Schön gestorben: Die Windows 10 DVD-Player-App

Mit dem Start von Windows 10 hatte Microsoft ja auch mal eine DVD-Player App am Start. Das Teil war kostenpflichtig oder kostenfrei, je nach Ausgangslage, und für Ärger gut. Jetzt möchte ich mal einen Blick auf das Thema werfen, da wir ein Jahr weiter sind.


Anzeige

Worum geht es?

Die Windows 10-Umsteiger von Windows 7 SP1 und Windows 8.1 wurden ja auch mit dem kastrierten Media Player beglückt, der keine DVD Video-Wiedergabe mehr konnte. Auch das Windows Media Center wurde in Windows 10 geschlachtet. Microsoft wollte sich die Lizenzgebühren für den MPEG2-Decoder sparen.

Zur Wiedergabe von DVD Videos bot Microsoft eine DVD-Player-App an. Windows 10-Upgrader von früheren Windows-Versionen mit Windows Media Center sollen die App gratis bekommen.

Klappte aber wohl nicht immer, wie ich in einer virtuellen Maschine nach einem Test-Upgrade von Windows 7 Ultimate feststellen durfte. Der Rest der "Interessierten" durfte die App für 14,99 Euro im Windows Store beziehen. Leider gab es heftige Probleme, die die Wiedergabe von Kaufvideos per DVD-Player-App verhinderten. Ich hatte dieses Thema in den am Artikelende verlinkten Blog-Beiträgen mehrfach thematisiert.


Anzeige

Die Lösung ohne kostenpflichtige DVD Player App

Mein Tipp war: Wer DVD-Videos wiedergeben will, aber die DVD Player App nicht kostenfrei bekam oder diese nicht funktionierte, sollte auf den kostenfreien VLC Player des VideoLAN-Projekts setzen. Das Programm kann DVD Video abspielen und läuft unter Windows 10. Am besten lädt man sich die portable Version in Form der ZIP-Datei herunter, entpackt das ZIP-Archiv und kann DVD-Videos wiedergeben.

Und was ist mit der DVD-Player-App?

Bleibt mir noch die Frage, was denn nun eigentlich aus der DVD-Player-App geworden ist. Immerhin hat jemand bei Microsoft mit "viel Liebe zum Detail" daran rumgeschnitzt und das Unternehmen wollte sogar Geld dafür. Einige Leute haben sich überreden lassen und wirklich für bezahlt. Entsprechend sauer waren die Nutzer, wenn sie feststellen mussten, dass die App nicht funktionierte.

Im Wirbel um die Zwangs-Upgrades auf Windows 10 ist es bei mir als Thema aus dem Blickwinkel geraden. Aber ich hatte die Thematik im US Microsoft Answers Forum (leider nur mit Anmeldung sichtbar) eingestellt und mich auf benachrichtigen gesetzt. Und nach dem Erscheinen des Anniversary Update gab es Leute, die da nachgefragt haben. Die Antwort von David Wolters (Microsoft):

The DVD player app is no longer available. It expired exactly 1 year from RTM. They are looking at adjusting the KB article accordingly.

Schön gestorben, dieses Teil und (k)ein Glanzstück für Microsoft. Irgend jemand von Euch, der diese App gratis bekommen oder gar kostenpflichtig erworben hat?

Ähnliche Artikel:
Windows 10: Das DVD Player App-Desaster …
Windows 10: DVD Player App meldet „Video konnte nicht decodiert werden"
Windows 10: Neues zur DVD Player App
Update für die DVD-Player-App (KB3106246)


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter App, Windows 10 abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Antworten zu Schön gestorben: Die Windows 10 DVD-Player-App

  1. Paule21 sagt:

    Ich hatte sie damals gratis erhalten, aber nie wirklich genutzt. Es gibt so viele kostenlose DVD-Player auf für Windows 10.

  2. Hänk sagt:

    Gratis bekommen nach Upgrade, nie benutzt, nach Clean Install nicht mehr wiederbekommen, nie vermisst.
    Bekommen die Leute, die das Teil bezahlt haben, jetzt ihr Geld wieder oder können die die App weiterhin benutzen?

  3. Nils sagt:

    Ich würde ja mal behaupten, Microsoft wollte nie, dass irgendjemand das Teil benutzt. Anders kann man sich den Preis von 14,99 Euro nicht erklären. Und die Statistiken zeigen ja auch, dass selbst die kostenlose Variante kaum genutzt wurde.

  4. Remo sagt:

    Gebraucht und vermisst habe ich sie nie. Diese App ist mal ohne mein zutun gekommen, ich weiss aber nicht genau wann. Und die funktioniert seltsamerweise auch, wie ein eben durchgeführter 'Kurztest' zeigte.
    Irgendeinmal wird es wohl 'Plopp' machen und dann wollen sie Knete sehen. Einen Hinweis, wann diese 'free for a limited time' zu Ende gehen, sucht man vergebens oder zumindest kann ich nichts finden.
    Im Zuge der schrittweisen Systembereinigung werde ich sie sicherlich auch spülen. Ich brauche keine Sammlung von Programmen, die das selbe tun.

