Windows-Update: Strategien, Tipps und Einsichten …

Windows UpdateMehrmals im Moment bringt Microsoft ja Updates für Windows (und Office oder andere Produkte heraus). Häufig wird hier im Blog nach zusätzlichen Informationen gefragt oder es gibt den Wunsch, Empfehlungen zur Installation der Updates zu erhalten. Da ich nicht auf jeden Kommentar antworten kann oder will, habe ich mich entschlossen, das in einen Blog-Beitrag zu gießen. Ich möchte ein paar Hinweise bezüglich "was soll ich bei Updates beachten und wie gehe ich vor" geben und auch mal ein paar Gedanken zum Grundsätzlichen zusammen schreiben.


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Kurzer Abriss aus dem Maschinenraum

Über freigegebene Updates finden sich ja meist Beiträge hier im Blog, die auch regelmäßig von vielen Nutzern abgerufen werden. Aber ich stelle fest, dass ich zunehmend an die Grenzen des Machbaren stoße. Wenn Updates freigegeben werden, ist es in Deutschland meist später Abend – bis eventuell Beschreibungen von Microsoft vorhanden sind und bis die Updates hier auf meinen Maschinen eintrudeln, ist es meist tiefe Nacht. Manchmal entstehen Blog-Beiträge so um 1:00 – 2:00 in der Nacht – und müssen gelegentlich halbfertig abgebrochen werden (reguläre Blog-Leser kennen die Gründe). Bis ein Beitrag final ist, sind oft mehrere Stunden investiert.

Wenn dann Morgens nachgefragt wird, "warum sind die KB-Nummern nicht angegeben?" – oder "es fehlen aber Beschreibungen?" – oder "warum wird nicht angegeben, was ich installieren kann bzw. soll?" – oder es werden sprachliche unsaubere Formulierungen bemängelt, ist das nachvollziehbar und das nehme ich persönlich auch nicht krumm. Aber ich mache mir Gedanken, wie es weiter gehen soll und kann. Für reguläre Blog-Leser ein paar Gründe und Informationen, warum die Blog-Posts in der gegenwärtigen Form entstehen und warum ich überlege, diese Art einzustellen.

Warum es aktuell nicht besser geht

Als erstes ein paar Randbemerkung, wieso die Blog-Posts in der gegenwärtigen Form erfolgen. Eigentlich würde es reichen, wenn ich schreibe: Zieht euch die Infos in Windows Update über die bei jedem Update angebotenen Links – oder schaut auf dieser Microsoft-Seite. Fertig! Würde mir viel Arbeit ersparen – und Update-Dokumentation ist Sache des Herstellers und nicht Aufgabe einer Blogger-One-Man-Show.

Was ich versuche – quasi als Leserservice – ist, die Informationen in gesammelter Form in einem Blog-Beitrag zusammen zu tragen. Dabei werden auch Informationen aus verschiedenen Microsoft Quellen – und ggf. aus dem Internet – herangezogen und kombiniert. Im Idealfall entsteht so ein Blog-Beitrag, der genügend Infos beinhaltet, dass der Wissende fix entscheiden kann, was gebraucht wird. Aber mal frank und frei heraus: Experten brauchen meine Infos nicht, weil sie die selbst recherchieren. Und vom Rest höre ich "mehr Infos und deine Einschätzung, was macht das Teil".


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Nur: Wenn Microsoft keine Erläuterungen zu einem Update-Paket liefert und den KB-Artikel nicht einstellt, bin ich erst einmal machtlos. Über die Randbedingungen beim Entstehen der Blog-Posts hatte ich oben ein paar Worte verloren. Die (gelegentlich geäußerte) Vorstellung, dass ich mich hier hinsetze und einen Patch installiere und analysiere, ist ja nice – ist aber nicht zu leisten. Und überhaupt: Warum soll ich die Arbeit machen, die eigentlich in Microsofts Bereich fällt?

Sind KB-Artikel oder Security Bulletins vorhanden, versuche ich die Infos aufzubereiten und zu ergänzen. In der Regel beziehe ich mich dabei auf die englischsprachigen Originalbeiträge – die Maschinenübersetzungen ins Deutsche sind grottig und oft nicht verständlich. Dabei gilt es, den englischen Text zu erfassen, Fehler seitens Microsoft zu erkennen und nach Möglichkeit zu korrigieren sowie möglichst keine weiteren Fehler einzubauen. Für so was bräuchte man Ressourcen, die mir fehlen. Also entstehen die Artikel so, wie sie nun einmal sind. Aber es stellt sich die Frage, wie sinnvoll das Ganze in Zeiten von Windows 10 noch ist.

