Datensicherung bzw. Backups des Systems gehören eigentlich zum Pflichtprogramm jedes Benutzers. Von Kroll Ontrack, Experte zur Datenrettung habe ich jetzt Informationen (eigentlich zum Backup-Day am 31. März) bekommen, die ich euch nicht vorenthalten will. Ähnliches gilt für Acronis, die ebenfalls Hinweise zur Datensicherung gegeben haben.
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Die meisten Unternehmen und Privatanwender führen Datensicherungen durch. Bei denjenigen, die dies bis jetzt noch nicht getan haben, wird eine Datensicherung in der Cloud zunehmend beliebter. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage von Kroll Ontrack, Experte für Datenrettung und Ediscovery. Sie wurde unter Kunden durchgeführt, die wertvolle Daten verloren hatten. Ein weiteres Resultat dieser Umfrage ist, dass herkömmliche externe Festplatten immer noch die verbreitetste Methode der Datensicherung sind (51 Prozent; im Vergleich zu 2015 sind das 17 Prozentpunkte weniger) und 23 Prozent eine Datensicherung in der Cloud in Betracht ziehen (fünf Prozent mehr im Vergleich zu letztem Jahr).
Problem: Backup unvollständig
Die Mehrheit der Unternehmen und Privatanwender unternimmt Maßnahmen zur Datensicherung, aber ungewollte Lücken im Sicherungsprotokoll erweisen sich immer wieder als kostspielig. 86 Prozent der Befragten haben bereits trotz Backup-Lösung Daten verloren. Von den Befragten, die eine Backup-Lösung hatten, sichern 16 Prozent ihre Daten in der Cloud, 58 Prozent auf einer externen Festplatte, acht Prozent verwenden eine Bandaufzeichnung und elf Prozent eine Network Attached Storage (NAS)-Lösung.
48 Prozent der Befragten führen eine tägliche Datensicherung durch – warum verlieren Unternehmen dann dennoch Daten? Kleine Versehen oder ein fehlerhaftes Backup können die Vorgehensweise ineffektiv machen. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass von denjenigen, die zum Zeitpunkt des Datenverlusts ein Backup hatten, bei:
- 22 Prozent die Datensicherung fehlerhaft gearbeitet hat
- 21 Prozent das betroffene Gerät nicht im Sicherungsprozess eingeschlossen war
- 21 Prozent ihr Backup nicht auf dem neuesten Stand war. Dies verringert die Chancen, relevante Daten wiederherstellen zu können.
Auftretende Probleme bei Backup-Lösungen
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Unter den 528 Befragten in Nordamerika, Europa und Asien, nannte die Hälfte (54 Prozent) von denen die über keine Backup-Lösung verfügten, den Zeitaufwand für die Recherche und Verwaltung als hauptsächlichen Grund dafür, dass sie keine Datensicherung durchführen. Diese Zahl ist im Vergleich zu 2015 um vier Prozent höher. Im Gegensatz dazu gaben 2016 sieben Prozent weniger (24 Prozent) die Ausgaben für eine Backup-Lösung als Grund an. Weitere Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl derjenigen, die tägliche Backups durchführen, um sechs Prozent gestiegen ist (48 Prozent).
Zusätzliche Ergebnisse
Weitere Resultate der diesjährigen Umfrage zeigen eine Erhöhung um sechs Prozent bei denjenigen, die tägliche Backups durchführen (48 Prozent). Bei wöchentlichen (26 Prozent), monatlichen Backups (22 Prozent) und einer jährlichen Datensicherung (drei Prozent) haben sich die Zahlen hingegen kaum geändert.
Auf die Frage, wie oft die Datensicherung überprüft wird, antworten nur 28 Prozent „wöchentlich" (im Vergleich: Letztes Jahr waren dies 35 Prozent). Jedoch geben 35 Prozent der Befragten an, dass sie eine monatliche Überprüfung durchführen – dies ist gegenüber 2015 eine Erhöhung um 14 Prozent. Nur 14 Prozent geben an, nie zu prüfen, ob ihre Datensicherung korrekt arbeitet. Dieser Wert betrug letztes Jahr 20 Prozent.
