Insides zum Windows Service Modell

Windows UpdateAb Oktober 2016 stellt Microsoft die Updates für Windows 7 SP1 und Windows 8.1 sowie die korrespondierenden Server-Versionen ja auf monatliche Rollup Updates um. Jetzt hat Microsoft noch ein paar Infos veröffentlicht.


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Über die geplanten Änderungen am Update-Modell für Windows 7 und nachfolgende Versionen hatte ich ja im Artikel Geändertes Update-Modell für Windows 7 SP1/Windows 8.1 berichtet. Vieles blieb aber noch unklar. Nun hat Microsoft Ende August den Blog-Beitrag A Bit About the Windows Servicing Model zum Thema veröffentlicht.

Ziel: Mit dem Windows 10 Service-Modell gleich ziehen

Microsoft will für Windows 7/8/8.1 und Windows Server 2008 R2/2012/2012R2, sowie Windows Server 2016 (nach Veröffentlichung) das gleiche Service-Modell bezüglich Updates wie bei Windows 10 fahren. Dazu heißt es im Blog-Beitrag:

"From October 2016 onwards, Windows will release a single Monthly Rollup that addresses both security issues and reliability issues in a single update. The Monthly Rollup will be published to Windows Update (WU), WSUS, SCCM, and the Microsoft Update Catalog. Each month's rollup will supersede the previous month's rollup, so there will always be only one update required for your Windows PCs to get current."

Ab diesem Zeitpunkt wird es keine individuellen Updates mehr geben. Vielmehr plant Microsoft folgendes für die monatlichen Update-Zyklen, je nach ausgerolltem Paket:

  • Sicherheits-Update: Enthält alle sicherheitskritischen Updates in einem monatlichen Paket.
  • Kumulatives Update: Enthält die Sicherheits-Updates des vorherigen Abschnitts sowie alle Updates, Rollups, Bug Fixes und weitere Sicherheits-Updates.
  • .Net Framework Sicherheits-Updates: Enthält nur die sicherheitsrelevanten Updates für .NET Framework. 
  • .Net Framework Rollup: Enthählt die  .Net Framework Sicherheits-Updates aus dem vorherigen Abschnitt sowie Zuverlässigkeits-Updates.

Da die Frage häufig gestellt wurde: Kann man einzelne Patches abwählen? Hier gibt Microsoft eine klare Antwort: Nein. Hintergrund für den Wechsel zum neuen Service Modell ist, dass es in der Praxis eine Patch-Fragmentierung gibt. Zu viele Leute haben nach Ansicht Microsofts einzelne Updates ausgeblendet.


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Microsoft will voll gepatchte Systeme

Microsoft argumentiert, dass man hin zu vollständig gepatchten Systemen kommen will. Dies wird durch die Rollups sichergestellt. Auf das Argument, dass man ein fehlerhaftes Update nicht mehr austauschen kann, gibt es nach meiner Lesart die Antwort: Wenn ein Fehler auftritt kann dieser mit einem nachgeschobenen kumulativen Update ausgebügelt werden. Es muss kein Update zurückgezogen werden.

Wie sich das in der Praxis darstellt, wird man sehen müssen. Beim Druckproblem (siehe z.B. Update KB3187022: Fix für Windows 7/8.1-Druckproblem) hat es arg lange gedauert, bis die einzelnen Windows-Versionen gefixt wurden. Möglicherweise muss man sich auch darauf einstellen, dass Windows 7 und Windows 8.1 durch Aktualisierung des Windows Update-Clients irgendwann keine Sicherheits-Updates mehr ausblenden können und die Home-Versionen sogar Auto-Updates bekommen – aber das ist meine Spekulation.

Begriffsbestimmungen und mehr

Den Artikel finde ich auch deshalb ganz gut, weil er die verschiedenen Begrifflichkeiten, die bei Microsoft verwendet werden, mal geschlossen darstellt. Dort erfährt man auch, dass es zwei bis drei Mal im Jahr Feature Upgrades für Windows 10 geben soll. Ich habe diesen Begriff ja bereits durchgängig verwendet. Bei Microsoft habe ich häufig aber die verharmlosende Formel 'Feature Updates' gefunden. Details lest ihr im verlinkten Artikel nach. Bei Bedarf könnt ihr hier ja kommentieren und diskutieren.

Ähnliche Artikel:
Windows 7 SP1 Convenience Rollup und Windows 7/8.1 Rollup-Updates
Geändertes Update-Modell für Windows 7 SP1/Windows 8.1


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14 Antworten zu Insides zum Windows Service Modell

  1. ein-leser sagt:

    Hoffentlich bleiben die Telemetrie- und Spy Updates draußen.

    • Rolf Dieter sagt:

      Aber um genau das geht es doch. Microsoft konnte lediglich knapp 20% der User von Windows 10 überzeugen. Von den 80% wollen sie aber auch die Daten haben. Deswegen wird jetzt der Knüppel ausgepackt. Friss oder stirb. Wir werden jetzt bis Oktober überall bei unseren Kunden den WSUS installieren müssen. Das wird ein heißer September. Vielen Dank Microsoft.

