Neuer juristischer Ärger für Microsoft: Wegen des Windows 10 Zwangs-Upgrades hat der New Yorker Generalstaatsanwalt begonnen, aktiv Fälle zu sammeln, wo das Zwangs-Upgrade Schäden verursacht hat oder wo sich Nutzer wegen des Upgrades ausgetrickst fühlen.
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Seit einem Jahr versucht Microsoft ja die Nutzer von Windows 7 SP1 und Windows 8.1 per kostenlosem Upgrade auf Windows 10 zu heben. Erst nach dem 29. Juli 2016 dürfte sich das Thema (hoffentlich) erledigt haben. Weil dabei schmutzige Tricks, wie Dialogfelder, die keine wirkliche oder leicht verständliche Option zur Ablehnung des Zwangs-Upgrade aufweisen, zum Einsatz kommen, die ein oft ungewolltes Upgrade einleiten, hat sich der Term "Zwangs-Upgrade" eingebürgert.
Über das Thema Windows 10 Zwangs-Upgrade habe ich hier im Blog ja bereits einiges geschrieben. Die Link-Liste am Artikelende spießt einige Fälle auf und enthält auch Beiträge, die zeigen, wie sich das Zwangs-Upgrade wirksam blocken lässt.
Erfolgreich Klagen gegen Microsoft
In der Linkliste am Artikelende finden sich auch Beiträge zu Klagen gegen Microsoft. In Deutschland sind Klagen von Verbraucherschützern gegen Microsoft anhängig, aber wohl noch nicht entschieden.
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Ein Prozess in den USA endete damit, dass Microsoft einer geschädigten Windows-Nutzerin 10.000 $ Schadensersatz zahlen musste (siehe Erster Schadenersatz wegen Windows 10 Zwangs-Upgrade). Das könnte die Schleuse für Klagen in den USA geöffnet haben, so dass das Ende der Fahnenstange bezüglich juristischem Ärger für Microsoft noch nicht erreicht ist.
New Yorker Generalstaatsanwalt will Fälle aktiv verfolgen
Die Rockland Country Times berichtet nun, dass der New Yorker Generalstaatsanwalt, Eric Schneiderman, Fälle, wo Nutzer durch das Microsoft Zwangs-Upgrade auf Windows 10 geschädigt wurden, aktiv verfolgen wird. Das Gleiche gilt für alle Fälle, wo sich Kunden durch das Zwangs-Upgrade getäuscht bzw. ausgetrickst fühlen.
Zum Hintergrund: Die Zeitung hat entsprechende Fälle unter ihrer Leserschaft gesammelt. Diese konnten per E-Mail an die Zeitung gemeldet werden. Dann wurden diese Fälle als gesammelte Eingabe unter der Kategorie "Internetbetrug" an das Büro des New Yorker Generalstaatanwalts, Abteilung Internet und Technologie, geschickt.
Letzten Freitag gab es dann einen Anruf des Büro des Staatsanwalts an einen Redakteur der Zeitung, der den Inhalt als "Ombudsman Alert" veröffentlichte. So wie es ausschaut, wird der Generalstaatsanwalt diese, von der Zeitung gesammelten, Fälle aktiv weiter verfolgen und wohl ein Verfahren gegen Microsoft eröffnen. Betroffene US-Nutzer, die nicht an diesem Sammelverfahren beteiligt sind, können ihre Fälle nachträglich an die Mail-Adresse IFRAUD@AG.NY.GOV senden. Das Büro des Generalstaatsanwalts sammelt also aktiv weitere Fälle, was schon mal bemerkenswert ist. Auch die E-Mail-Adresse ifraud (steht für Internet-Betrug) lässt tief blicken.