Warum ich keine Empfehlung "installiere Update xyz" gebe

Der Wunsch einzelner Leser nach einer Empfehlung zur Installation einzelner Updates ist zwar verständlich und nachvollziehbar. Ich werde dem aber aus verschiedenen Gründen nicht nachkommen.

  • Woher soll ich wissen, ob ein Patch "gefährlich", "fehlerhaft" oder was sonst ist? Bestenfalls kann ich auf Grund der Beschreibung konstatieren, dass da irgendwas in Richtung "Windows 10 Upgrade" drin ist.
  • Ob es Fehler gibt, muss jeder selbst herausfinden, da die Systeme einfach zu unterschiedlich sind. Was nützt es euch, wenn ich schreibe: Läuft bei mir durch und bei euch liegt die Maschine anschließend auf dem Kreuz?Das ist in etwas so ähnlich wie der Running Gag: Ich schreibe "Windows 10 ist Mist und vor allem buggy, hier gibt es nur Ärger" – und prompt kommen Kommentare der Art "ich habe Millionen Maschinen auf Windows 10 umgerüstet – laufen alle tadellos". Wer hat Recht?

    Regel 1: Natürlich habe ich Recht! Zumindest was die Aussagen im Blog betreffen. Regel 2: Möglicherweise liege ich aber daneben, weil bestimmte Probleme nur in meiner Umgebung auftreten oder ich was falsch interpretiert habe. Dann tritt aber automatisch Regel 1 in Kraft. Und eines habe ich in der Vergangenheit gelernt: Es gibt viele Leute, die sehr viel über Windows wissen, jedenfalls viel mehr als ich jemals wissen werde. Aber … gelegentlich pflege ich ja das eine oder andere Büchlein zu Windows (und auch schon mal Office) zu verfassen. Hat den Nebeneffekt, dass man die Sachen viel besser kennen lernt als der Durchschnittsnutzer – und wohl auch den kritischen Blick für Inkonsistenzen, Mängel und Bugs behält. Und so sind wir am Ende des Tages wieder bei Regel 1 – das ist reine Logik, ausschließlich regelbasierend.

  • Ob ein Patch nützlich für Nutzer xyz ist oder nicht? Woher soll ich das wissen? Ich kenne weder dessen Betriebssystem noch dessen Umgebung noch dessen Anforderungen.

Sind alles gewichtige Gründe, warum ich i.d.R. keine Empfehlungen geben kann und will. Hinzu kommen weitere Gründe. Einmal gibt es den erzieherischen Effekt: Es ist bequem, die Verantwortung mit dem Hut an der Garderobe abzugeben und bei Trouble mit dem Finger auf "der da hat aber gesagt" zu zeigen (versuche ich bei meiner Frau auch immer und bekomme häufig Zunder –> "ist dein Bier, entscheide gefälligst selbst"). Nur hilft das nicht weiter – jeder ist für sein System selbst verantwortlich.

Das Argument "ich verstehe nicht, was Azure, VPN etc. ist und ob ich das brauche" zieht nicht! Leute: Es gibt dieses tolle Google – da findest Du Schrauben, mit der du eine Markise an eine Wand dübeln kannst, wenn diese mit 10 cm Vollwärmeschutz verkleidet ist – habe ich 2000 selbst durchexerziert, als der Handwerker sagte "mein Händler hat nur Schrauben bis 10 cm Länge"). Ich bin überzeugt, dass dieses Google (und teilweise auch Bing) die Antwort auf weitere Fragen weiß. Auch ich muss häufig bei Kürzeln googeln …

Ein Kochrezept für künftige Updates (Win 7/8.1)

Wer mit Windows 7 oder Windows 8.1 unterwegs ist, hat ja noch das Privileg, Updates gezielt installieren lassen zu können. Damit Blog-Leser, ob meiner obigen schlauen Worte, nicht ganz so hilflos zurückbleiben, hier ein Kochrezept, was ich berücksichtigen und wie ich vorgehen würde.

  • Als erstes würde ich mich einen Wiederherstellungsdatenträger oder eine Systemreparaturdisk für die aktuelle Windows-Version anfertigen – damit man die Maschine zumindest von CD/DVD oder USB booten kann, wenn nichts mehr geht.
  • Als nächstes sollte man regelmäßig eine Systemsicherung (Backup) anfertigen, so dass man die Möglichkeit hat, auf einen Zeitpunkt vor ein paar Tagen, Wochen oder Monaten zurückzugehen, falls ein Malheur passiert.

