Windows 10-Upgrade abdrehen – Microsoft äußert sich

Es gibt mal wieder Neuigkeiten zum Windows 10-Upgrade, welches ja von Windows 7 SP1 oder von Windows 8.1 möglich ist und seitens Microsoft ziemlich forciert wird. Nun gibt es ein belastbares Dokument von Microsoft, welches die Details (erneut) offen legt.


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Ah, jetzt ja: Ich hatte mir hier im Blog ja die Finger wund geschrieben, wie man das Zwangsupgrade von Windows 7 SP1 oder Windows 8.1 auf Windows 10 verhindern kann. Und es gibt eine Abmahnung der Verbraucherzentrale BW gegen Microsoft Deutschland wegen des Zwangsdownloads. Und es gibt die Fraktion der Nutzerschaft, die sich lauthals beklagt, dass sie keine Upgrade-Aufforderung erhält. Im Windows 10 Wiki und in der Link-Liste am Artikelende findet sich genügend Futter.

Das ist die eine Seite – die andere Seite, die mich verblüfft hat: Microsoft hat sich nun per Technet-Artikel Making it Easier for Small Businesses to Upgrade to Windows 10 nochmals geäußert, was man bezüglich des Upgrades wissen muss und wie Administratoren in kleinen Firmen das Upgrade verhindern können. Hintergrund ist wohl, dass Microsoft noch im Januar die Get Windows 10-App auf weitere Geräte (Unternehmensrechner mit den Pro-Versionen von Windows) ausrollen will (ich hatte es zum Patchday letzten Dienstag erwartet). Da gab es jetzt eine offizielle Information an die Damen und Herren Admins.

Das wird zum Upgrade gebraucht

Wer per Get Windows 10-App auf Windows 10 aktualisieren will, muss eine lizenzierte Fassung von Windows 7 Pro oder Windows 8.1 Pro fahren. Weiterhin muss Windows Update so konfiguriert sein, dass die Updates vom Windows Update-Server bezogen werden. Maschinen mit WSUS sollen nicht bedient werden. Und die Maschine muss in einer Domäne eingebunden sein – es geht also im Technet-Beitrag wirklich um das Business-Umfeld.

Für die upgrade-fähigen Systeme gibt Microsoft die folgenden beiden KB-Beiträge an, in denen sich Informationen zum Upgrade finden:


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3065987 Windows Update Client for Windows 7 and Windows Server 2008 R2: July 2015

3065988 Windows Update Client for Windows 8.1 and Windows Server 2012 R2: July 2015

Unternehmen, die Windows-Enterprise-Varianten betreiben, bleiben vom Upgrade verschont. Die können über das Volumenlizenzprogramm auf Windows 10 umstellen.

Das verhindert das Upgrade auf Windows 10

Im KB-Artikel 3080351, der gestern (13.1.2016) aktualisiert wurde, fasst Microsoft nochmals zusammen, was das Upgrade erst einmal verhindert.

  • Alle Systeme, die über WSUS bezüglich Updates verwaltet werden.
  • Alle Systeme, auf denen das Update KB3035583 fehlt.

Zudem schließt Microsoft alle Rechner aus, die eine der folgenden Windows-Vorversionen enthalten.

  • Windows 8.1 Enterprise oder Windows 8 Enterprise
  • Windows RT 8.1 oder Windows RT
  • Windows Embedded 8.1 Pro
  • Windows Embedded 8 Standard
  • Windows Embedded 8.1 Industry oder Windows Embedded 8 Industry
  • Windows 7 Enterprise
  • Windows 7 for Embedded Systems
  • Windows Embedded Standard 7
  • Windows Embedded POSReady 7

Was nicht erwähnt wird: Auch Windows To Go-Installationen auf USB-Medien und Installationen in einer virtuellen Disk (.vhd, .vhdx) sind nicht upgrade-fähig.

So verhindert man als Admin das Upgrade auf Windows 10

Die Windows 7/8.1 Home- und Pro-Varianten gehören dagegen zum Kreis der Geräte, die ein Upgrade-Angebot erwarten dürfen. Wer dieses Upgrade in Windows 7/8.1 Pro verhindern möchte, kann dies per Gruppenrichtlinie durchführen.

