Das MDR-Magazin FAKT legt heute, 13. Dezember 2016, nach in Sachen Überwachungskameras der Firma Netbotz mit NSA-Hintertür. Offenbar sind die Kameras bei deutschen Unternehmen im Einsatz und die Politik schaut weg.
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Über das Problem, dass in Sicherheitsbereichen eingesetzte Überwachungskameras des US-Herstellers Netbotz eine NSA-Hintertür existiert, habe ich im September 2016 im Blog-Beitrag Überwachungstechnik mit NSA-Backdoor und der BND schweigt berichtet. In einer Sendung deckte das politische Magazin FAKT des MDR auf, dass die Kamera-Überwachungssyteme von NetBotz eine Backdoor für US-Geheimdienste besitzen. Durch diese Hintertür ist es US-Geheimdiensten möglich, an Informationen zu kommen, die von Kameras und Mikrofone aufgezeichnet werden.
Ich schrieb, das Pikante daran sei, dass Überwachungssysteme von NetBotz vor allem in hochsensiblen Sicherheitsbereichen wie Serverräumen, so etwa am Frankfurter Flughafen, installiert werden. Und Erkenntnisse des BND wurden nicht an die Spionageabwehr (BfV) weitergeleitet. Aber die Geschichte geht weiter – den FAKT hat erneut recherchiert.
Der Redaktion von FAKT (MDR) liegen Belege vor, Zitat: "dass diese Geräte an Dutzende sicherheitsrelevante Firmen ausgeliefert worden sind. Darunter befinden sich Konzerne wie Jenoptik, MTU und OHB (Galileo Programm). Betroffen sind außerdem Großkonzerne wie Volkswagen, die Deutsche Bank, die Telekom und Infineon sowie einer der größten Anbieter von Finanz- und Businesssoftware Sungard, die Groß-Kanzlei White&Case, welche die Bundesregierung berät und das Bayerische Landeskriminalamt."
Der Rechtsexperte Nikolaos Gazeas sieht nach den aktuellen FAKT-Recherchen den Generalbundesanwalt in der Pflicht, Ermittlungen aufzunehmen: "Der Generalbundesanwalt ist nicht nur angehalten, sondern auch verpflichtet hier wieder tätig zu werden. Dem Generalbundesanwalt bleibt nichts anderes übrig, als mindestens einen Prüfvorgang neu zu eröffnen und diesem Verdacht nachzugehen. Würde der Generalbundesanwalt nach dem FAKT-Bericht weiterhin untätig bleiben, dann grenzt dies an Strafvereitelung im Amt." – so das Zitat auf der FAKT-Webseite zur heutigen Sendung (Sendungsdaten: ARD, 13.10.2016, 21.45 – 22.15, Sendungsdaten: MDR, 13.12.2013, 23:30 – 00.00 Uhr). Gazeas empfiehlt den betroffenen Firmen Strafanzeige zu stellen und hält auch Zivilklagen für möglich. Das Thema bleibt also spannend. Einen ergänzenden Artikel hält FAKT zudem hier vor, wo sich die Bundesanwaltschaft auf Verjährung beruft.
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Hmmm…
VW?, Schummelei?, Amis?
Aluhüte 'raus … :-)
Dann schreib mal bei heise, dass die VW-Aktion eventuell eine gross angelegte Sabotag-Kampagne sein könnte.
Die schreien und toben und sind mittlerweile unerträglich USA-hörig.
Völlig unakzeptabel, feige und absurd, wie sich deutsche Politik und Justiz gegenüber den Ami Sauereien verhält.
"bei deutschen Unternehmen im Einsatz und die Politik schaut weg"
Mit diesen deutschen Unternehmen habe ich keinerlei Mitleid.
Es sind nämlich gerade diese Unternehmen, die jeden Mist unserer Politiker frenetisch bejubeln, statt endlich gegen die Verrückten, die uns reGIERen, vorzugehen.
Jedes dümmliche Wort der Kanzlerin wird bejubelt. So etwas ist verrückt.
Nun ja, bei den betroffenen Firmen wäre – wie in der Fakt-Reportage erwähnt – jedenfalls noch zu ergänzen: AVIRA ("IT-Sicherheit made in Germany").