  • Als nächstes würde ich unter Windows 7 SP1 und Windows 8.1 die Update-Einstellungen von Updates automatisch installieren (empfohlen) oder Updates herunterladen, aber Installation manuell durchführen auf Nach Updates suchen, aber Zeitpunkt zum Herunterladen und Installieren manuell festlegen setzen. Zudem sollte das Kontrollkästchen Empfohlene Updates auf gleiche Weise wie wichtige Updates bereitstellen nicht markiert sein. Dann hat man die volle Kontrolle, welche Updates installiert werden.
  • Sicherheits-Updates, die anschließend unter "Wichtig" aufgeführt werden, sollten in der Regel immer installiert werden – es sei denn, es sprechen gewichtige Gründe dagegen. Ein Grund könnte eine fette Warnung vor einem Update wegen Problemen im Internet oder hier im Blog sein. Wer vorsichtig ist, wartet mit der Installation von Sicherheits-Updates ein bis zwei Tage.
  • Optionale Updates würde ich installieren, wenn mir die Beschreibung suggeriert, dass diese für mein System relevant sein könnte. In der Regel bekommt der Anwender ja eh nur für die Maschine passende Updates angeboten. Man kann also davon ausgehen, dass sich Microsoft was dabei gedacht hat. Dann gilt es ggf. gezielt nachzuschauen, ob es Probleme gibt oder ob der Patch von Dritten als "unerwünscht" (GWX App oder Telemetriedatenerfassung) klassifiziert wurde. Hier ist Google euer Freund.

Mit den obigen Regeln sollte eigentlich jeder Nutzer durch die Updates kommen. Es ist mühsamer, als Fast-Food-Kost, die von mir vorgekaut wird, sollte aber verdaulich sein Zwinkerndes Smiley. Und springen müsst ihr am Ende das Tages eh selbst …

Windows 10, Auto-Update und "Aber Apple und Google machen das auch"

Noch ein paar abschließende Worte, warum ich mich auch gegen "zu viel Zeit meinerseits in das Patch-Geraffel investieren" sperre. Mit Windows 10 werden die obigen Überlegungen eh "Schnee von gestern" sein – da herrscht Auto-Update – fertig. Ich rante hier zwar gegen diesen Ansatz, aber das ist eine andere Baustelle. Und von der Windows 10-Fan-Gemeinde musst Du dich als Aluhut-Träger betiteln lassen, der zu doof ist, die Vorzüge dieses tollen neuen Betriebssystems zu erkennen (obwohl ich diesbezüglich schmerzfrei bin).

Und ich höre regelmäßig von bloggenden Kollegen oder Nutzern "ich weiß gar nicht, was Du immer zu kritteln hast – die meisten Anwender sind mit Updates überfordert – von daher ist es gut, dass Microsoft die Sache in die Hand nimmt und dem Anwender die Entscheidung über Updates weg nimmt – und übrigens Apple macht es mit iOS auch so und Google ist mit Android im gleichen Boot".

Ich nehme es zur Kenntnis und bin genervt. Da ich etwas hemdsärmeliger gestrickt bin, ein paar Pflöcke eingeschlagen: Wenn alle in die Hose kacken, macht man das auch (weil es möglicherweise schön warm wird)? Mir fällt zudem der Witz ein: "Hüpft ein Mann aus dem 20. Stock eines Hochhauses und ruft im 10. Stock jemand am Fenster zu 'bis jetzt ist noch nix passiert, wird schon gut gehen'". Sind jetzt zwei polemische Statements, die aber die Problematik zeigen. Es nützt einem nix, wenn Alle was gut finden, man selbst aber gerade die Arschkarte gezogen hat oder mit der Zwangsbeglückung nix anfangen kann.

Und ich bekenne: Ich bin momentan extrem genervt von der Auto-Updaterei. Du kauft ein iPad und bekommst dieses in schöner Regelmäßigkeit so lange geupdated, bis das Teil so gut wie unbedienbar ist oder aus dem Update-Zyklus rausfällt. Zurück auf frühere iOS-Versionen ist wegen schnell zurückgezogener Zertifikate nicht möglich. Hurra.

