Aktuell macht wieder die Nachricht über Kontensperrungen durch Amazon.de wegen zu vieler Rücksendungen die Runde. Wer eine solche Nachricht bekommt, hat ein Problem. Denn diese kann von Amazon sein, es kann sich aber auch um ein Phishing-Angriff handeln.
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Über Kontensperrungen durch Amazon.de wegen zu vieler Rücksendungen hatte ich bereits im August 2013 berichtet (siehe Die Schlampereien von Amazon … Kennwortschutz ist Schall und Rauch).
Neu Fälle von Kontensperren bei Amazon in 2016
Im April und Mai 2016 gab es wohl wieder einige Fälle von Kunden, deren Amazon-Konten wegen zu vieler Rücksendungen gesperrt wurde. Vor ein paar Tagen habe ich bei teltarif.de einen Beitrag zum Thema gesehen. In einem Insider-Bericht packt jemand bei teltarif.de aus – wer im Fokus von Amazon als "unbequemer Kunde" landet, kann bereits bei einer Rücksendung gesperrt werden.
Golem.de nimmt sich das Themas in diesem Artikel an und berichtet über einen Fall, wo vier Rücksendungen aus 19 Bestellungen in 2016 zur Sperre ausreichten. Mails an den Kundensupport von Amazon.de (laut Darstellung bei Golem) nicht berücksichtigt. Interessant am Golem-Artikel finde ich, dass ein Rechtsanwalt mit einer Einschätzung zur rechtlichen Situation Stellung bezieht.
Kindle-Inhalte wären betroffen
Und noch eine Anmerkung: Wer Kindle-Bücher oder Filme bei Amazon.de erwirbt, kann nach einer Kontensperrung imho nicht mehr auf seine gekauften Inhalt zugreifen. Hier gibt es aber ein Urteil des OLG Köln (AZ: OLG Köln 6 U 90/15) vom Februar 2016, erstritten von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Danach kann Amazon die Belieferung mit Waren einstellen, darf den Zugang zu gekauften Medieninhalten aber nicht verweigern. Hier die Info der Verbraucherzentrale samt Musterbrief für den Einspruch. Ob das Urteil zwischenzeitlich rechtskräftig ist, konnte ich nicht eruieren.
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Achtung: Kontensperrungsnachricht als Phishing-Versuch
Es ist schon schlimm genug, wenn Amazon-Kunden durch solche Sperrungen getroffen werden. Aber es kann noch schlimmer kommen. Betrüger machen sich die Berichterstattung über Amazon-Kontensperren zunutze, um Leute mit Pishing-Mails zu übertölpeln.
Hier bin ich auf eine aktuelle Info gestoßen, dass wohl auch Phishing-Mails mit angeblichen Benachrichtigungen über eine Amazon.de-Kontensperre im Umlauf sind. Dort weicht der Text aber ab, denn das Konto sei gesperrt worden, da eine "unregelmäßige Aktivität" festgestellt wurde. Der Empfänger wird in der E-Mail angesprochen, aber es wird eine falsche Lieferadresse angegeben. Den Ansatz kennt man von anderen Phishing-Mails (siehe Achtung: Spam-Mails mit individuellen Adressdaten).
In diesem Fall geht es um die Anmeldedaten für das Amazon-Konto, die abgefischt werden sollen. Sind diese den Kriminellen bekannt, könnte das Konto für Bestellungen an fremde Lieferadressen genutzt werden.
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Vielen lieben Dank für den Hinweis! Ihnen und Ihrer Frau ein schönes Wochenende! :-)