Noch eine kleine Meldung für Windows 10-Benutzer – die Unterstützung für die am 29.7.2015 herausgegebene RTM-Version (erste Verkaufsversion, Build 10240) von Windows 10 endet nach dem nächsten (Mai 2017) Patchday. Hier noch ein paar Informationen.
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Die unendliche Geschichte mit dem Support-Ende
Das Thema, wann der Support mit Updates für Windows endet, ist eine unendliche Geschichte. Ich habe für den Beitrag hier im Blog gesucht, einige Artikel gefunden und dann schoss mir der Gedanke 'Fake News' oder 'alternative Fakten' durch den Kopf. Denn ich stelle im Rückblick fest, dass nichts, was ich zu wissen glaubte, bei Microsoft noch Gültigkeit hat.
Da gab es den Artikel Lifetime Support-Zyklen für Windows 10, in dem ich die End of Life Termine für diverse Windows-Versionen aufgelistet habe. Für Windows 7 und Windows 8.1 haben wir gerade gelernt, dass diese Zusicherung von Microsoft nicht für neue CPUs gilt (und dass trifft auch Windows 10).
Aber im Artikel Windows 10: End of Life-Datum veröffentlicht hatte ich seinerzeit noch Daten bis 2020 für den Support von Windows 10 RTM angegeben – Extended Support sogar bis 2025. Das 'seinerzeit' steht für Sommer 2015. Wer nun in diese Microsoft-Seite geht, erlebt eine Überraschung. In der letzten Überarbeitung vom 12. April 207 hat Microsoft sowohl den fehlenden Support für Intels Kaby Lake-CPUs als auch für AMDs Ryzen-CPUs für Windows 7/8.1 nachgetragen. Und auch für Windows 10 wurden die Angaben für End of Life in 'nicht verfügbar' geändert.
Mitte März 2017 bekam ich dann eine Mail von Matthias D. mit dem Hinweis auf einen irgendwie auslaufenden Support für Windows 10 (danke für den Stupser – ist nicht untergegangen, ich wollte es erst etwas klarer haben). Matthias schrieb:
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Ab dem Build 10240.17319 vom 14.03.2017 (KB4012606) wird diese nicht mehr im LTSB-Wartungszweig geführt.
Version 1507 (RTM) (OS build 10240)
OS build Verfügbarkeitsdatum Wartungsoption KB-Artikel
10240.17319 3/14/2017 CB • CBB KB 4012606
https://technet.microsoft.com/de-de/windows/release-info
Vermutlich lässt Microsoft nun doch die RTM langsam aussterben und wird die Updateversorgung für diese Version ab Mai 2017 wohl komplett einstellen. Nichts mehr mit manueller Versorgung auf Basis LTSB aus dem Microsoft Update-Katalog.
https://www.borncity.com/blog/2017/02/16/windows-10-support-fr-rtm-version-auf-mai-2017-verlngert/
Die präzise Angabe der 60-Tage-Übergangsfrist ist verschwunden – es gibt sie aber noch, diese Übergangsfrist. Nach Mai 2017 (präzise, ab 31. Mai 2017) wird Microsoft keine Updates mehr für Windows 10 RTM bereitstellen. Das wäre erstmals beim Juni Patchday im Sommer 2017.
Einzige Ausnahme ist die Windows 10 Enterprise LTSB – denn Long Term Servicing Branch-Versionen werden nicht per Feature-Upgrade aktualisiert und haben daher 10 Jahre Support. Windows 10 Enterprise RTM (V 1507) LTSB sollte dann aber weiterhin Updates – bis Juli 2025 – erhalten.
Microsofts Klarstellung: 9. Mai 2017 ist Schluss
Nun hat Microsoft da alles Rätselraten (bis zum nächsten Schlenker) glatt gezogen und den KB-Artikel 4018798 veröffentlicht. Dort lässt sich nachlesen:
With the availability of Windows 10, version 1607 to the VLSC on January 26th, the grace period for Windows 10, version 1507 will begin. End of servicing for Current Branch (CB) and Current Branch for Business (CBB) will occur on May 9, 2017. This applies to the following editions, released July 2015:
- Windows 10 Home
- Windows 10 Pro
- Windows 10 Education
- Windows 10 Enterprise
That means that v1507 will no longer receive security updates after the May update. There is no impact to other editions, including the Windows 10 Enterprise 2015 LTSB and Windows 10 IoT Enterprise 2015 LTSB.
Customers are encouraged to update to the latest CB and CBB to remain supported.
