Vorigen Monat hat Apple ja das MacBook Pro mit Touch Bar vorgestellt – ich hatte hier im Blog mehrfach berichtet. Jetzt sind die ersten Exemplare wohl in diversen Redaktionen eingetroffen. Während das Gerät erste, recht positive Rezensionen erhielt, werden langsam Details zur Hardware bekannt. Und die sind nicht so überzeugend. Speziell ein iFixIt-Teardown hat mich ernüchtert zurückgelassen.
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Es scheint, dass die neuen Fertigungsmethoden mit "immer dünner und leichter" einfach ihren Tribut fordern. Das Teil ist zwar scheiß-teuer, aber weder aufrüst- noch reparierbar. Nachdem iFixit ein Gerät in die Finger bekommen und zerlegt hat, werden die Nachteile öffentlich. Es deutete sich bereits an, dass der Arbeitsspeicher (RAM) nicht aufrüstbar sei, da er verlötet ist. Aber auch die SSD im Gerät ist, entgegen anderen MacBook Pro-Modellen nicht mehr austauschbar, sondern fest verlötet.
(Quelle: iFixIt)
Laut iFixIt ist das 13-Zoll-MacBook Pro mit TouchBar praktisch nicht zu reparieren, erreicht es doch den Reparierbarkeitsindex 1 (von 10 möglichen Punkten). Für ein so teures Gerät eigentlich nicht akzeptabel. Der iFixIt-Bericht ist hier zu finden. Bei Interesse, heise.de hat einen deutschsprachigen Artikel zum Thema veröffentlicht. (via)
Nachtrag: Auch beim 15-Zoll-MacBook Pro ist die SSD fest verlötet und nicht mehr austauschbar. Auch dieses Geräte erhielt von iFixIt einen Reparierbarkeitsindex von 1. Problem dürfte wohl auch sein, dass die auf der SSD gespeicherten Daten beim einem Gerätedefekt unrettbar verloren sind. Es sei denn, Apple hat einen Weg geschaffen, um die Daten bei einem kaputten Mainboard per einen neu entdeckten Diagnoseadapter auszulesen. Ein paar Informationen finden sich in einem heise.de-Artikel.
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Nachträge zu Surface Studio und MacBook Pro
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Ein Paradebeispiel für perverse Ressourcen- und Energieverschwendung.
Scheiß drauf… die Kunden lieben es…
Dass die Reparierbarkeit von Apple-Geräten seit Jahren immer weiter gegen Null tendiert, ist nichts neues. iFixit hat seit vorvorigem Jahr nicht nur iPhones sondern auch MacBooks und iMacs immer schlechter bewertet, weil Apple die Austauschbarkeit immer weiter erschwert und damit die Nutzungsdauer verkürzt. Wenn eine Komponente nach Ablauf der Garantiezeit ausfällt, dann kann man je nach Art der Komponente das Gerät entsorgen.
Den Trend zu immer flacheren Geräten findet man eben nicht nur bei den iPhones sondern auch bei den Notebooks. Das alleine ist aber kein Grund, dass die Reparierbarkeit darunter leidet.
Exotische Schrauben war man ja von Apple seit den Achtzigern gewöhnt, siehe Torx, ein Format für das Anfangs selbst bei deutschen Apple-Händlern kein Werkzeug zu bekommen war. Nun gibt es ein noch relativ neues Schraubenformat namens Pentalobe, um zu verhindern, dass das Gerät von nicht von Apple autorisierten Personen geöffnet werden kann.
Verklebte Akkus, verklebte SSDs, proprietäre Verbinder, exotische Schrauben, alles das sind Zeichen dafür, dass Apple dem Anwender eine lange Nase drehen möchte.
Ist Windows 10 bei Microsoft für mich derzeit ein rotes Tuch, dann ist es auf Seiten Apples hauptsächlich die Hardware, die mich davon abhält, mir wieder ein Apple-Gerät anzuschaffen. Die Symptome, die in diesem Artikel genannt werden, sind nur eine weitere Bestätigung für mich.
Die Anwender lieben es!
Warum auch immer.
Da hat Apple wohl einiges an der Öko Bilanz zu schönen…