Aktuell herrscht etwas Verwirrung bezüglich eines neuen Windows 10 Upgrade-Tools für Windows 7 SP1- und Windows 8.1-Nutzer. Denn am 5. Oktober 2016 hat Microsoft mal wieder die altbekannten Kompatibilitäts-Updates verteilt. In diversen deutschen Internetseiten tauchen Artikel auf, dass die GWX-App irgendwie zurück komme.
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Über die optionalen Updates KB2952664 für Windows 7.1 und KB2976978 für Windows 8.1 hatte ich in den folgenden Blog-Beiträgen berichtet.
Windows 7: Optionales Update KB2952664 (4. Oktober 2016)
Windows 8.1: Optionales Update KB2976978 (4. Oktober 2016)
Diese beiden Updates wurden am 5. Oktober 2016 optional angeboten, Zweck war laut Beschreibung, Diagnoseinformationen auf Systemen, die am Windows-Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit (Windows Customer Experience Improvement Program) teilnehmen, an Microsoft zu senden. Mit den Diagnosedaten möchte Microsoft erfassen, wo es zu Kompatibilitätsproblemen mit Windows 10 und nachfolgenden Betriebssystemen kommen kann.
Der Blick zurück
Viele Nutzer sind noch vom GWX-App-Zwangs-Upgrade-Ansatz Microsofts gebrandmarkt. Damals spülten die Microsoft-Updates die GWX-App auf die Windows 7 SP1- und Windows 8.1-Systeme und versuchten die Nutzer zum kostenlosen Ugrade auf Windows 10 zu überreden. So mancher fand sich dann mit einem ruinierten System wieder. Ende September 2016 wurde dann die GWX-App von den Systemen geputzt – ich hatte im Blog-Beitrag Update KB3184143 für Windows 7/8.1 entfernt Get Windows 10-App berichtet.
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Neues Windows 10-Upgrade-Tool? Nö …
Bei WinBeta.org sowie bei InfoWorld schrillten nun die Alarmglocken, dass wieder so etwas wie die Get Windows 10 App (GWX) im Anflug sei. Nächste Woche Dienstag ist ja Patchday. Bei pcgameshardware.de findet sich sogar der Artikel Upgrade auf Windows 10: Microsoft mit neuem Tool für Windows 7/8.1-Nutzer, der so etwas wie ein Upgrade-Tool vorhanden sei. Es soll von Microsoft ein Ready for Windows 10-Check-Tool in Umlauf sein.
Nachtrag: Auch beim Focus findet sich ein Artikel Comeback der Nerv-Funktion: Update-Aufforderung für Windows 10 kommt zurück (wohl eine Übernahme eines Chip.de-Artikels – danke an Blog-Leser Klaus B. für den Hinweis per Mail). Dort wird von "Das [Zwangs-Upgrade] geht nun offenbar auch nach Ende der Gratis-Verteilung weiter" fabuliert, um sich nebulös von einem "Microsoft wird User früher oder später wieder zum Windows-10-Update überreden wollen – nur diesmal nicht mehr gratis, sondern gegen Bares." wieder zu distanzieren. Abgesehen von der nervenden Videowerbung beim Beitrag und dem Effekt, irgendwann automatisch in einem Folgeartikel zu landen, ist da nix dran.
Hier lässt sich aber wohl Entwarnung geben – ein solches Tool ist mir bisher nicht bekannt. Ein Microsoft-Sprecher hat gegenüber InfoWorld die Information abgegeben, dass in den betreffenden Updates kein Code für das Upgrade auf Windows 10 enthalten sei.
There is no Get Windows 10 or upgrade functionality contained in this update. This KB article is related to the Windows Update and the appraiser systems that enables us to continue to deliver servicing updates to Windows 7 and Windows 8.1 devices, as well as ensure device and application compatibility.
Ein solches Tool würde auch wenig Sinn machen, ist die Gratis-Upgrade-Periode doch vorbei und wird auch nicht wiederkommen. Also: Wer die Updates installieren ließ, muss nun nicht befürchten, irgendwann mit einem installierten Windows 10 aufzuwachen und eine Zwangslizenz zur Aktivierung kaufen zu müssen.