Du schaltest dein Android-Gerät ein und es fängt mit App-Updaten an – 30 – 40 Apps und Dienste sind möglich. Meine Reaktion: Es sind extrem viele Apps von meinen Android-und iOS-Geräten geflogen.

In meinen Augen hat Microsoft es ebenfalls ziemlich vergeigt! So musste die Mobilversion von Microsoft Office unter Android und iOS dran glauben, weil ich es satt hatte, alle paar Tage jeweils 200 – 300 MByte fette Updates pro App (Word, Excel & Co.) zu beziehen. Auf meinen Mobilgeräten laufen auch Office-Pakete (wenn ich sie brauche), die 70 MByte für alle Anwendungen umfassen und selten aktualisiert werden.

Und dass Microsoft das ganze Update-Thema nicht im Griff hat, war in der Vergangenheit ja häufiger zu beobachten. Mein Blog wimmelt von Beiträgen zu Kollateralschäden bei Updates, zurückgezogenen Patches und mehr.

Und was noch erwähnt werden soll: Wir befinden uns im Jahr 2016 – die ersten Gehversuche mit einem MS-DOS 1.1x habe ich so 1983 unternommen – es wäre also viel Zeit gewesen, einen modernen und sauberen Ansatz zum Patchen zu entwickeln.

Alte Elefanten haben ein riesiges Gedächtnis und werden sich noch an die C2 Zertifizierung von Windows NT erinnern. Die Schweinereien im Hintergrund erfahrt ihr, wenn ihr nach Ed Curry C2 recherchiert. Damals hätte man einen Grundstein für eine solide Basis legen können … und jetzt lehnt euch zurück und schaut, was aus der Sache geworden ist. Aber das ist jetzt reinste Polemik meinerseits – sorry …

Stattdessen erhalten wir im dümmsten Fall alle paar Tage ein Update und Windows fordert einen Neustart (bei Windows 10 erfolgt der automatisch). Je nach System warten Anwender dann schon mal Stunden, bis sich das Ganze durchgenudelt hat. Auch auf Windows Server kommen diese "ich müsste mal neustarten"-Anzeigen.

Ich hatte mir mal gemerkt, dass Bill Gates in den achtziger-Jahren mit "information at your fingertips" durch die Lande getourt ist. Fand ich damals sogar gut, die Computer sollten zum Arbeiten genutzt werden. Und weil wir aktuell mit Software arbeiten, die vor Jahren entworfen und teilweise mit heißer Nadel gestrickt wurde, kommen wir aus dem Updaten nicht mehr heraus. An Arbeiten ist teilweise nicht mehr zu denken – die Leute schalten morgens den Rechner ein, um dann auf Updates zu warten.

Wenn mir jetzt noch jemand erzählt, "Auto-Updates" sind gut und wir sind auf dem Weg in die Zukunft, dass kann ich nur feststellen "irgendwie lebe ich auf dem falschen Planeten". Ist jetzt ein langer Artikel geworden – aber das musste mal gesagt werden Zwinkerndes Smiley.

Und die Frage "welches Gras hat der gerade geraucht" könnt ihr euch sparen – ich rauche nix. Wenn jemand Rächdschreipfehler findet, darf er sie behalten –hab heute meinen großzügigen Tag.

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17 Antworten zu Windows-Update: Strategien, Tipps und Einsichten …

  1. woodpeaker sagt:

    Günter lass dich nicht entmutigen. Machst das schon richtig.
    Die, die es überhaupt nicht erwarten können Updates aufzuspielen, dürfen dann auch gerne am lautesten schreien. Selbige haben aber auch das System nicht verstanden und wenn du noch 100 Beiträge dazu schreibst – sie werden es nicht verstehen.
    Pro`s warten eh erst mal ein paar Tage und wenn sich alles gesetzt hat, werden Updates eingespielt – oder auch nicht.
    Also weiterhin die momentan leider vorgegebene Prioliste weiterverfolgen und erst mal die Gesundheit und dann der Rest. ;-)

  2. Ralf sagt:

    Bei Windows 10 Pro würde ich als Installationsart -> Bei Download benachrichtigen (*) auswählen. Nimmt ein wenig die Schärfe aus dem Auto-Update. (Und man ist ja über Kleinigkeiten schon froh :-) )

    (* "Wählen Sie aus, wann Sie Updates herunterladen möchten. Sie werden benachrichtigt, wenn ein Neustart erforderlich ist" (und legen Sie ggfs. selbst den Zeitpunkt fest))

  3. Spike2 sagt:

    @Günter Born:

    Hallo,

    sorry, ich wollte Ihnen mit meinen Erklärungen zu den KB's in meinen Kommentaren zum Blog Eintrag "Windows Updates vom 15.3.2016" nicht zu nahe treten, sondern dort nur Userin "sandy" (von welcher ja das Zitat "ich verstehe nicht, was Azure, VPN etc. ist und ob ich das brauche" stammt) helfen und Ihnen nicht zu nahe treten.