Andere US-Bundesstaaten sind ebenfalls am Thema dran
Rachel Casey vom Büro des New Yorker Staatsanwalts erwähnte ihn ihrem Telefonat auch, dass Generalstaatsanwälte andere US-Bundesstaaten mit aktiven Ermittlungen gegen Microsoft wegen des Windows 10 Zwangs-Upgrades begonnen haben. Schaut so aus, als ob da noch arger Ärger auf Microsoft zu kommt. Für mich stellt sich (als MS-Aktionär) die Frage, ob diese Prozesse, die teuer für Microsoft werden könnten, irgendwelche Konsequenzen für das verantwortliche Management haben. (via)
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Ich hoffe mal, dass die Klagen auch in Deutschland von Erfolg gekrönt sein werden, aber da kann man wohl nur abwarten.
Vielen Dank für den guten Bericht und einen angenehmen Wochenstart!
Konsequenzen?
Natürlich nicht.
Nadella ist eitel und selbstherrlich – wie eigentlich alle bei MS. Der (Die) realisiert (realisieren) gar nicht, was los ist, da er (sie) mit dem Zählen des Einkommes ausreichend beschäftigt ist.
Kunden? Das sind diese lästigen Typen, die Geld abdrücken und den Mund halten sollen.
Verwunderlich, dass diese Aktionen erst jetzt in Gang kommen.
Das passiert wenn ein Konzern mit Gewalt verkaufen will was er will und nicht was die Kunden wollen. Ein modernes Windows 10 aka Windows 7nd Edition hätten wir den Redmondern aus den Händen gerissen und wir alle hätten MS geliebt. Redmond muss sich aber Gedanken machen. Wir Alten sind leider nicht die Zukunft des Konzerns. Neue moderne Devices brauchen eine andere Softwarekonzeption. Microsoft ist auf eine Reise gegangen. Es ist an euch mutig zu sein. Packt eure Koffer und geht mit MS auf diese Reise. Ich habs getan und es nicht bereut. Sichert euch doch wenigstens die kostenlose Windows 10 Lizenz. Anleitungen dafür findet man im Netz.
Wenn ich mir überhaupt demnächst Windows 10 geben würde, dann die "NO.STORE.NO.SPY" Version aus dem Netz. Ist zwar ein Risiko, da Warez, aber es handelt sich um originale Binaries, nur wurden eben Cortana, Edge, Telemetrie & Co entfernt. Das einzige fragwürdige Stück Software ist der Aktivierungsserver, da würde ich einen gültigen (legalen) Key verwenden.
Im Profibereich gäbe es noch die Windows 10 Enterprise LTSB, die ist weitgehend spywarefrei und Telemetrie kann angeblich vollständig deaktiviert werden. Dass letzteres nicht schon standardmässig voreingestellt ist, zeigt nur, daß MS auch seine Firmenkunden für doofes Konsumvieh hält.
MS hätte nur ein Windows 10 im Win2k Classic Style mit komplett deinstallierbarer Spyware herausbringen müssen, dann würden sich die Leute um Windows 10 reissen, so aber ist es einfach nur nervige lästige Spyware mit einer noch dazu hässlichen Oberfläche (auf dem Desktop).
Hintergrund des Ganzen: MS will eine Art Über-Google werden, alleine durch den Store und die Telemetrie kann MS weltweit fast alle Windows10-Rechner überwachen, durchsuchen, Daten manipulieren etc. Alles natürlich nur im Kampf gegen die Trojaner. Diese Fähigkeiten werden früher oder später nicht nur an die Wirtschaft, sondern auch an die NSA, CIA & Co vermietet werden. Je mehr Rechner unter Windows 10, desto mehr "Miete" kann MS verlangen. Das erklärt meiner Meinung nach den enormen Druck, den MS auf die Kunden ausübt.
Die sind mittlerweile so dreist und setzen regelmäßig auch den Registry-Eintrag zum Blockieren des OS-Upgrades zurück. Ich musste jetzt bereits zweimal nach einem Patchday über das GWX Control Panel über die Funktion "Disable Operating System Upgrades in Windows Update" unter Windows 7 Professional nachjustieren, das letzte Mal erst vor ein paar Tagen. Immer mit Neustart des Rechners, was bei den Maschinen in unserer Firma ohne zentrale Administration langsam lästig wird. Zum Glück wurden die Gruppen-Richtlinien, die ebenfalls das Upgrade sperren, bisher nicht angetastet.