      • Tim sagt:

        WSUS hat aber in Zukunft wohl auch nur noch den Vorteil, das man nicht mehr jeden einzelnen Client selbst updaten lassen muss, um Bandbreite bei der Drosselkom zu sparen, oder bei MS selbst… in die Richtung zielt ja auch die P2P Updateverteilung von Win10.
        Die Art der Updates wird aber in Zukunft überall gleich sein, wenn ich den von Herrn Born verlinken Artikel richtig verstehe, wo es heißt:

        "The Monthly Rollup will be published to Windows Update (WU), WSUS, SCCM, and the Microsoft Update Catalog. Each month's rollup will supersede the previous month's rollup, so there will always be only one update required for your Windows PCs to get current.""

        • Rolf Dieter sagt:

          Die letzte Info die ich bezgl. dieser Thematik hatte, war eigentlich dass der WSUS immer noch die einzelnen Updates durchreicht. Wenn die Nachricht die Du zitiert hast der Wahrheit entspricht, ich habe es mir in der gesamten Länge erst später durchgelesen, ist es wohl wirklich so, dass auch hier auch nur noch kumulative Updates durchgereicht werden. Dann ergibt auch der Einsatzt eines WSUS keinen Sinn mehr.

    • Nobody sagt:

      Das ist höchst unwahrscheinlich.
      Microsoft kann die jetzt diskret in´s Paket packen.

    • Janami25 sagt:

      War ja klar, das es so kommt. Windows 10 ist wegen diesen Massnahmen vielen Nutzern ein Dorn im Auge, und deswegen steigen die meisten auch nicht um. Und dieses wichtige Pro Argument, um bei Windows 7 und 8.1 zu bleiben, will Microsoft jetzt nehmen. Brechstange und Knüppel aus dem Sack….wie gut, das meine Updates für Windows 7 und 8.1 schon lange komplett deaktiviert sind. Und in meinen Augen läuft das Systen dadurch nicht wenigere Sicher, als es vorher der Fall war. Mir reicht meine topaktuelle Security Suite, die ist immer topaktueller als jeder Microsoft Patch, der im übrigen meist Wochen zu spät kommt. Und Ich bekomme weder was von Telemetrie noch von Werbepatches zwangsinstalliert…

      Eine sehr arme und schlimme Entwicklung, in der Microsoft da hinein schliddert. In Zukunft werde Ich mir definitiv keinen neuen PC zusammen stellen. Nach Windows 7 und 8.1 ist Schluss, und Ich werde mich langsam mit Apple beschäftigen. Wenn Ich sowieso komplett auf Kontrolle und Freiheit verzichten muss, kann ich gleich zum Spezialisten für geschlossene System, bei denen Hardware und Software aufeinander abgestimmt sind.

      Viele meiner Arbeitskollegen haben seit Windows 10 diesen Schritt gemacht, und bereuen es nicht.

      Linux ist wegen fehlender Software Alternativen einfach keine Basis für mich.

      • Rolf Dieter sagt:

        Aber Dein "Spezialist für geschlossene Systeme" ist doch exakt das was Winzigweich versucht zu kopieren. Die haben es vorgemacht, da wollen sie hin. Und die haben auch Hardware/Software Probleme ohne Ende seitdem Steve nicht mehr unter uns weilt. Also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und Apple ist noch schlimmer als MS. Das System mit den meisten Sicherheitslücken Weltweit, google das mal! Nur um MS eins auszuwischen würde ich vielleicht wechseln, besser wird aber nichts. Und ich sage mal, die machen auch nur noch maximal fünf Jahre. Dann kommt der Chinamann, und die Goldenen Pferde wie iPhone und Co. sind nicht mehr existent.
        Was gibt es denn an Software für Apple die es für Linux nicht gibt? Sag jetzt nicht Office! :-)

        • Janami25 sagt:

          Linux krankt im ganz grossen Stil an vernünftiger Software für Videobearbeitung und auch zum Kodieren von Videos. Auf Kommandotools habe Ich gar keine Lust, und das was es so gibt hadert vielmals an den Codecs, der Hardwarebeschleunigung oder der Bedienung. Weil auch wesentliche Lizenzen fehlen. Es ist ein Graus, mal ein Bluray Movie oder einen DVD Film zu erstellen, wenn man das möchte.

          Viele Software Pakete muss man sich mühsam von Hand zusammen suchen, da diese in vielen Distributionen gar nicht vorhanden sind. Und wenn man das "Stückwerk" zusammen hat, ist vieles leider nur in Englisch.

          Mit den Media Playern ist es das gleiche. Selbst der VLC unter Linux gibt nicht alles wieder, so wie Ich das gewohnt bin. Sorry, aber Ich habe unter Ubuntu und Mint viele Pakete händisch installieren (müssen), weil es nicht anders ging.

          Wenn man surft, Emails liest und ein paar Bilder bearbeitet, reicht das sicher. Aber nicht für meine Ansprüche.