Der Vorfall zeigt aber, wie weit Microsoft seinen Ruf diesbezüglich bei Windows 7/8.1-Anwendern ruiniert hat (und ich bin durch meine Blog-Beiträge schuld). Jetzt gilt es, auf kommenden Dienstag zu warten, an dem kumulative Updates für Windows 7 und Windows 8.1 ausgerollt werden. Genießt das Wochenende.
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Windows 10 Upgrade mit GWX Control Panel blocken
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Achtung!
Win7: Nach der Installation von KB2952664 taucht jetzt wieder KB3150315 als optionales Update (in kursiv) auf.
Hoffentlich keine neue Win10-Beglückung?
Hatte ich auch bei allen PCs danach und auch installiert. Ist analog zu KB2952664. Hat nichts mit Win10-Beglückung zu tun.
Bei mir (Windows 7) nichts Derartiges im Angebot.
" und ich bin durch meine Blog-Beiträge schuld"
GENAU! ?
"Genießt das Wochenende."
dito
Vielen Dank für die wichtige und erklärende Info. Ebenfalls ein schönes Wochenende gewünscht.
"Ein solches Tool würde auch wenig Sinn machen"
Sorry für das "Klugscheißen", aber man kann keinen Sinn "machen". :-)
Machen kommt aus dem indogermanischen "mag", was frei übersetzt "kneten" bedeutet.
Machen bedeutet herstellen, fertigen.
"Sinn" kann man aber nicht herstellen oder fertigen.
"Sinn" kann es nur ergeben, oder es ist sinnvoll.
"Make sense" sollte man nicht so platt übersetzen, denn es kann auch ohne weiterers "ergibt Sinn" heißen.
Just my two cents. ;-)
Wird gerne behauptet, aber ein Blick in den Duden hülfe ;-)
http://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn
Ich weiß.
Aber nur weil es im Duden steht ist die "Umgangssprache" deswegen nicht richtig. ;-)
http://www.duden.de/rechtschreibung/Umgangssprache
Für alle, denen der Zusammenhang nicht bekannt ist. Der Grund für die Existenz dieses Updates und weshalb es Microsoft für wichtig hält ist, dass die Win32-API, also die Softwareschnittstelle, die zwischen Kernel und Anwendung existiert, im Laufe der Jahrzehnte seit Bestehen immer mehr aufgebläht wurde. Es gibt unzählige API-Calls, deren Funktion zum Teil redundant vorhanden sind, aber die nicht immer fehlerfrei arbeiten. Wenn ein API-Call nicht mehr fehlerfrei arbeitet, dann erhält er den Status "deprecated".
Meines Wissens hatte Microsoft mit solchen Problemen schon seit Windows 2000 zu kämpfen. Um solche Probleme in den Griff zu bekommen (man könnte eher sagen, um die Wirkungen zu bekämpfen), existieren seit Windows Vista, möglicherweise auch schon seit Windows XP SP3, Bestandteile im Betriebssystem, die eine Kompatibilität zu älterer Software gewährleisten sollen. Und dieser Patch meldet Microsoft Kompatibilitätsprobleme mit Anwendungssoftware.
Was ich dabei allerdings nicht verstehe, ist dass mit Windows 10 1607 mindestens eine Anwendung nicht mehr arbeitete, obwohl dies Microsoft hätte vor der Freigabe bekannt sein müssen. Scheint so, als wenn die Kernel-Entwickler, die an der Win32-API arbeiten nicht mit denjenigen kommunizieren, die die Ergebnisse der Kompatibilitätsprüfungen erhalten.
Ich halte dieses Update trotzdem immer noch für ein "Telemetrie"-Update, auch wenn es in erster Linie um Kompatibilität gehen soll, aber es wird wieder einiges nach Hause gefunkt, natürlich nur, um dem User zu helfen.
Und warum gibt MS diesem Update dann nicht einfach eine neue Nummer? Für mich sieht das eher so aus, daß man die Nummer beibehalten hat, um professionellen Admins das Leben leichter zu machen, die diese Updates sowieso ausblenden und auch ausgeblendet lassen.
korr.:
"Ende September
20152016 wurde dann die GWX-App von den Systemen geputzt …"Falls Sie den Tippfehler oben berichtigen, kann diese Anmerkung natürlich weg.
Beste Grüße, Dank & Ihnen auch ein schönes WoE
Andreas B.
Alsdann … :-)