  5. tomto-07 sagt:

    Oh ja, ich habe sie in einem "Moment der Schwäche" gekauft. -:(
    Probleme beim Abspielen von DVD's habe ich noch nicht bemerkt. (Bisher)

  6. Wo zu etwas kaufen was eh nicht mit allen Medien Funktioniert?
    Ich nutze schon seit Jahren den 'Media Player Classic Home Cinema 64/32 Bit' der kommt automatisch mit jeglichen Codecs die man zum Abspielen von CD/DVD/BrD benötigt, zudem ist das teil auch sehr System Ressourcen Sparend wodurch man es auf allen Systemen einsetzen kann.
    https://mpc-hc.org/downloads/

    Daneben noch Foobar2000 zum Abspielen von MP3 Dateien den man mittlerweile auch über den App Store als App bekommt.
    http://www.foobar2000.org/

    Erklärt mir doch lieber mal einer was der unterschied zwischen einer App und einem Programm ist.
    Installieren muss man beides, bei einer App ist es im Microsoft Account eingetragen bei einer Installation verrät es wahrscheinlich die Telemetrie Daten welche Programme man installiert hat.
    Also wozu der unterschied?

    • Paule21 sagt:

      Der Unterschied liegt vor allem in der Art und Weise wie Apps installiert und ausgeführt werden. So werden Apps z.B. in einem gesicherten Bereich ausgeführt und fallen bei einer Minimierung in eine Art Schlafmodus, in dem sie weniger Ressourcen verbrauchen als minimierte Desktop-Anwendungen. Ein Ziel der Apps ist auch, dass diese Universal auf allen Windows-Geräte laufen sollen, also nicht nur auf dem Desktop, sondern auch auf dem Smartphone/Tablet. Herkömmliche x86-Anwendungen laufen natürlich nicht auf dem Smartphone.

      • Tim sagt:

        "Ein Ziel der Apps ist auch, dass diese Universal auf allen Windows-Geräte laufen sollen"

        Das stimmt nur zum Teil… Das war die ursprüngliche Idee die zum Träumen eingeladen hat, aber Microsoft hat schon klar gestellt, das es ganz so universell eben nicht funktionieren kann.
        Wenn man kurz nachdenkt, hinterfragt man den ersten Gedanken auch von ganz allein. Wie soll das auch gehen?

        Eine App läuft nur so universell, wie sie eben entwickelt wird.
        Ansonsten müssten zukünftig reine PC Spiele aktueller AAA Qualität , die jetzt auch als Sinnbildliche universelle App für XBox und PC verkauft werden, auch auf Tablets und Smartphones laufen können und daraus wird nun mal bei aller Liebe nichts werden… Zwischen PC und XBox Versionen gibt es hier schon Unterschiede…

        Sowas wie die digitale Fahrplanauskunft der Bahn hat da doch eher Chancen universell überall zu laufen.

    • Nils sagt:

      Der Ansatz der Apps ist schon nicht so verkehrt, wie Paule schon geschrieben hat.
      Sie laufen in einer Art Sandobx bzw. Container voneinander abgeschottet und können so auch weniger Schaden anrichten, wenn sie einmal abstürzen oder sonst etwas schief läuft. Sie reißen dann nicht andere Anwendungen oder gar das Betriebssystem mit runter. Kommunizieren können sie nur über definierte APIs miteinander.

      Soweit die Theorie…

      • Tim sagt:

        HEHE… "soweit die Theorie" ist gleichzeitig aber schon wieder der Haken an der Sache… Sandboxen sind eben auch kein 100% Schutz und eher so ein trügerischer Hoffnungsschimmer, solange nichts unerwartetes passiert. Also genau gleicher Effekt wie ohne Sandbox.
        Wenn etwas wirklich mal sicher wäre, wären auch keine regelmäßigen Updates in Massen mehr nötig. Software lässt sich eben immer irgendwie aushebeln und sei es durch dumme Tippfehler der Entwickler.

        Wenn der App Ansatz nicht so verkehrt ist, dann nenne mir bitte mal eine handvoll Apps, die es mit vergleichbaren herkömmlichen x86 Anwendungen aufnehmen können und zwar online, wie offline.
        Apps sind Spielerei, teilweise sogar nur reiner Browserersatz und letztlich eine reine Vereinfachung mit Verteilung der Programmierarbeit.
        Ein tolles Baukastensystem zur Kostenersparnis und hey, es fördert die Knebel-Cloud so, wie es sich alle wünschen.
        Oft funktioniert schon offline gar nichts mehr an einer App…

        Wirklich ein irrer Fortschritt, dieser nicht so verkehrte App-Ansatz.
        Dagegen sind x86 Anwendungen natürlich ein Flopp… /ironie off

        Apps sind die rein Cloudbasierende Serversoftware der Zukunft zum mieten… lokal läuft nix mehr und die bösen Raubkopien sind auch endlich Geschichte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.