Das Microsoft Update KB4034658 für Windows 10 Version 1607 verursacht einen Bug, der den Updateverlauf löscht. Ich habe das Ganze in einer virtuellen Maschine getestet und im Blog-Beitrag dokumentiert.
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Worum geht es?
Am 8. August 2017 hat Microsoft das kumulative Update KB4034658 für Windows 10 Version 1607 freigegeben (siehe Windows 10: August 2017 Updates KB4038220, KB4034674, KB4034658, KB4034660). Nutzer berichteten bereits in der Nacht, dass das Update bei der Installation die Verlaufsanzeige in Windows 10 Anniversary Update löschen würde.
Ich hatte im Blog-Beitrag Probleme nach Microsoft August-Updates über diesen Sachverhalt berichtet. Microsoft hat dann nachträglich den KB-Artikel KB4034658 um folgenden Text im 'Known issues' Abschnitt ergänzt:
#1: For some users, their "Update History" does not list previously installed updates.
Workaround
As an alternative, to see which quality updates have been applied, navigate to the inventory by going to Control Panel -> Programs -> "View Installed Updates"
#2: Some users may find that updates that were previously hidden may not be offered after installing this update.
Workaround
Updates that were previously hidden can be hidden again.
Es trifft vorgeblich nur 'some' (also einige wenige) Nutzer, bei denen die Verlaufsanzeige leer ist. Da es in sozialen Netzwerken die Meldung 'hier kein Problem' oder 'da hat sich jemand selbst den Verlauf gelöscht' gab, habe ich das Ganze mal selbst getestet.
Test in einer virtuellen Maschine
Zum Testen habe ich eine 32-Bit-Windows 10 Version 1607-Installation in einer virtuellen Maschine verwendet. Die VM wird quasi nur zum Testen von Updates eingesetzt und läuft ohne Fremdtools. Beim Aufruf des Updateverlaufs vor der Update-Installation wurden noch alle installierten Updates angezeigt.
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Ich habe dann den Windows-Ordner SoftwareDistribution/DataStore im Windows Explorer aufgerufen, um dessen Inhalt zu dokumentieren. Dort findet sich die Datei DataStore.edb, die wohl die Einträge bezüglich installierte Updates enthält und durch Windows 10 zur Verlaufsanzeige ausgewertet wird.
Die heruntergeladenen Update-Pakete finden sich übrigens im Unterordner Downloads. Ich habe dann das Update KB4034658 über Einstellungen – Update und Sicherheit installieren und dann Windows neu starten lassen. Bei der Kontrolle des Updateverlaufs nach Installation des Update KB4034658 war der Updateverlauf gelöscht.
Im Anschluss habe ich dann die Systemsteuerung aufgerufen und bin über Programme deinstallieren – Installierte Updates anzeigen gegangen. Dann erhielt ich nach kurzer Zeit folgende Anzeige:
Dort wurden die Updates also bei einer Suche – ich vermute im Ordner Download gefunden und aufgelistet. Ich habe zuerst vermutet, dass die EDB-Datei geleert worden sei. Eine Kontrolle des Inhalts ergab, dass deren verändert aber nicht 0 war.
Irgend etwas ist also bei der Installation des Updates und beim Aktualisieren der DataStore.edb schief gelaufen. Entweder ist ein fehlerhafter Datensatz in der Datenbank, so dass der Verlauf nicht mehr gelesen werden kann. Oder der Inhalt wurde bezüglich der eingetragenen Datensätze auf 0 gesetzt.
Was ich nach diesem Test aber ausschließen kann, ist der geäußerte Verdacht, dass die Leute den Ordner SoftwareDistribution gelöscht haben, um Installationsprobleme zu beheben. Der Fehler tritt übrigens nur unter Windows 10 Version 1607 auf. Es ist jetzt kein so großer Beinbruch, aber unschön und sollte nicht vorkommen. Vor allem zeigt der Vorfall, dass Microsoft noch ein gutes Stück Arbeit beim Wechsel auf die Seite Einstellungen vor sich hat, denn in der Systemsteuerung werden wohl andere Mechanismen zur Anzeige der installierten Updates verwendet.
