Allgemein liest man ja überall den Begriff Service-Wüste Deutschland – keine Beratung, keine Reparaturen und alles überteuert. Hier eine kleine Kontrast-Erfahrung zu einem gebrochenen Notebook-Display von mir.
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Es ist schon ein paar Tage her, aber der Vorgang ist mir in Erinnerung geblieben. Auf Reisen und im Urlaub nehme ich gerne mein Medion Akoya 1210 Netbook mit. Dieses ist recht kompakt und passt in jede Reisetasche. Ursprünglich mal mit Windows XP ausgestattet, läuft dort Windows 7 mit Word 2000, Thunderbird und dem Windows Live Writer drauf. Ich kann damit zur Not Texte bearbeiten, Blog-Beiträge verfassen, meine Mails abrufen und auch im Internet surfen.
Und dann passierte es: Nach einer Fahrt zum Starnberger See räume ich das Auto aus – das Netbook liegt obenauf. Alles in die Ferienwohnung getragen und eingeräumt. Als ich dann das Netbook kurze Zeit später öffne und einschalte, bemerke ich bereits ekelige Risse im Display. Wie das passieren konnte, ist mir bis heute schleierhaft. Während des Urlaubs konnte ich das Gerät noch im Notbetrieb ein paar Tage verwenden. Aber bald weiteten sich die Risse aus und dann blieb das Display weitgehend tot.
Also das Netbook entsorgen, oder ein günstiges Modell bei eBay ersteigern? Ich habe kurz recherchiert, die eBay-Angebote waren recht günstig – etwas um die 150 Euro. Aber es wurmte mich, ein sonst funktionsfähiges Netbook zum Elektronik-Schrott zu geben. Also habe ich kurz im Internet nach dem Thema Display-Reparatur gesucht und schnell Reparaturanleitungen, Ersatzdisplays und auch zwei passende Anbieter gefunden. Die Ersatzdisplays waren so teuer wie eine Reparatur inklusive Display. Schnell war ein Reparaturauftrag bei AL-Solutions abgeschlossen, sollte ca. 85 Euro kosten, und das Notebook verschickt.
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Irgendwann klingelte das Telefon und der Reparaturdienstleister war dran. Er fragte nach, ob ich wirklich, wie von mir bestellt, ein glänzendes Display verbaut haben wollte. Mein Gerät war mit einem matten Display verkauft worden. War mein Fehler und ich habe ihm natürlich gesagt, dass er ein mattes Display verbauen solle (Preis und Reparaturzeit waren gleich). Eine Woche nach dem Versand habe ich mein Medion Akoya P1210 mit repariertem Display zurück bekommen – und das Teil läuft noch heute zu meiner Zufriedenheit. Fand ich schon Spitze, dass der Dienstleister zum Telefonhörer gegriffen hat und nachfragte (O-Ton: "Ich will ja, dass die Kunden zufrieden sind"). Das war also mein Kontrastprogramm zur Service-Wüste Deutschland. Es gibt sie also noch, die Dienstleister, denen die Kundenzufriedenheit am Herzen liegt.
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Ich habe als Mitarbeiter eines Softwarehauses im Umgang mit Kunden auch darauf geachtet, dass eine Rückfrage besser ist, als ein hinterher unzufriedener Kunde, wenn mir Kundenwünsche als für den Kunden möglicherweise nachteilig vorkamen.
Im Prinzip hängt es aber von der ausgegebenen Devise der Unternehmensführung ab und von der Persönlichkeit der Mitarbeiter, die die Belange des Kunden handhaben.
Zwei Mal Daumen hoch:
Zum Einen für deine Entscheidung das Ding noch zu retten!
Zum Anderen für den Dienstleister!
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