[English]Microsoft führt bei Windows 10 einige kleine Änderungen durch. So ist der Current Branch for Business Geschichte und der Vorgang der Update-Installation wird optimiert. Zudem trage ich in diesem Beitrag einige Informationen zum Installationsverlauf bei Funktionsupdates nach.
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Die Informationen sind bereits vor ein paar Wochen öffentlich geworden. Ich fasse sie daher in diesem Beitrag zusammen.
Aus für Current Branch for Business
Bisher gab es in Windows 10 Pro/Enterprise die Unterscheidung zwischen Current Branch (CB) und Current Branch for Business (CBB). In letzterem konnten Administratoren Funktionsupdates um mehrere Monate verzögern. Bereits im Mai 2017 hatte Microsoft angekündigt, dass man die Bezeichnung ändern wolle (siehe Windows 10: Neubezeichnung 'Semi-Annual Channel' & Co.).
- Statt des Current Branch for Business wird nun die Bezeichnung 'Semi-Annual Channel' verwendet.
- Und der Long Term Servicing Branch (LTSB) bekommt auch einen anderen Namen. Microsoft spricht von Long Term Servicing Channel (LTSC).
Das geht aus diesem Technet-Blog-Beitrag von Michael Niehaus hervor, den dieser bereits am 17. Juli 2017 veröffentlicht hat. Wichtiger als die Namen sind die Zeiträume, für die es für die einzelnen Builds Support gibt.
- Semi-Annual Channel: Diese Builds werden 18 Monate lang ab Veröffentlichung mit Updates versorgt. Dann stirbt der Support und die Leute müssen auf die nächste Build wechseln.
- Long-Term Servicing Channel: Hier plant Microsoft alle 2-3 Jahre eine neue Build heraus zu bringen (die nächste Build ist für 2019 geplant). Builds aus diesem Kanal erhalten 10 Jahre Support durch Sicherheitsupdates.
Details lassen sich dem Technet-Beitrag (Englisch) entnehmen. Einige deutschsprachige Informationen finden sich in diesem heise.de-Beitrag.
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Optimierungen bei Updates
Microsoft hat einen Mixer-Channel für Windows Insider eingerichtet, in dem es monatlich einen Webcast geben soll. Wurde hier durch Dona Sarkar am Rande angekündigt. Der erste Webcast (leider nicht nachträglich abrufbar) fand am 14. Juni 2017 statt. In diesem Webcast hat Microsoft etwas detaillierter erläutert, was wann während der Installation eines Funktionsupdates (was ja quasi das ganze Betriebssystem ersetzt, aber die Apps, Anwendungen und Benutzerdaten erhält) abläuft. Der russische Leaker WZor hat an dieser Session teilgenommen und die nachfolgenden Folien veröffentlicht. Die Installation eines Funktionsupdates (Feature Update) erfolgt ja in vier Phasen.
(Quelle: WZor/Twitter)
Innerhalb dieser vier Phasen werden dann verschiedene Aufgaben durchgeführt, die nachfolgend skizziert sind (einfach auf die Grafiken klicken, um diese zu vergrößern).
(Quelle: WZor/Twitter)
- Phase 1: Das Update wird vom Update-Server heruntergeladen und lokal gespeichert. Die Phase wird vom Benutzer über die Schaltfläche Jetzt neu starten in der Einstellungen-Seite unter Update und Sicherheit beendet.
(Quelle: WZor/Twitter)
- Phase 2: Nach dem Booten wird eine Windows RE-Umgebung gestartet, die dann die Source-WIM-Datei in die Recovery-Partition verschiebt, das neue WIM-Installationsabbild sowie Treiber etc. installiert. Die Aufgaben sind in obigem Screenshot aufgelistet. Die Fortschrittsanzeige bewegt sich dort zwischen 0 und 30%.
(Quelle: WZor/Twitter)
- Phase 3: Danach wird neu gebootet und in der Fortschrittsanzeige erscheinen Werte zwischen 31 und 74 %. Das neue Betriebssystem wird als Booteintrag zur BCD-Datenbank hinzugefügt und die Sysprep-Phase wird ausgeführt. Dort werden auch Plugins migriert.
(Quelle: WZor/Twitter)
- Phase 4: Nach einem weiteren Neustart zeigt die Fortschrittsanzeige Werte zwischen 75 und 100 %. In dieser zweiten Boot-Phase werden die (Benutzer-)Daten eingerichtet, Dienste gestartet, weitere Post OOBE-Aufgaben ausgeführt und dann der Desktop gestartet.
Bleibt das Upgrade während der Installation hängen, kann man an Hand dieser Phasen sowie weiterer Folien, die WZor auf Twitter gepostet hat, die Ursache möglicherweise eingrenzen. Einige Details bzw. Screenshots der gezeigten Folien könnt ihr auch in diesem Beitrag bei deskmodder.de nachlesen.
Schnellere Update-Installation
Die halbjährlichen Upgrades nerven viele Nutzer, weil der Vorgang extrem zäh ablaufen und sehr lange dauern kann. Kommt es dann noch zu einem Fehler mit Installationsabbruch, schnellt der Puls auf 180. Windows Insider bekommen diesen Spass sogar wöchentlich aufgedrückt.
Für Windows Insider hat man im Feedback-Hub wohl einige Änderungen bei der Installation von Funktionsupdates angekündigt. So werden einige Aufgaben in die Online-Phase verschoben, während der man ja noch am PC arbeiten kann. Dazu verlagert man das Sichern der Einstellungen und der Apps aus der Windows RE-Phase 2 in die Online-Phase 1. Weiterhin werden die neuen Dateien für das Betriebssystem im Windows Image (Wim) Prozess abgelegt.
Erst wenn die oben beschriebene Phase 1 abgeschlossen und Windows 10 neu gestartet ist, muss der Nutzer die betreffenden Installationsschritte abwarten. Die Kollegen von deskmodder.de haben dies in diesem Artikel etwas detaillierter aufgelistet. Persönlich bin ich aber skeptisch, dass dies den 'Kohl fett macht' – das zweimalige jährliche Funktionsupdate (ist ja ein Upgrade) ist einfach Mist. Aber warten wir ab, ob die Leute demnächst jubelnd jedes Windows 10 Funktionsupdate begrüßen.
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Um gleich mal noch tüchtig Essig in den Wein zu schütten: Mit der Zusammenlegung in die "Online-Phase" wird die Anzeige über den Download-Fortschritt dann wohl noch ungenauer als sie eh schon ist? – Wenn man keine so fette schnelle Internetflat hat, weiß man bei der ganzen Geschichte eigentlich nie, wann der Download abgeschlossen ist (bzw. ob er geklappt hat).
Und überhaupt: Es nervt mich bei Win 10, dass niemals das Volumen der Updates/Upgrades vorher angegeben wird. – Könnten die zwar mit Leichtigkeit in die Infos einbauen, tun sie aber nicht, weil's ihnen scheint's wurscht ist, wie es auf der Benutzerseite aussieht.
Die könnten überhaupt die Größe der Updates anzeigen. Ist ja nicht so, dass die CU nur ein paar MB sind.