1. Hierzu ist der Gruppenrichtlinien-Editor gpedit.msc mit administrativen Rechten aufzurufen.

2. Dann navigiert man zu Computerkonfiguration –> Administrative Vorlagen –> Windows-Komponenten –> Windows-Update.

3. Dort sucht man die Richtlinie Turn off the upgrade to the latest version of Windows through Windows Update (die Richtlinie ist aktuell noch nicht lokalisiert) und wählt diese per Doppelklick an.

4. Im angezeigten Dialogfeld ist das Optionsfeld Aktivieren zu markieren und dann dieOK-Schaltfläche zu wählen.

Dies wurde von mir bereits vor längerem im Artikel Windows 10: Upgrade von Windows 7/8.1 blockieren dokumentiert und verhindert laut Microsoft das Herunterladen des Windows 10 Upgrades per Windows-Update. Die Richtlinie ist aber nur vorhanden, wenn die entsprechenden Vorbereitungsupdates auch installiert sind.

Im KB-Artikel gibt Microsoft auch den Registrierungsschlüssel an, der für die Upgrade-Blockade verantwortlich ist:

HKLM\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate

Ist dort der DWORD-Wert DisableOSUpgrade = 1 eingetragen, sollte das Upgrade ebenfalls unterbleiben. Hatte ich in meinem oben verlinkten Artikel ebenfalls thematisiert.

Meine 2 Cents …

Das Ganze sehe ich als eine Klarstellung – und man wird jetzt Microsoft daran messen, ob die obigen Aussagen auch halten. Denn es kamen ja immer wieder Zweifel hoch, dass Microsoft heimlich das Upgrade doch forcieren würde. Dies konnte ich bei mir nie beobachten – auf den von mir geblockten Windows 7 SP1- und Windows 8.1-Maschinen ist kein GWX.exe mehr am Leben. Ergo muss man entsprechende Berichte erst einmal ins Reich der Spekulationen verweisen oder unter "dumm gelaufen" verbuchen.

Hier muss ich Microsoft erst einmal ein Stück vertrauen (ja ich hab gerade Kreide gefressen und den Artikel "jeden Tag eine gute Tat" wieder gefunden) – falls es anders kommen sollte, bin ich der Erste, der hier im Blog drauf schlägt. Falls ihr anderslautende Erkenntnisse habt, der Kommentarbereich ist eröffnet.

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18 Antworten zu Windows 10-Upgrade abdrehen – Microsoft äußert sich

  1. Rolf Dieter sagt:

    "Und die Maschine muss in einer Domäne eingebunden sein"
    Ja Heidewitzka! Ich entferne seit Monaten Windows 10 ( GWX und Vorabinstallationen) von Firmenrechnern in Domänen! Irgendwer lügt hier aber ganz gewaltig!

    • Holger sagt:

      Das kann ich definitiv nicht bestätigen. Vielleicht wurden die Maschinen gepatcht, bevor sie in die Domäne geschubst wurden. Was geht, Rechner in der Domäne, User ist lokaler Admin, besucht eine MS-Seite, folgt der Einladung zu W10, das ist dann aber Vorsatz.

      • Rolf Dieter sagt:

        Negativ. Niemand hat Winzigweich "eingeladen". Befreundete Administratoren können das Verhalten bestätigen. Welche Qualifikation haben Sie, dass Sie zu Ihrer Aussage kommen?

        • Holger sagt:

          Unangenehme Tonlage, bedauerlich.
          Meine Admin-Kollegen machen die gleichen Erfahrungen in ihren Netzen. Sonst hätte ich das nicht berichtet.

          • Rolf Dieter sagt:

            Sorry, sollte keine unangenehme Tonlage sein. War einfach nur platt gefragt. Lese immer wieder Kommentare von Leuten die es von "anderen" gehört haben, aber als Administrator selbst nicht real betroffen sind.

  2. Paule21 sagt:

    Dauerbrenner, Windows 10 Zwangsupgrade und wie man es verhindern kann. ;-)

  3. riedenthied sagt:

    Über den WSUS kommen diese Updates tatsächlich bisher nicht. Aber die ganzen Schnüffel- *räusper* Telemetrieupdates kommen durchaus über den WSUS. Einige davon für Windows 7 und 2008 R2 sind als nicht entfernbar gekennzeichnet, obwohl sie problemlos händisch deinstalliert werden können.

    Das finde ich ehrlich gesagt viel schlimmer, dass unser gesamtes Firmennetzwerk mit 1000 Clients und 100 Servern eine einzige große Datenschleuder wird. Ist schon etwas Aufwand nötig, das alles wieder wegzuputzen.

