Soziale Netzwerke sind heute ein unerschöpflicher Datenpool für die Ausforschung von Nutzern. Eine US-Analysefirma hat die US-Polizei mit Daten von Demonstranten und Aktivisten versorgt, so dass diese zur Überwachung genutzt werden konnten.
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Wer auf Facebook, Twitter oder in anderen sozialen Netzwerken unterwegs ist, hinterlässt Spuren. Oft werden Ortskoordinaten hinterlassen und auch Verabredungen zu Demos erfolgen häufig über soziale Medien. Facebook spielte beim arabischen Frühling eine zentrale Rolle bei der Organisation von Demonstrationen.
In den USA hat sich die Analysefirma Geofeedia, die mit Location Based Analytics Platform auftritt, sich diese Erkenntnisse zunutze gemacht. Sie wertete Daten von Social Networks wie Twitter und Facebook gezielt nach den Daten von Demonstrationen und Aktivisten aus und verkaufte diese Analyseergebnisse an die lokalen Polizeibehörden. Hier ein Promo-Video der Firma.
(Quelle: YouTube)
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Aufgedeckt hat das die US-Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU), die jetzt schwere Vorwürfe gegen Facebook, Twitter und Instagram erhebt. Denn letztendlich fungieren diese Netzwerke als "Big Brother", so dass Analysefirmen über simple HashTags von Twitter oder Geodaten in der Lage sind, politische Aktivisten zu tracken und zu überwachen.
Die Unruhen in der US-Stadt Ferguson, nach dem Tod des Afro-Amerikaners, Mike Brown, wurden ausgewertet und man freute sich in internen Geofeedia-Dokumenten diese Ebene der Proteste mit "sehr großem Erfolg abgedeckt zu haben".
Seit die Meldung von der ACLU hier raus ging und die internen Geofeedia-Dokumente als PDF-Dokument abrufbar sind, geht in den US-Medien die Post ab (Techchrunch, NBCNews, New York Times und viele andere). Twitter hat der Firma zwischenzeitlich den Zugang abgeklemmt (siehe diesen Tweet) – was imho aber nur ein Placebo ist (die können sich jederzeit neue Zugänge besorgen). Bei Spiegel Online findet sich noch ein etwas ausführlicherer deutschsprachiger Beitrag zum Thema.
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Es gibt wphl wirklich nichts, womit solche kranken Firmen nicht auch noch ein paar Kröten einstecken können.
Dabei ist es denen völlig Schnurz, was sie damit anrichten. Denn gerade die amerk. Polizeien sind an Paranoia kaum mehr zu überbieten.
Mir kommt da immer mehr nur noch das grosse Brechen.