    Wenn Sie es aus genanntem (auch erzieherischem Effekt, wie Sie schreiben) Gründen nicht gerne sehen, daß ich dort nun meine Empfehlung geäußert habe, ob man die beiden "Phantom-Updates" ohne KB-Beschreibung installieren "darf", entschuldige ich mich hiermit dafür und habe natürlich auch kein Problem mit Löschung der beiden Kommentare von mir.

    Viele Grüße,

    Spike2

    • Da hast Du wohl was in den falschen Hals bekommen! Die "erzieherische Gründe" wurden von mir genannt, weil ich gelegentlich den Eindruck habe, dass sich manche Leute es sich zu leicht machen (aber mein Eindruck mag mich täuschen und die Nutzer können es nicht besser).

      Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Die Nachfragen von Benutzern sind in meinen Augen auch legitim – und ich helfe/antworte, wenn es geht, auch gerne. Aber ich fühle mich (aus den genannten Gründen) nicht immer bemüßigt, sofort oder überhaupt zu reagieren. Wenn Benutzer Empfehlungen geben, ist das in Ordnung, für Dritte möglicherweise hilfreich und von mir erwünscht!

      Wenn ich eine Phase habe, wo ich Tage lang die meiste Zeit liegend verbringen muss (und vielleicht mal 10 Minuten den Rechner oder ein Smartphone einschalte, um als Administrator den Blog auf Kommentarfreigaben zu überprüfen), sind Nutzerkommentare die einzige Möglichkeit, wie sich Anwender untereinander helfen.

      Aber bitte auch im Hinterkopf behalten: der Blog ist naturgemäß kein Forum (in letzterem ist die Wahrscheinlichkeit für Antworten imho höher). Wenn ich einen Kommentar im Blog erhalte, den ich zwar sehe, aber nicht reagieren kann (oder will) und ein paar Stunden später trudeln zig E-Mails mit dem gleichen Inhalt und der Frage "Kommentar gesehen, was soll ich tun" ein, empfinde ich das als nicht so doll. Als Autor musste ich lernen, dass a) meine private Telefonnummer nicht mehr öffentlich ist (gab Anrufe um 1:00 Nachts "ich sitze am Rechner und hätte ein Problem") und dass ich b) Nachfragen nach "Privat-Support" aus naheliegenden Gründen grundsätzlich abweisen muss. Das ist reiner Selbstschutz. Wer pronto Reaktionen auf individueller Basis braucht – vor Ort gibt es Dienstleister, die sich über Aufträge freuen (beim Auto geht man ja auch zur Werkstatt).

      Der obige Beitrag hat zwei Ziele. Einfach erklären, warum ich das Gewünschte nicht leisten kann (ich will das nicht in zig Mails und Kommentarnachträgen jeweils erneut eintippen und individuell beantworten müssen). Daher das "Kochrezept", wie man vorgehen könnte – um die Situation vielleicht für euch etwas zu entschärfen. Und mal ein paar Gedanken meinerseits, was aus meiner Sicht momentan bei Auto-Updates falsch läuft, konnte ich mir auch nicht verkneifen. Nicht mehr und nicht weniger. Letztendlich sollen reguläre Blog-Leser auch verstehen, warum bestimmte Reaktionen so erfolgen.

      Und nochmals: Wenn jemand meint, sich wiedererkannt zu haben – ist diese Annahme falsch! Ich hatte beim Schreiben keine bestimmte Person im Hinterkopf – in den letzten Monaten haben sich aber einfach zu viele Incidents angesammelt, wo ich das Gefühl hatte, "schreib mal eine Erklärung zu". Nix für ungut.

      • Spike2 sagt:

        Hallo noch einmal,

        vielen Dank für die Klarstellung! Ich war mir auch wirklich nicht sicher, ob ich mit angesprochen sei (ging eigentlich sogar davon aus, daß nicht), schrieb dann aber dennoch (quasi "sicherheitshalber") obigen Kommentar, weil es mir generell im Leben sehr wichtig ist, andere Menschen nicht zu kränken oder ihnen zu nahe zu treten. Wenn ich dies also gar nicht getan habe, freut es mich sehr, und auch in diesem Sinne noch einmal danke für die Klarstellung.