Kroll Ontrack rät, dass Privatanwender und Unternehmen ihre gewählte Methode zur Datensicherung regelmäßig überwachen und prüfen sollten. So kann sichergestellt werden, dass diese einwandfrei arbeitet und alle relevanten Daten erfasst. Zusätzlich gibt es noch folgende Tipps:
- Man sollte sich die Zeit nehmen, in eine Backup-Lösung zu investieren und einen Sicherungsplan für alle ausgewählten Geräte zu erstellen
- Es sollte sichergestellt werden, dass die Datensicherung regelmäßig im Rahmen des Sicherungsplans durchgeführt wird
- Die Backup-Reports sollten regelmäßig auf Fehler getestet werden
- Die Backups selbst sollten ebenfalls regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt erfasst wurden und die Dateien intakt sind
Die obigen Tipps sind für Firmen essentiell – im Privatbereich wird man diese Disziplin seltener aufbringen.
Studie von Acronis
Auch Acronis hat neue, globale Studie vorgestellt, die das wachsende Bewusstsein für den Wert von Daten sowie die Wichtigkeit der Datensicherung auf Computern, Smartphones und Tablets unterstreicht. 61% aller deutschen Umfrageteilnehmer haben drei oder mehr Geräte in ihrem Haushalt. Fast die Hälfte der Befragten haben am meisten Angst vor dem Verlust von Fotos und Videos auf ihren Geräten. Ein weiteres zentrales Ergebnis in Sachen Datenumgang: Sicherheit und Datenschutz waren in Deutschland wie auch global die entscheidenden Kriterien bei der Sicherung von Daten.
Wachsendes Bewusstsein für Datensicherung weltweit
Hardwareausfälle oder das versehentliche Löschen von Daten sind bekannte Ursachen für Datenverlust. Doch neue Cyberbedrohungen wie der Kryptotrojaner Locky, der durch Verschlüsselung den Zugang zu den eigenen Daten blockiert, steigern gerade in letzter Zeit die Angst Daten zu verlieren, ob bei Privatpersonen oder bei Firmen. Laut aktueller Zahlen des amerikanischen Internet Crime Complaint Center (IC3), einer Partnerschaft von FBI und der Non-Profit-Organisation National White Collar Crime Center, wurden zwischen April 2014 und Juni 2015 992 Fälle von Ransomware (CryptoWall) gemeldet, die zu einem finanziellen Schaden von über 18 Millionen US-Dollar führten. Die Wiederherstellung mit Hilfe eines Backups ist angesichts dieser Attacken eine effiziente Datenwiederherstellungsoption.
Für die Acronis Umfrage rund um das Thema Datenbewusstsein und -sicherung hat Google Consumer Surveys im März 2016 mehr als 4.000 Personen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Japan und Australien befragt, davon über 650 in Deutschland. Weitere zentrale Ergebnisse waren:
- · Sicherheit, Datenschutz, Benutzerfreundlichkeit und Storage-Kapazität sind globale Top-4-Kriterien bei der Datensicherung
- · 37% der Deutschen wählen externe Laufwerke als Datensicherungsziel. Nur 19% sichern ihre Daten in die Cloud, global sind es 30%.
- · Die meisten deutschen Befragten sichern ihre Daten über Nacht (40%) oder nebenbei beim Fernsehen (38%)
Neu: Der Familiendatensicherungsbeauftragte
Angesichts der steigenden Zahl von Geräten in Haushalten lässt sich ein Trend erkennen, in jedem Haushalt einen Familiendatensicherungsbeauftragten zu haben. Dieses Familienmitglied nimmt sich dabei die Massen von Daten in Form von Photos, Videos, Musikdateien oder anderer Dokumente innerhalb der Familie oder des erweiterten Haushalts vor und sorgt dafür, dass diese sicher vor Datenverlust geschützt sind.
