Noch eine kleine Info zur Unterstützung der neuen CPU-Generationen (Zen von AMD und Kaby Lake von Intel): Microsoft will diese CPUs nur unter Windows 10 optimiert unterstützen.
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Im Januar hatte Microsoft ja angekündigt, die neue Skylake-Architektur in Windows 7 SP1 und Windows 8.1 nur bis 2017 zu unterstützen. Es ist noch keinen Monat her, dass ich den Artikel Windows 7/8.1 Skylake-Support bis 2018–Schnee von gestern–Unterstützung bis 2020/2023 publiziert habe.
AMD Zen- und Intel Kaby Lake nur für Windows 10
Jetzt wird die nächste Sau durch's Dorf getrieben. Microsoft will Systeme auf Basis von AMDs Zen- und Intels Kaby Lake-Architektur nur optimal unter Windows 10 unterstützen (siehe z.B. diesen PCWorld-Artikel). Ein Microsoft-Sprecher hat wohl folgende Aussage getroffen:
"As new silicon generations are introduced, they will require the latest Windows platform at that time for support, … This enables us to focus on deep integration between Windows and the silicon, while maintaining maximum reliability and compatibility with previous generations of platform and silicon."
Systeme mit Windows 7 SP1 und Windows 8.1 werden nicht mehr auf diese Architekturen abgestimmt und natürlich dann auch nicht mehr unterstützt. Ob diese Systeme auf den neuen 7. Generation CPUs laufen, ist eine andere Frage (vermutlich wird man dort Windows 7/8.1 booten, aber viele Features nicht nutzen können). Laut dem PCWorld-Artikel hat ein Intel-Sprecher folgende Aussage getroffen:
We are committed to working with Microsoft and our ecosystem partners to help ensure a smooth transition given these changes to Microsoft's Windows support policy.
Es wird Microsoft zwar Unterstützung für einen sanften Übergang auf die neuen Architekturen gegeben. Aber der Sprecher hat in einer E-Mail wohl folgendes nachgeschoben:
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"No, Intel will not be updating Win 7/8 drivers for 7th Gen Intel Core per Microsoft's support policy change"
Wenn Microsoft die Architektur nur in Windows 10 unterstützt, wird Intel keine Treiber für Windows 7 oder Windows 7 für diese neue Kaby Lake-Architektur bereitstellen. AMD scheint die gleiche Position zu verfolgen. Damit bleibt auch die Frage, ob solche Treiber von Linux oder Apple für diese Architekturen bereitgestellt werden. Also das Gleiche wie bei Skylake-Thema? Hat natürlich zu harscher Kritik von Tech-Sites an Microsoft geführt, dass man die Nutzer von Windows 7 SP1 und Windows 8.1 im Regen stehen lässt.
Hintergründe erklärt
Die Site hothardware.com geht im englischsprachigen Artikel Here's Why Intel Kaby Lake And AMD Zen Will Only Be Optimized On Windows 10 auf die Frage ein, warum Microsoft nur noch Windows 10 auf diese Architekturen abstimmt. Hintergrund ist wohl, dass sich der Mikrocode der neuen 7. Generation CPUs wohl gravierend geändert hat. Es gibt neue Features und Technologien, die vom Betriebssystem optimal unterstützt werden müssen. Explizit genannt werden Änderungen an der Speed Shift-Technologie und bei Turbo Boost 3.0. Ähnliches gilt wohl auch für AMDs ZEN-Architektur.
Die Unterstützung dieser Technologien erfordern größere Anpassungen von Seiten des Betriebssystems, und da investiert Microsoft wohl nur noch in Windows 10. Die notwendigen Anpassungen am Kernel von Windows 7 und Windows 8.1 werden gespart. Aus Sicht von hothardware.com macht das Ganze Sinn. Aus Sicht von Industriekunden stellt sich halt die Frage, ob diese Ansätze, die Microsoft im Verbund mit Intel und AMD da fahren, nicht irgendwo die Zukunftsfähigkeit abwürgen. Keine Ahnung, wie schnell die neuen Architekturen in der Praxis Einzug halten. Aber die immer kürzeren Hardware-Zyklen mit nicht mehr durchentwickelter Hardware im Verbund mit der verbuggten Windows 10-Software ist keine Basis, auf der man als Industriekunde längerfristige Entscheidungen aufbauen sollte – wenigstens meine Meinung. Oder wie seht ihr das?
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Ist es überhaupt rechtens, dass Microsoft das so macht?
Schließlich ist zumindest Windows 8.1 noch im Mainstream-Support. Da ist Microsoft doch eigentlich verpflichtet, solche Änderungen auch in dieses System zu integrieren, oder nicht?
Die Hochnäsigkeit Mircrosofts scheint keine Grenzen zu kennen. Wie müssen die ihre Kunden hassen. Bis auf die Server und paar Notebooks (mit Win7) setzen wir bei Clients seit einigen Monaten auf andere Hersteller.
Jetzt muss ich doch noch eine Skylake-CPU nebst Board etc. kaufen und einlagern…
:-(
Wer trifft bei Microsoft derartige Entscheidungen. Warum machen die Grosskunden mit?
