Fix für Microsofts AMD Carrizo DDR4-Update-Blockade

Für Windows 7-Systeme, die auf modernen CPUs laufen, schlägt beim Einspielen von Patches eine von Microsoft implementierte Update-Sperre zu. Es gibt nun einen Workaround von Microsoft, um das zu umgeben.


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Darum geht es

Seit Frühjahr des Jahres gibt es mit Microsoft-Updates ein Problem. Diese legen Windows Update auf Systemen mit modernen Prozessoren wie Kaby Lake (Intel) und Ryzen (AMD) unter Windows 7 SP1 und Windows 8.1 still. Ich hatte mehrfach in Blog-Beiträgen darüber berichtet (siehe Linkliste am Artikelende).

Bei vielen Updates für Windows 7 SP1 und Windows 8.1 findet man dann bei der Paketbeschreibung unter 'Known Issues in this update':

If the PC uses an AMD Carrizo DDR4 processor, installing this update will block downloading and installing future Windows updates.

Also auch Systeme mit AMD Carrizo DDR4-CPUs wurden von weiteren Updates abgeschnitten. Ursache dürfte eine fehlerhafte Erkennung moderner CPUs sein, denen Updates verweigert werden.

Ein Workaround von Microsoft

Mit dem Update KB4022719 (June 13, 2017, Monthly Rollup für Windows 7 SP1) hat man das Problem dann adressiert und folgenden Workaround vorgeschlagen.


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1. Zuerst ist das Paket KB4022719 aus dem Microsoft Update Catalog manuell herunterzuladen.

2. Dann ist die heruntergeladene .msu-Datei zu entpacken, um an die enthaltene .CAB-Datei heranzukommen.

3. Anschließend ist die .cab-Datei mit dem Update manuell per DISM gemäß folgendem Befehl zu installieren.

DISM.exe /Online /Add-Package /PackagePath [cab.datei-Pfad]

Es ist der Pfad zur .CAB-Datei anzugeben. DISM nimmt dann die Installation des Updates vor. Dies verhindert, dass die Installationsroutine des Update-Pakets aktiv wird. Offenbar deaktiviert diese die Updates, wenn moderne Prozessoren gefunden werden. Ich hatte das bereits vor einigen Wochen zur Kenntnis genommen, bin aber durch diesen Artikel nochmals auf das Thema aufmerksam geworden.

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8 Antworten zu Fix für Microsofts AMD Carrizo DDR4-Update-Blockade

  1. riedenthied sagt:

    Macht man das nur einmalig und danach gehen wieder alle Updates, oder muss man einen derartigen Krampf künftig bei jedem Update machen? Kann man damit auch die Sperre von Kaby Lake und Co. umgehen?

    • Günter Born sagt:

      Zur 1. Frage: Da MS nix an Details raus lässt, muss ich zwischen den Zeilen interpretieren. Ich gehe davon aus, dass man das künftig auch machen muss, es sei denn, MS bekommt es in den Griff. Dann werden wir beim nächsten Patch die frohe Botschaft in den KB-Artikeln vernehmen.

      Zur 2. Frage: MS schreibt nix von Kaby Lake – ergo interpretiere ich es so, dass es dort eher nicht funktioniert. Leute mit Kaby Lake und Ryzen könnten das ja testen.

      Sollte mir was zu den obigen Fragen unter die Augen kommen, trage ich es nach.

      • Hansi sagt:

        Was soll das heissen "bekommt es in den Griff"? Das sind doch alles nur Frechheiten von MS. Momentan vermeide ich noch Kaby Lake & Co, aber in ein, zwei Jahren wird man kaum noch eine Wahl haben.

        Wenn es soweit ist, werde ich einfach ein aktuelles Windows 7 (Skylake) auf einer neuen SSD klonen, die alten Treiber rausschmeissen (es gibt eine Umgebungsvariable, die bewirkt, daß alle jemals installierten Treiber im Gerätemanager angezeigt werden) und dann auf der neuen Hardware die neuen Treiber (die es dann hoffentlich noch gibt) installieren. Habe ich so schon zweimal gemacht, wenn man sich dann auskennt, dauert es nur noch ca. 1h, trotzdem eigentlich ein Riesenaufwand, nur weil MS rumspinnt und die Nutzer zu W10 und Telemetrie zwingen will. Knackpunkt könnte eventuell ein benötigter Treiber für SATA3(oder dessen Nachfolger) werden, hat bisher aber auch so geklappt. Die Mainboardhersteller scheinen ja immer noch Windows7-Treiber liefern zu wollen, bis auf einige exotische W10-Only-Boards (ja, sowas krankes gibt es), wo der Hersteller von Beginn an W10-Only labelt.