Also: Am 9. Mai 2017 gibt es letztmalig Updates für Windows 10. Einzige Ausnahmen sind Windows 10 Enterprise 2015 LTSB und Windows 10 IoT Enterprise 2015 LTSB, die dann wohl noch bis 2025 unterstützt werden.
Ob man Patches für Windows 10 Enterprise 2015 LTSB manuell in Windows 10 Home/Pro RTM einpflegen kann, ist natürlich nicht beantwortet – wird man abwarten und testen müssen. An dieser Stelle kann ich mir einen Seitenhieb nicht verkneifen – bei Windows-Fanboys lese ich 'wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, macht endlich das Upgrade auf Windows 10'. Es wird ein Spaß werden, zu beobachten, was diese Fans denn so machen, wenn der vor einem oder zwei Jahren gekaufte Rechner sich nicht auf das nächste Feature Upgrade heben lässt. Aber das ist natürlich wieder eine defätistische Haltung bzw. Sicht der Dinge – man kann ja den Rechner zum Elektroschrott geben und sich was neue holen – 'wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit'.
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Es gibt aber wirklich keinen Grund,warum man von der RTM nicht auf neuere Versionen aktualisieren sollte.
Ich wundere mich ,dass es überhaupt noch Win 10 Nutzer geben könnte,die noch auf der RTM sitzen !
Es gibt genügend kompakte Hardware, die eben nicht updatebar ist.
Und das wird dann Eschrott.
Schöne heile neue Welt.
Wie krank!
MS will von den 10 Jahren Support für Endanwender herunter und damit Widerstand weitestgehend unterbleibt, heißen alle Windows 10 und die Upgrades gibt es vorerst kostenlos.
In Zukunft kann es dann alle 2 Jahre Geld kosten, Windows 10 weiter nutzen zu können, wenn sich schon kein Abomodell bei Endanwendern durchdrücken lässt, wie bei gewerblichen, die in gefangen sind in ihrem Ökosystem.
Dem Autor und der Leserschaft wünsche ich Frohe Ostern. ?
Grüße
danke
Es nützt nichts, auf die Gefahren hinzuweisen. Die MS Fanboys reden das doch alles wieder schön. Gerade die Kompatibilitätsgründe auch auf älterer Hardware und eben der lange Support Zeitraum waren die Hauptgründe, warum Windows so erfolgreich wurde und Microsoft heute ein Monopol hat. Im Grunde ist das jetzt ziemlich wertlos. Zwänge und Blockaden kann man ja jetzt errichten, wie man will, nach reiner Willkür können immer und immer wieder die Hardware Anforderungen geändert werden, und die Support Zeiträume angepasst werden.
Künstliche Blockierung von Sicherheits-Updates. So was hat es noch nie gegeben.
Natürlich möchte man alle in Richtung Windows 10 drängen. Mit diesem System hat man freie Hand dank der Zwangsupdates.
Es ist nicht nur schlimm geworden, sondern schlimmer als erwartet.
So eine kundenfeindliche Politik werde ich in Zukunft nicht mehr unterstützen.
Warum sollte man nicht bei der Windows 10 RTM (Version 1507, Build 10240) bleiben? Gerade im gewerblichen Bereich bei den KMU geht es um dauerhafte Stabilität, da dort Windows 10 keine bunte Spielwiese ist, sondern das Tagesgeschäft unterstützt. Treiber installiert = funktioniert; Software installiert = funktioniert. Noch nie habe ich in den letzten mehr als 25 Windowsjahren erlebt, mit welcher "Leidenschaft" Systeme wegen Crashes "neu aufgesetzt" wurden. Schönes Hobby… und schöne vertane Lebenszeit!
Ich bin jeweils davon ausgegangen das Windows 10 auch in der Ur-Version Build 10240 bis mindestens 2020 mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Das nun alle 18 Monate schluss ist, ist vor allem für KMU's eine Katastrophe.
Mich als IT-Dienstleister freut es, aber wohl nicht den Kunden, dieser darf dann alle 18 Monate ein Upgrade bezahlen (Zeit nicht Lizenz). Hinzu kommt das ev. Software (Symantec Endpoint Protection) oder andere Spezialsoftware in der neusten Version 1703 nicht mehr laufen oder erst geupdatet werden müssen.
Also dieses Verhalten finde ich inakzeptabel.
Windows 7 wird bis 2020 mit Updates versorgt und Windows 8 sogar bis 2023. Windows 10 RTM Build 10240 nur bis Mai 2017? Also für mich ist das absolut unverständlich!