    • Rolf Dieter sagt:

      Wurden denn die Upates im WSUS genehmigt, oder sind diese "durchgeschlüpft"? Denn ich als Admin muss diese ja per Hand genehmigen. Wenn dem nicht so ist, ist es ein neues Highlight der "IT-Taliban". Microsoft bemüht sich mit allen Mitteln das unbeliebteste Unternehmen diese Planeten zu werden.

      • riedenthied sagt:

        Sicherheitsupdates werden automatisch genehmigt, diese gehören aber nicht dazu. Ist also durchaus möglich, dass sie damals ohne genauere Prüfung durchgewunken und genehmigt wurden. Es gab ja mal Zeiten, da konnte man problemlos so verfahren. Heute muss man ja leider wirklich jedes Update prüfen, ob es sinnlose Spinnerei ist.

        • der_Puritaner sagt:

          Na ja ich will nicht unbedingt der sein der Microsoft nun in Schutz nimmt, aber die ganzen anderen Internet Dienste und Betriebssysteme machen es Microsoft ja vor, das man mit Daten (Telemetriedaten, Metadaten) seiner Kunden einen Haufen Kohle Verdienen kann und du unterschreibst es jedes mal in dem du die Eula Akzeptierst wenn du ein Microsoft Betriebssystem installierst oder Kaufst, mittlerweile ist die unter Windows 10 ja auch etwas geändert worden, somit ist es noch leichter die Daten an dritte weiterzugeben.
          Da steht auch irgendwo nun drinnen das Microsoft sich selbst dazu berechtigt deine Gesamte Festplatte nach Illegalen Inhalten zu durch suchen und sogar unerwünschte Programme zu deaktivieren, keine Ahnung ob das in der Enterprice Edition auch so ist oder ob dort die Privatsphäre etwas höher eingestuft ist.

          Aber ehrlich gesagt kann ich es Fast verstehen was Microsoft da Treibt, obwohl ich es nicht gutheiße!
          Schaut euch doch nur mal Google und Facebook an die nun ebenfalls Milliardenschwer sind, ist doch klar das Microsoft da auch einen Teil mit verdienen will und möchte.

          • riedenthied sagt:

            Also ich bin mir nicht sicher, ob ich derartige EULAs bei der Einführung von Windows 7 abgesegnet habe. Nur das zählt und nicht das, was die sich Jahre später ausdenken. Das bleibt immer noch ein Vertrag. Für die Schnüffelupdates gibt es keine neuen EULAs.

            Davon abgesehen ist diese Datensammelei eine Unverschämtheit. Und die noch größere Unverschämtheit ist, dass Merkel und Gabriel das gutheißen und vehement den Abbau des Datenschutzes fordern, damit irgendwelche Unternehmen mit MEINEN Daten ungefragt Geld verdienen können. Wohlgemerkt ohne mir für meine Daten eine Entlohnung anzubieten.

  4. Michael Bormann sagt:

    Moin,

    ich hatte Günter ja schon die Info zukommen lassen das auch Domainrechner unter Beschuss geraten.
    In diesem Falle Win7 Enterprise! was nicht auf der Liste steht, Update per MS mal probiert was sonst unser Baramundi macht.

    Bei einer Domain mit SBS2011 & WSUS hat sich der SBS selbst irgendwie ein GWX-Verzeichnis angelegt noch ohne Inhalt was aber daher kommen mag dass Win10 in den Features nicht ausgeblendet war, Patzer des vorherigen Admins.
    schönes WE euch allen.

  5. L. Jacobs sagt:

    Leider funktioniert die hier beschriebene Methode wohl nicht auf PCs, die nicht Mitglied einer Domäne sind. Ich habe zu Hause einen PC mit Windows 7 Ultimate, bei dem ich in den lokalen Gruppenrichtlinien zwar den Eintrag finde und aktiviert habe, dieser aber nichts zu bewirken scheint.

    Mittlerweile habe ich die GWX.exe über meinen Virenscanner als nicht vertrauenswürdig eingestuft, so dass zumindest die Datei nicht nach dem Start jedesmal ausgeführt wird. Ich wünschte, alle Hersteller von Antivirensoftware würden die GWX.exe in ihren Signaturen als Schadsoftware aufführen. Leider wird nach einem Update von GWX das Update wieder angeboten, so dass ich die Ausnahmen in meinem Virenscanner erneut händisch nachpflegen kann.