Jedenfalls ist dies eine neue Variante der geplanten Obsoleszenz.
Fraglich ist doch ob AMD und die Board Hersteller das auch mit machen, als die Sachen letztes Jahr mit Skylake von Microsoft losgetreten wurde haben ja schon einige Bordhersteller von selbst geschrieben das sie so was nicht mit machen werden.
Zunächst mal wird jedoch AMD Zen sowieso nur für die OEM Partner zu haben sein und erst im Nächsten ja so viel ich gelesen habe im Endkundenmarkt als Board herauskommen, bis dahin fließt noch viel Wasser den Bach herunter, die Arroganz vom Microsoft lässt aber ehrlich zu wünsche übrig.
Die sollten lieber die schnauze halten und die Probleme in ihrem Betriebssystem in Ordnung bringen. Viele Endanwender und Privat User schauen schon über den Tellerand zu Linux hinüber.
Man braucht keine Beiträge dieser Art, um festzustellen, dass Microsoft nicht fir Antwort ist, sondern die Frage. Für mich lautet die Antwort auf diese Frage eindeutig "Nein!". Ich setze im privaten Umfeld seit mittlerweile fast 17 Jahren ausschließlich Linux ein und vermisse nichts. Ob es um meine digitale SLR geht, um das Scannen von Dokumenten über das Netzwerk oder das drucken (egal, ob per USB, ob über den USB der Fritz!Box oder ganz real auf einem Netzwerkdrucker), Buchhaltung, Banking, Remoteverbindungen zu Mac OS, Windows oder Linux…. es geht einfach alles. Klar ist der administrative Aufwand ein anderer. Klar sind die Grundvoraussetzungen in Bezug auf das eigene Wissen deutlich höher anzusiedeln als bei einem Windows. Und natürlich bin ich kein "Windows-Hasser" oder "Linux-Jünger", schließlich habe ich beruflich jeden Tag mit Windows zu tun. Und genau das hat mir seinerzeit die Entscheidung für meinen privaten Bereich sehr leicht gemacht. Solche Beiträge bestärken mich, die für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Kann man Canon-DSLR RAW-Bilder nach, sagen wir mal Ubuntu, importieren? (Bearbeitung dann wohl mit GIMP, oder?)
In der Vergangenheit hatte ich z.B. Probleme mit einem Epson-Scanner. Es war zum weglaufen. Und dann auch mit dem Canon-Tintendrucker.
Das System ist schön, aber die Zubehörhersteller (wie z.B. Canon oder Epson) nehmen kaum oder keine Rücksicht auf Linux-Nutzer. (Bei Fotobearbeitung wird eher ein Mac unterstützt, dabei ist der Unterbau BSD. Warum man das nicht portieren kann?)
Du kannst aber leider dein privates Umfeld nicht mit dem Umfeld von Großkunden mit 5.000 Clients oder mehr vergleichen.
Da ist es nicht so einfach alles auf Linux umzustellen. Das fängt ja schon damit an, dass du erst mal eine Softwareverteilung finden musst, die Linux vollumfänglich unterstützt. Weil bei 5.000 Clients rennt sicher keiner rum und installiert die Rechner und Software manuell.
Matrix 42, SCCM, DSM Heat, LanDesk usw. unterstützen Linux eben nicht zu 100%. Da gibt es überall Einschränkungen.
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern ?! ;)
Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen. Windows 7 und 8.1 werden die neueren Prozessoren genauso unterstützen, wie die jetzigen.
Man wird ganz schnell zurück rudern, wenn man sieht wie die Marktanteile nächstes Jahr noch sieht und Windows 10 immer noch bei 25% rumdümpelt.
Und das eben der Funktionelle Support für Windows 8.1 bis Anfang 2018 geht, verpflichtet Microsoft zur Unterstützung neuer CPU's wenigstens für dieses OS.
Auch wenn jetzt aus 3 Fronten das Gegenteil behauptet wird, es bleibt Microsoft nichts anderes übrig. Der Konsument bestimmt in letzter Instanz, wo es langegeht.
Benutzer alternativer Betriebssysteme und Software sind nicht der Feind von MS, sondern die zufriedenen Nutzer älterer MS-Software. Die müssen zum Wechseln gebracht werden. Man erlebt es doch ständig, dass die zufriedenen Nutzer erst neu kaufen, wenn ihnen die Arbeitsgrundlage so madig gemacht wurde, dass sie wechseln müssen.
Bei der neuen Hardware sehe ich kein neues Problem. Die erweiterten Features werden erst in Jahren wichtig sein. Bis dahin wird man auch von selbst gewechselt haben.
Wow. Microsoft meint wohl wirklich, dass nur die Brechstange bei den (meisten) Benutzern hilft. Ehrlich gesagt wird aber der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Anwendungs- und Spiel-Performance bei Kaby Lake und Sky Lake nicht wirklich so signifikant sein, dass man genau deswegen unbedingt Windows 10 jetzt einsetzen *muss*. Da wird sich Microsoft eher selbst Steine in den Weg legen, wird es doch den einen oder anderen Benutzer dazu bringen, einfach länger mit der "alten" Hardware zu leben …