        Zum Thema sei gesagt, daß ich Ihnen nur absolut zustimmen kann. Das Windows 10 Auto-Update ist einer der Hauptgründe, warum ich vorerst um Win10 einen Bogen machen werde…

        Viele Grüße,

        Spike2

        • sandy sagt:

          @Spike2: Ganz lieben Dank an dieser Stelle nochmal für die hilfreichen Tipps und Ergänzungen! Ich weiß sie alle sehr zu schätzen und würde mich freuen, wenn man sich hier auch künftig über Updates bzw. damit gemachte Erfahrungen austauschen und gegenseitig Ratschläge geben könnte.
          Auch, Ihnen, lieber Herr Born bin ich sehr dankbar. Allerdings wäre es tatsächlich ein bisschen zu viel verlangt, zu jedem einzelnen Update einen ausführlichen Bericht zu schreiben. Das sehe ich ein.
          Die Anmerkung von spike2, dass ich die Updates ruhig bedenkenlos installieren kann, war allerdings sehr hilfreich für mich.
          Sie, lieber Herr Born, machen schon genug für uns – allein schon, in dem Sie regelmäßig über das Erscheinen diverser Updates informieren. Da noch dies, das oder jenes zu verlangen, ginge wirklich zu weit. Und sollte ich hier irgendjemandem mit meinen Fragen auf die Füße getreten sein oder genervt haben, so tut es mir leid. Das wollte ich nun wirklich nicht.

  4. Nobody sagt:

    In den Beiträgen über neue Updates reicht es nach meiner Ansicht völlig aus, wenn auf die diesbezüglichen Microsoft-Seiten verwiesen wird und der Hinweis erfolgt, dass genauere Informationen nach Möglichkeit nachgereicht werden.
    Wer partout schon am Tag des Erscheinens die Updates installieren will, muss sich eben selbst informieren.
    Wie auch in diversen Foren erkennbar, gibt es User, die anscheinend schlicht zu faul sind selbst Recherchen anzustellen.
    Vielen Usern geht es bei der Frage, ob sie die Updates installieren sollen vermutlich im Wesentlichen nur um eine Auskunft darüber, ob ein verkapptes Windows 10 Vorbereitungstool dabei ist.
    Grüße

  5. Christian sagt:

    Lieber Herr Born

    Sehr gut geschrieben, danke! Und Sie wissen ja, Sie sind nicht allein mit dieser
    Einstellung. Ich habs' ja noch besser, ich habe nicht einmal ein Handy. Ja, das
    gibt's! Ist zwar ne aussterbende Rasse, ich weiss, aber die gibts' (noch)!

    Und wegen den Rechtschreibfehlern, kein Problem – Probleme habe ich, wenn
    ich auch links Schreibfehler finde, dann bin ich nicht mehr zum Aushalten…

    Machen Sie weiter so, auf Ihre Art. Man kann's eh nicht jedem recht machen,
    ob nun mit Links- oder Rechtschreibfehlern…

    Viele Grüsse!
    Christian

  6. Nils sagt:

    Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn du dich auf die echten Beiträge beschränkst, hättest du auch selber weniger "Druck". Ich meine damit die Beiträge, bei denen du selber merkst, dass sie völlig unwichtig sind und deshalb mit dem Sack Reis abtust.

    Es gibt so viele wirklich interessante IT Themen, die hier früher auch alle behandelt wurden. In letzter Zeit sind viele Artikel leider nur noch sehr oberflächlich und eben der berühmte Sack Reis. Das ist schade.

    Ich weiß natürlich von deinem Sportunfall, da mag sicher im Moment vieles nicht so einfach von der Hand zu gehen. Aber gerade deshalb würde ich mich auf weniger Artikel beschränken, die dann eben etwas länger brauchen. Mit aller Gewalt Nacht um 2 Uhr noch zwei Artikel raushausen, nur damit sie draußen sind, das bringt denke ich nichts.

    Und zu den Beiträgen zu den ganzen Patches, die würde ich auch alle weg lassen und mich auf die Patche Beschränken, von denen bekannt wird, dass sie wirklich echte Probleme bereiten. Das interessiert die Leser doch eher wie Beiträge nach dem Motto "Es gibt den und den neuen Patch, Informationen dazu gibt es noch keine und Probleme sind auch noch nicht bekannt und Windows 10 ist eh blöd"…. übertrieben ausgedrückt.