        Klaro wird man dann die noch kommmnden Updates weiterhin mit DISM installieren müssen, aber das werden dann halt nur noch eine Handvoll sein. Die Vorstellung, ein neu installiertes Windows 7 SP1 mit DISM auf den aktuellen Stand zu bringen ist doch ein Alptraum, selbst wenn man dafür ein Skript schreiben könnte.

        • Kim O. Fee sagt:

          "Das sind doch alles nur Frechheiten von MS. […] neuen Hardware die neuen Treiber (die es dann hoffentlich noch gibt) […]"

          Einerseits: MS hat klarer Weise das Ende des W7/8.1-Supports für Funktions-Updates kommuniziert und umgesetzt. Und das schließt eben klar aus, dass später erschienene Prozessor-"Features", wie beispielsweise Intels "Speed-Shift-Funktion" oder AMDs spezielles "Hyper-Threading" (welches nicht mit Intel kompatibel ist) in den beiden Betriebssystemen noch implementiert wird; dass nun AMD quasi kein Bock darauf hat bzw. keinen Aufwand mehr treiben will, dafür noch Treiber zu entwickeln, liegt durchaus in Reichweite des Nachvollziehbaren. Darüber hinaus sieht man bereits jetzt bei Intel und AMD zahlreiche neue Features, die mit W7/8.1 zusätzlich ungenutzt bleiben: irgendwie vergleichbar mit der Situation eines gedopten Hochleistungssportlers, den man nur noch Wasser und Trockenbrot verabreicht.

          Andererseits: Eine gewisse Unverschämtheit von Seiten Intels ist es schon, den Usern vorzuschreiben, ob sie diese Leistungseinbußen nicht selbst zu entscheiden hätten, schließlich laufen die Altsysteme erwiesenermaßen auf den modernen Prozessoren – mit Ausnahme der nicht unterstützten Funktionen – problemlos. Ob allerdings neue W7/W8.1-Sicherheitspatches sich womöglich nicht mit den modernen Prozessoren vertragen könnten, zumindest teilweise, kann ich nicht beurteilen – möglicherweise müsste hier MS einen größeren Aufwand betreiben, den sie nicht leisten wollen, da dies schlicht nicht in ihr Geschäftsmodell passt. Betriebssysteme und Prozessoren werden modernisiert, Älteres wird inkompatibel und bleibt dann auf der Strecke – im Grund passiert das fast überall …

  2. Kim O. Fee sagt:

    "Macht man das nur einmalig und danach gehen wieder alle Updates, oder muss man einen derartigen Krampf künftig bei jedem Update machen? Kann man damit auch die Sperre von Kaby Lake und Co. umgehen?"

    Das kann von MS zumindest nicht gewollt sein, einen einmal gepatchten Fehler monatlich zu wiederholen – man wird sehen. Und was Kaby Lake & Co. betrifft, hat man sich ja unmissverständlich festgelegt (schade, ein Notebook mit einer der kommenden Raven Ridge-APUs hätte auch auf meinem persönlichen Wunschzettel stehen können, daraus wird nun höchst wahrscheinlich bzw. auf unbestimmte Zeit nichts werden).

  3. Martin Feuerstein sagt:

    Habe leider ein paar Notebooks mit Kaby Lake-Prozessoren auf "veraltetem" OS zu betreuen… das hier hilft: https://github.com/zeffy/wufuc

    In den ersten beiden Releases wurden noch die DLLs gepatched, beim aktuellen Release hängt sich per Task eine DLL an den Update-Dienst, um die Meldung zu deaktivieren und Updates zu ermöglichen.

    • christian sagt:

      wufuc ist für mich die Nummer 1 in dieser Hinsicht. Erst dieses Wochenende habe ich meine Win7 ISO-Sammlungen mal wieder überarbeitet und neben wufuc auch die aktuellen USB- und Chipsatztreiber in die ISOs integriert. wufuc habe ich gleich so eingebunden, dass es beim ersten LogOn installiert wird.

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