Drei einfache Schritte für bessere Datensicherung
Jeder, aber speziell der Familiendatensicherungsbeauftragte, kann der Aufgabe, digitale Erinnerungen und persönliche Dokumente zu sichern und geschützt aufzubewahren einfach und kostengünstig mit diesen drei Tipps gerecht werden:
1. Machen Sie regelmäßig ein Backup der wichtigen Familiendaten, Dokumente, Bilder und Videos!
2. Halten Sie Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand! Sicherheits-Patches und Softwareupdates sind wichtig.
3. Seien Sie bei merkwürdigen E-Mails oder Links vorsichtig! Öffnen Sie nicht einfach E-Mails oder Links unbekannter Absender oder Quellen. Dahinter könnte sich Schadsoftware verbergen.
Beim Familiendatensicherungsbeauftragten musste ich herzhaft lachen – kuckt mal jemanden bei euch aus. In dieser Hinsicht: Wie haltet ihr es mit der Datensicherung? Mir fällt gerade ein, dass ich auch mal wieder ein Backup machen könnte (aber nicht in die Cloud).
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Eine Frage zu deinem letzten Satz, Günter:
Warum sicherst du nicht in die Cloud?
Kann man dort doch verschlüsselt ablegen.
Weil ich a) nur eine schmale Bandbreite habe und B) mehrfach erlebt habe, wie Cloud-Speicher vaporisiert wurde.
Ok, verständlich.
Ich persönlich ringe noch mit mir, ob ich nicht dieses heute ablaufende Angebot wahrnehmen sollte:
https://www.strato.de/online-speicher
250GB für 2,50/Monat inkl. aller Protokolle.
Server in D, Strato schon lange am Markt.
Als zusätzliches Target nutzen und verschlüsselt ablegen.
Für mich kommt Sicherung in der Cloud nicht in Frage. Neben den Argumenten von Günter o. Martha zählt für mich die Möglichkeit der einfachen Systemwiederherstellung, denn wie will ich denn in die Cloud kommen, wenn die Kiste nicht mehr richtig bootet?!
Die Windows-Systempartitionen sichere ich als Image mit dem Paragon Festplatten Manager, die Datenpartitionen mit dem Windowstool ROBOCOPY. Die Sicherung (und das Videoarchiv) erfolgt auf einem extra PC mit inzwischen 11 TB Speicherkapazität, der nur dafür genutzt wird. Zusätzlich wird 'zwischendurch' auf eine externe Festplatte mit 6 TB gesichert. Gaaanz wichtige Sachen liegen noch einmal auf extra externen Festplatten.
Privat bleibt einem nichts anderes übrig, als in der Cloud zu speichern. Gilt auch für Freiberufler. Das mache ich mit wichtigen Daten. Bestimmte Dinge habe ich so auch außerhalb (Hotel, …) im Zugriff. Ein simpler Wohnungsbrand nimmt keine Rücksicht auf Backupplatten. Und ein Bankschließfach für so etwas ist einfach unpraktisch.
Yep, alles ganz wichtig, mache ich seit Jahren schon so. System Image
liegt als Container, mit Paragon, auf einer separaten Internen.
Ein 2.auf einer Externen. Alles private wird allabendlich
synchronisiert. Auch auf die Externe, mit ihm hier.[1]
Wurde das synchronisieren 1x eingerichtet, dauert das ganze Prozedere 2
bis 3 Minuten bei 115 GB. Was auf dem Rechner gelöscht wurde, wird auf
der Externen auch eliminiert. Was neu hinzu gekommen ist, geht ebenfalls
zur Externen.
Eine 2. Externe liegt in einem Bankschließfach, die 3x im Jahr erneuert
wird. In die Wolke kommt nix, vorher friert die Hölle ein. Spaziergang
zum Bankschließfach, 10 Minuten. Man gönnt sich ja sonst nichts, als 72
jähriger Rentner :-)
[1] http://www.goodsync.com/de/how-it-works