  7. FenderBaba sagt:

    Sehr guter Artikel. Ich bin hier in diesem Blog sehr gerne lesend unterwegs. Die entsprechende Würze in den Beiträgen schätze ich sehr.

    Bei dem ganzen Update-Zirkus kann einem manchmal schon der Hut hochgehen. Schlussendlich ist es aber (noch) nicht verboten, sich zu informieren.
    Wie meine Angetraute (liebenswert, aber ein Alptraum für jede Support Hotline ;-) ) zu sagen pflegt: "Och , geh doch mal googeln".

    Beste Grüsse ums Eck
    Remo

  8. scheuch sagt:

    Guter Artikel. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist über Windows Updates zeitnah etwas zu schreiben.
    Sehr positiv finde ich, dass in diesen Blog auch durchaus mal kritisch über Updates geschrieben wird. Gibt leider Blogs, wo das eine oder andere, ich sage mal,vergessen, oder verharmlost wird (Betrifft jede Plattform).
    Der gelegentliche Aluhut ist da nicht ganz verkehrt.
    Das es manchmal nicht Zeitnah mit dem schreiben des Blogs klappt, kann ich gut verstehen. Meine Bandscheiben sind seit 2012 hinüber (LWS) und längeres sitzen ist eine Qual. Manchmal geht es mir so schei…., da ist einen einfach alles egal.
    Also, mach weiter so wie bisher und den Aluhut nicht zuweit weg legen!

  9. riedenthied sagt:

    Hallo Günter,

    lass dich nicht unterkriegen, die meisten hier verstehen das sicher. Im Prinzip ist eine Linkliste für die Updates schon mehr als ausreichend, aber natürlich kein Muss.

    Ich kann die Leute aber verstehen, wenn sie verunsichert oder gar hilflos sind. Das hat Microsoft ganz gründlich verkackt. Ach, was waren das noch für schöne Zeiten, als man nach dem Patchday einfach ungesehen alles freischalten und auf den Rechner bügeln konnte. Das habe ich sogar in der Firma so gehandhabt: Dienstags kamen die Updates über den WSUS, im Laufe des Mittwochs wurden sie ungeprüft freigeschaltet und am Donnerstag haben die Rechner sie installiert. Das ging jahrelang völlig problemlos.

    Irgendwann vor 1,5 bis 2 Jahren fing Microsoft an, fast zu jedem Patchday Müllupdates rauszuschieben. Keine Ahnung, was da bei denen passiert ist. Das war die Zeit, wo ich deinen Blog hier kennen und schätzen gelernt habe, weil du immer zeitnah über die Problembären berichtest. Man konnte damals zwar immer noch alles genehmigen, die Installation habe ich aber auf den nächsten Montag geschoben. Bis dahin war der Müll von Microsoft fast immer zurückgezogen und man konnte von problemlosem Betrieb ausgehen.

    Tja, mit Windows 10 hat sich alles geändert. Seitdem kann man nur noch den Sicherheitsupdates zum Patchday vertrauen und sie ungeprüft ausrollen. Leider beginnt sich selbst das nun zu ändern und Microsoft packt Müll zu den Sicherheitsupdates, wie beim letzten IE11-Update. Eine Woche später kommen dann die Updates, die man alle genauer anschauen muss, will man nicht mit Nagscreens zu Windows 10 genervt und kein Teil der weltweiten Schnüffelmachinerie werden. Genau mit dieser Aufgabe dürften viele Heimnutzer überfordert sein, sogar mit den richtigen Google-Ergebnissen an der Hand. Das kann ich gut verstehen. Davon abgesehen würde ich trotzdem immer alle optionalen Updates installieren, die nichts mit Windows-10-Nerverei und nichts mit Telemetrie zu tun haben. Ob man nun was mit VPN und Windows Server VMs zu tun hat oder nicht. Spätere Updates bauen oftmals auf frühere auf, deshalb sollte man IMHO nicht zu viel aussortieren.