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Windows 10, das unfertige Betriebssystem. Manche Einstellungen müssen unter "Einstellungen" vorgenommen werden, während andere nur über die "Systemsteuerung" funktionieren. Bei jedem Upgrade verändert Mircosoft das Betriebssystem so, dass man mehr Zeit aufwenden muss um herauszufinden, ob Einstellung auf die neue oder alte Art geändert werden. Das ist nicht nur zeitaufwändig sondern auch nervig. Die sind bei Microsoft anscheinend so sehr mit der Termineinhaltung der Upgrades beschäftigt, dass für Qualitätssicherung zu wenig Zeit übrig bleibt.
Welche Qualitätssicherung?
Ich weiß eigentlich gar nicht wie man so ohne Qualitätssicherung Arbeiten kann, es kann sich sozusagen im Hintergrund immer noch ein großes Loch auftun wo Windows drin verschwindet und Linux sich selbst installiert :-)
Zitat
Da es in sozialen Netzwerken die Meldung 'hier kein Problem' oder 'da hat sich jemand selbst den Verlauf gelöscht' gab, habe ich das Ganze mal selbst getestet.
Zitat Ende
Der Windows-Updateverlauf wird vermutlich auch gelöscht, wenn man über "Arbeitsplatz" die Systemdateien bereinigt und dann "vorherige Windows-Version entfernen" wählt.
Das wäre eine mögliche Erklärung mit einer irgendwie logischen Nebenwirkung.
Auch das trifft im getesteten Szenario nicht zu.
Der Updateverlauf wird beim nächsten Featureupdates eh wieder gelöscht. Das sind nur noch ein paar Wochen. Warum jetzt noch reparieren? So wird man auch bei MS denken. Warum sollen sie etwas reparieren, das eh bald in die Tonne kommt? Qualitätssicherung hat sich damit auch erledigt. Sie stellen den Zähler einfach auf Null und für sie ist wieder alles o.k. Zweimal im Jahr entledigt man sich so seiner Sorgen. Fehlersuche bei Windows 10 ist damit sinnlos geworden. Man kann darüber berichten, aber was bringt der weitere Aufwand?
Ich hatte das Problem ebenfalls. Da nach dem Update auch mein pdf-Drucker nicht mehr funktioniert hat und auch eine Neuinstallation nichts gebracht hat, wollte ich den Verursacher identifizieren. Ging nur über die Systemsteuerung.
Ich mußte dann das System mit der Wiederherstellung zurücksetzen. Jetzt versucht mein PC das Update erneut zu laden und bleibt bei der Installation hängen.
Hatte mit Windows 7 nie solche Probleme und bedauere jeden Tag den Umstieg.
Wenn's nur Win10 betreffen würde wäre es halb so schlimm, aber scheinbar ist auch Server2016 betroffen.
Bei Windows 10 Version 1607 betrifft es (imho) immer auch Windows Server 2016 – da diese die gleiche Code-Basis verwenden.
Bei uns hat es einige 1607er erwischt, bevor ich das KB im WSUS abgelehnt hatte. Allerdings scheint die Deinstallation nicht auszureichen, denn das Notebook, auf dem KB4034658 deinstalliert wurde, weigert sich standhaft mit dem WSUS zu kommunizieren. Die anderen haben es noch installiert…
Gibt es noch weiterführende Hinweise, was zu tun ist?
Danke und Gruss, Tom
Bei einem Kundenrechner für dieses Update scheinbar sogar zu einem Bluescreen.
Nachdem ich den Rechner mühsam wieder zum laufen gebracht habe, hat Win10 sofort wieder Updates installiert, unter anderem auch das KB4034658.
Danach wieder dasselbe Szenario: Bluescreen mit Stoppcode 0xc0000021a
Der triff auch bei der manuellen Installation des Patches auf, daher bin ich relativ sicher, dass es an diesem Patch liegt.
Mehr kann ich im Moment nicht sagen, würde mich aber über Tipps zu diesem Problem freuen… Vor allen, wie ich verhindern kann, dass der Patch erneut installiert wird.