    Gratisupdate schön und gut, aber es sollte von Microsoft definitiv eine Möglichkeit für jeden Anweder geben, das Gratisupdate auf einfachem Weg auszuschlagen, ohne dass nach dem nächsten Update wieder Windows 10 angeboten wird (aber da renne ich hier wohl offene Türen ein).

    Leid tragend sind dann die unbedarften Anwender, die einfach mal das Update durchführen und dann nicht mehr weiter wissen, wenn etwas schief gelaufen ist. Sollte es in Firmen genau so schief laufen, könnte ich mir denken und ich hoffe, dass dann einige Unternehmen Klage gegen Microsoft erheben werden bzgl. Verdienstausfall etc.

    Hatte schon den Fall bei einer Bekannten, die selbstständig ist, auf ihren PC angewiesen und hier versehentlich das Update für Windows 10 installiert hat. Leider konnte sie danach auf ihre Buchhaltungssoftware und Terminplaner nicht mehr zugreifen, da die Programme nicht Windows-10-Kompatibel waren. Zwei Tage lang konnte sie nicht mehr auf ihre Daten zugreifen, bis ihr PC wieder mit Windows 7 neu installiert und das Backup ihrer Daten zurückgespielt war. Zum Glück konnte sie ihre Kunden notdürftig weiter bedienen bzw. hinhalten, bis sie wieder arbeitsfähig war. Aber es war schon sehr ärgerlich.

  6. Dieter Schmitz sagt:

    @ L. Jacobs sagt:

    Wieso Windows 7 neu installieren?

    Laut Microsoft kann man ein Update auf Windows 10 innerhalb von 30 Tagen einfach so rückgängig machen.

    • der_Puritaner sagt:

      Und was soll das bitte mir Bringen?
      Nämlich nichts, nicht nur das die GWX.exe trotz alledem geladen, zusätzlich der ganze Windows Installationsordner mit 4 – 6GB bei einer echten Internet-Flat ohne Volumenbegrenzung machts ja nicht all zu viel aber ohne reist das ein dickes Loch in den Geldbeutel für nichts, zudem gibts ja auch noch Leute die Aktiv mit einem PC Arbeiten, also bei mir liegt da auf meinem Windows 7 Rechner eine Datenbank drauf, das Bedeutet die Festplatten Partition ist voll mit Kram den ich nicht Brauche, zudem diese ganzen Telemetrie Daten von den sich Microsoft herausnimmt irgendwelche Daten ohne mein Einverständnis irgendwo in die Cloud zu speichern.

      Wir haben in der Firma keine Domäne, das bedeutet das mittlerweile jeder Rechner mittlerweile die kompletten klamotten von Windows 10 heruntergeladen hat ohne überhaupt gefragt zu werden (davon abgesehen das wir eh auf Win10 umsteigen wollten, aber nicht dann wenn Microsoft das in den Kram Passt sondern dann wenn wir soweit sind) , mittlerweile bin ich schon Stocksauer weil da ständig auch noch dieses Nervige Popup beim Start und während der Arbeit auf Popt.

      @riedenthied, AGBs werden immer mal wieder geändert, aber vorher sollte man schon den User mal davon in Kenntnis setzen ob man damit auch einverstanden ist sonst ist das eben ein einseitiger Vertrag und eigentlich nichtig.
      Diese Datensammelei geht mir auch gewaltig auf den Sac… , wieso hab ich kein Facebook, Google oder sonnst was Account? Nicht weil ich nicht gerne würde sondern weil dort meine Daten an dritte weitergegeben werden komplett für Lau.
      Nebst Bundesregierung, vergiss es wovon Träumst du Nachts, du weist doch das Mittlerweile Ordnungsämter von Datensammlern auch noch Geld verlangen können wenn sie Daten an dritte herausgeben!
      Ich könnte mir sogar durchaus vorstellen das unsere Bundesregierung auch noch Geld von Microsoft, Facebook und Google für unsere Daten abkassiert. Möglicherweise noch aus Verträgen aus Schröders zeiten.

  7. Pater sagt:

    Am 26.02.2016 wurde mir – trotz Ausblendung-erneut KB3035583 als wichtiges (!) Update angeboten;diesmal mit 722-821KB (das "alte" hatte 721-820KB).Nun habe ich 2 ausgeblendete Updates.Microsoft kann es eben nicht lassen.

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