  10. Thürk Maschke sagt:

    Hallo Herr Born,
    ein klares Statement. Sehr gut!
    Seit ich mir vor zwei Jahren einen neuen Rechner habe schenken lassen,
    bin ich mit Windows 8 bzw. 8.1 unterwegs.
    Angefangen hat es bei mir mit Win98, 2000 und schliesslich XP.
    Ich kann mich noch gut an den Schock erinnern als ich das erste Mal
    den neuen PC hochgefahren habe. Kein Startmenü, keinen Desktop, nix!
    Ich war völlig unvorbereitet, bekam fast Panik. Ich wollte mein altes XP zurück!
    Es ist mir aber nicht gelungen, dieses auf den neuen Rechner zu installieren.
    Ich kam mit UEFI einfach nicht zurecht. Nix war mehr wie vorher. Bios ade.
    Dank Classic Shell bekam ich wenigstens die für mich grottenschlechte Optik von Win8 in den Griff.
    Es folgten Wochen des Kampfes und Kennenlernens des neuen Betriebssystems.
    Und steigenden Misstrauens gegenüber Microsoft.
    Schon der zweite Patchday machte meinem System den Garaus.
    Das schuldige KB betraf damals Office 2003.
    Zum Glück hatte ich Tage zuvor eine Sicherung erstellt die ich aufspielen konnte.
    Um diese Zeit herum bin ich auch auf Ihren Blog gestossen.
    Ein wahrer Glücksfall für mich! Endlich nachvollziehbare Tipps und Ratschläge.
    Sie ahnen ja nicht, wie sehr Sie einem technisch nicht so versierten User wie mich
    damit geholfen haben! Danke und noch einmal Danke dafür!
    Mittlerweile verfahre ich exakt nach Ihrer Rezeptur,
    betreffs der unseligen Microsoft'schen Updaterei:
    Alles handverlesen, frei nach Gebrüder Grimm:
    "Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen".
    Längst habe ich mir eine Liste aller ausgeblendeten Updates samt Beschreibung erstellt.
    Nicht zuletzt auch mit Informationen aus Ihrem Blog.
    Inzwischen aber mag ich Windows 8.1 gut genug um niemals auf Windows 10 zu wechseln!
    Lieber an den Updates rumfrickeln als ohnmächtig zwangsbeglückt werden zu müssen…
    Ist etwas lang geraten mein Beitrag, hoffentlich nicht zu lang.
    Lieber Günter Born, ich wünsche Ihnen bestmögliche Gesundheit und weiterhin die Kraft, Microsoft Paroli zu bieten.
    Herzlichst
    Thürk Maschke

  11. sandy sagt:

    Ich bin auch immer wieder dankbar für jeden noch so kleinen Tipp bezüglich der ganzen Updates. Und was nicht geht, das geht halt nicht. Die Gesundheit ist das höchste Gut.

    Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Born, wirklich sehr, dass Sie keine allzu schlimmen Schmerzen aushalten müssen und es Ihnen irgendwann doch wieder besser geht. Danke nochmal für alles, was Sie hier im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für uns tun! Das ist wirklich schon eine Menge. Auch der Austausch hier in Ihrem Blog ist doch immer recht schön. So können sich Nutzer auch anhand Ihrer Posts immer wieder gegenseitig helfen und beraten. :-)

  12. Toni sagt:

    Hallo Günther, ich schließe mich an….Deine Blogs sind großartig.IMMER, vor der Freigabe neuer Updates@work lese ich deinen Blog, da ich hier auf die schnelle, die ersten Informationen bekomme.Sicherlich brauch man dafür auch einen gewissen Hintergrund.Du hast aber auch belegt, warum du diesen nicht mit Gewähr geben kannst.Auch das, kann jeder mit IT Hintergrund nachvollziehen.
    Updates testen muss man sowieso!!!

    Bitte mache weiter so!

  13. blähton sagt:

    In Ergänzung sowie als Abhilfe bei teils ewig dauernden update-Suchen nach Neuinstallation von win7 (8.1):
    aus dem forum-golem:
    http://forum.golem.de/kommentare/applikationen/betriebssystem-neu-installieren-warten-auf-windows/golem-loesung-zum-problem/99689,4444514,4444514,read.html#msg-4444514

    (a) Hintergrund für das Problem: http://sm.krelay.de/wu/info.htm
    (b) Lösung: http://sm.krelay.de/wu/

    • Nobody sagt:

      Stellvertretend für einen User, der Probleme mit endloser Updatesuche hatte, bedanke ich mich für den Lösungslink. In einem Forum habe ich auf den Link verwiesen. Die Anleitung war für ihn nach mehreren Fehlschlägen endlich erfolgreich. ?

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