          Was Apple angeht, hast Du Recht. Da würde Ich Pest gegen Cholera eintauschen. Ist mir aber immer noch lieber, wie die jetzige Situation, bei der an Windows alle paar Wochen etwas geändert wird, und mir dauernd irgendwelche Probleme verursacht, wie vielfach geschehen. Zum wiederholten male eine Neusinstallation auf dem Testrechner gemacht, da Drucker und BT Kopfhörer Ärger machten. Lief bis zum nächsten Kumulative Patch auf 14393.82, danach funktionierte die Bluetooth Tastatur und der Kopfhörer nicht mehr richtig, und, da es immer wieder Aussetzer gab. Die Soundausgabe hat auch nicht mehr automatisch umgeschaltet.

          Apple steht wenigstens zu seinem geschlossenen System, Microsoft spielt hier einem nur etwas vor, das Windows PC's "freier" sind. Wenn das der Weg der Freiheit ist, kann Ich darauf verzichten. Alles wird aufgedrückt, komme was da wolle, egal ob die User Probleme mit den Upadtes haben. Da kann Ich mich bei Apple noch ganz offiziell gegen ein Update entscheiden, und bei Windows 10 mit seinen Millionen verschiedener Treiber und Konfigurationen geht das nicht. Das ist Volksverblödung, nur um die eigenen Ziele zu erreichen. Service für den Kunden nicht existent.

          Sicher, Apple hat auch Probleme. Aber Ich glaube den Erfahrungen meiner Arbeitskollegen, die auch die Nase voll von Windows 10 und Microsoft haben.

    • Haha wo denkst du denn hin, alles was du bis zum Oktober ausgelassen hast wird dir da wieder hinterhergeschoben.
      Du glaubst doch nicht im ernst, da du mit deiner Win7 Kiste da ausgelassen wirst die wollen alle deine Daten und Microsoft sowieso aus erster Hand.
      Wird Zeit das ich mir einen neuen Router zulege wo ich diverse Sachen die direkt zu Microsoft gehen einfach blockiert werden.
      Oder wieder einen Proxy Server über Linux.

      • Rolf Dieter sagt:

        Schau Dir mal die Ubiquiti Router an. Das ist die eierlegende Wollmilchsau. OS Linux und Du kannst das Ding erweitern bis zum geht nicht mehr. Rattenscharf. Dann noch mit den wirklich genialen WLAN Access Points und Switchen, das ist echt rund. Selten so beeindruckt gewesen.

    • Tim sagt:

      die lassen sich aber auch anders verhindern…

      Nur weil etwas fremdinstalliert ist, muss man ja nicht zulassen, das dies dann auch läuft wie geplant. Ob das nun Bloatware von Herstellern ist, oder Telemetrie von Microsoft…

      Im Zweifel lassen sich mit so Tools wie Autoruns oder schwierigeren Kandidaten wie ProcessLasso eben auch für DAUs leicht Dienste killen und in dem Fall mal nicht um das System lahmzulegen ;). Wenn man die Installation nicht verhindern kann, muss man sich halt andere Wege suchen.

  2. Hermann sagt:

    Tja das heißt, dann werde ich ab Oktober 2016 die Windows updates deaktivieren/blocken falls es keine anderen Lösungen für dieses Datenabgreifen geben wird. (wie zb. stop windows 10 spying usw. …)
    Das wird immer schlimmer mit den Daten abgreifen.(letztes Beispiel: whatsapp)
    Bald geht gar nichts mehr ohne das.

    • Janami25 sagt:

      Tja, die Kiddies wollen es ja so ;)

      …überall Ihre Daten loswerden, das ist doch heute modern…Viele sind sich gar nicht der Gefahren bewusst, was es bedeutet jede Privatsphäre in zB Facebook zu verlieren.

      Was die Windows Updates angeht, sind bei mir bereits auf den Hauptrechner mit Windows 7 und 8.1 deaktiviert. Endlich in Ruhe arbeiten, ohne sich damit ständig befassen zu müssen. !!

      Es war einmal eine Zeit, da konnte man Windows Update auf Vollautomatik laufen lassen…Microsoft ist gar nichts an der Sicherheit gelegen, denn die wissen ganz genau was los ist. Werbung, Datensammeln und Kontrolle ist das einzige Ziel. Gute N8 ;)

  3. Andreas B. sagt:

    Jetzt äußere ich mal einen kühnen Wunsch:

    Wo bleibt denn das Mop up Servicepaket, das nach den GWX-Belästigungen des letzten Jahres fällig wäre???

    Ich treffe ständig beim Einkaufen, auf der Straße und sonst überall Menschen, die mir berichten, dass ihr gutes altes Win 7 diesbezgl. mit irgendwelchen nutzlosen aufploppenden Fenstern verkatscht wurde. – Weil meist nicht viel Zeit ist, oder sie das Zeug nicht genauer beschreiben können, verweise ich sie dann immer auf diesen Blog hier, wo sie sich halt selbst das für ihren Fall Passende heraussuchen müssen…

    (Und nein, "blöd" sind die nicht, sondern halt ganz normale Leute, die mit ihrem Rechner vernünftig arbeiten wollen wie bisher: oder müssen denn etwa alle Autofahrer vorher ein Maschinenbau-Studium absolvieren???)

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