei ein wenig Technik durchaus nützlich ist. Thermostate die programmierbar sind und erkennen wenn gelüftet wird sind schon nicht verkehrt. Einen Netzwerkanschluss müssen die Dinger aber nicht haben. Einzig meine Aquariensteuerung und Wetterstation hängt am Netz aber das nur intern und mittels Arduino realisiert, also nur Fun. Sollte da ne Sicherheitslücke drin sein, ist die von mir und somit nicht von der Stange und schon garnicht aus dem Internet zu erreichen. Also wers braucht ….

  2. woodpeaker sagt:

    Im Grunde darf gerade in diesem Bereich die gesamte anbietende Industrie komplett noch einmal in die Schule gehen und ihre Hausaufgaben richtig machen.
    Alleine bei den Heizungssteuerungen sind eklatante Sicherheitslücken. Daraus können, wenn ein nicht gewollter Zugriff von einem Skriptkiddy stattfindet und der die Steuerung ausschaltet oder übersteuert, immense Sachschäden entstehen (einfrieren der Anlage oder überheizen …).
    Aber ein richtiges Übel rollt mit den smarten Stromzählern auf uns zu.
    Das jetzt in allen Einzelheiten auszuführen sprengt den Rahmen, aber wer will soll sich mal da einlesen. Viel Vergnügen!
    Nicht jeder Fortschritt ist ein Segen, sondern ein Fluch, der uns als Segen verkauft wird.
    Und wenn schon die Vollprofis aus der Softwarebranche mit gravierenden Sicherheitsproblemen zu kämpfen haben, warum sollte es dann bei denen besser laufen, die gerade mal diesen Bereich als Verkaufsargument gefunden haben und jetzt einen in "IT" machen. So naiv darf niemand sein.

    • Frank Bell sagt:

      Smarte Stromzähler werden dir vom Gesetzgeber aufgedrückt und die ReGIERung findet das total gut.

      Vernunft? Keine Chance.

      Und die allermeisten werden sich nicht wehren. Wie üblich.

  3. Paul Brusewitz sagt:

    Hallo,

    Ich habe mich auf der IFA 2015 in Berlin köstlich über Kühlschränke amüsiert, die bei offenstehender Tür eine Meldung an ein Smartphone absetzen.

    Das muss man sich mal überlegen…

    Da entwickeln hochqualifizierte und (hoffentlich auch) bezahlte Ingenieure emsig vor sich hin und dann so etwas. Sie erkennen die offenstehende Tür als Problem und bieten als Lösung eine Meldung an's Smartphone an.

    Ich hätte ja einen kleinen Motor und eine Mechanik eingebaut, die die Tür einfach nach einer gewissen Zeitspanne und einem kurzen Warnsignal schließt.

    Aber was weiss ich schon…

    Da fehlen mir wahrscheinlich ein paar Semester an der FH.

    MfG P.B.

  4. fred59 sagt:

    Habe mir solch Zeug mal angesehen, in dem Laden mit dem großen magentafarbenen Buchstaben. Ist ja recht sehenswert. Auch entsprechend teuer. Und alles internetgebunden! Da sehe ich Bilder wie Stromausfall, Netzausfall, Hacking usw.
    Stellt sich die Frage, ob ich von Tante Emma aus per App die Klobrille zu Hause schon vorheizen muss? Bin kein Technikmuffel, aber das muss nicht sein und die Sicherheit zu Hause gebe ich auf keinen Fall aus der Hand, geschweige denn ins Netz!
    IoT ist ein Entwicklungsansatz, steckt in den Kinderschuhen, ist aber noch nicht das Non Plus Ultra!

    fred59

  5. Herr Ingo W sagt:

    Also!
    In einem Eigenheim (Heizung) braucht man sowas ja wohl nicht! Ich war in meinem letzten Leben (vor dem Krebs) Service-Techniker bei einer Heizungs-Firma. Es ist unglaublich was die Leute alles mit ihrer Heizung anstellen und dann denken sie sparen was (bis zur nächsten Abrechnung) und dann wird der Service angerufen weil ja die Heizung oder der Service-Techniker schuld an den hohen Kosten oder der Kalten Bude sein muss!!! Aber es wird ja immer der Werbung geglaubt!!!! Und an der Anlage wurde ja nie was verstellt! Anschließend alles wieder eingestellt bis zur nächsten Abrechnung, dann geht der Zirkus von vorne los (Beratungsresistend) weil das was in der Werbung gesagt wird ja stimmen, es kommt ja schließlich in Funk & Fernsehen!!!
    Eh………….. und andere Hausgeräte? Anschalten, befüllen usw. muss man die aber noch mit der Hand oder gibt's da auch bald ne App für!!!!!!!!!!!!!

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